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Vorzeigebetrieb mit viel Freiraum: FC-Moto

Vor Ort bei FC-Moto
Vorzeigebetrieb mit viel Freiraum

Als Bian­ca Mertens vor sieben Jahren bei FC-Moto ein­stieg, spielte die Arbeitssicher­heit bei dem Fach­händler für Motor­radbe­darf noch keine große Rolle. Doch das sollte sich ändern: Die neue PR-Mitar­bei­t­erin über­nahm nach kurz­er Zeit auch das Amt der Sicher­heits­beauf­tragten und fand Unter­stützung in Form ein­er exter­nen Fachkraft für Arbeitssicher­heit. Heute freut sich Mertens über ein top aus­ges­tat­tetes Arbeit­sum­feld, in dem viel Wert auf die Sicher­heit und Gesund­heit der Mitar­bei­t­en­den gelegt wird.

Petra Jauch

Bian­ca Mertens hat Lit­er­atur- und Sprach­wis­senschaften studiert. Wie passt das zu ihrem Arbeit­sum­feld und ihrem Ein­satz als Sicher­heits­beauf­tragte? „Der Haupt­teil mein­er Arbeit als Lei­t­erin des Con­tent-Bere­ichs beste­ht darin, Texte zu schreiben und zu kor­rigieren. Unter anderem die Pro­duk­t­texte für den Verkauf und die Pres­se­texte“, erk­lärt die 40-Jährige. Das Amt der Sicher­heits­beauf­tragten, das sie kurz nach ihrer Ein­stel­lung im Jahr 2014 über­nahm, ver­dankt sie ihrem Organ­i­sa­tion­stal­ent. „Zu diesem Zeit­punkt hat der Geschäfts­führer ger­ade damit ange­fan­gen, den Bere­ich des Arbeitss­chutzes auszubauen und die Stelle des beziehungsweise der Sicher­heits­beauf­tragten zu beset­zen. Weil er schnell merk­te, dass ich gut organ­isiert bin, hielt er mich für geeignet. Er hat­te recht – die Tätigkeit liegt mir und macht mir sog­ar Spaß“, erzählt Mertens. Hinzu kam ihre Beruf­ser­fahrung aus einem Konz­ern: „Ich war zuvor bei der Daim­ler AG im Sek­tor Kun­den­ber­atung und Ser­vice tätig. Dadurch kan­nte ich Arbeit­sprozesse im größeren Stil und hat­te zum Beispiel schon Evakuierungsübun­gen miter­lebt.“ Diese Erfahrun­gen kon­nte sie gut einbringen.

Zusammenarbeit mit externer Sifa

Um sich das nötige Fach­wis­sen anzueignen, besuchte Bian­ca Mertens umge­hend den Aus­bil­dungskurs für Sicher­heits­beauf­tragte bei der zuständi­gen Beruf­sgenossen­schaft. Diese Ein­führung war grund­sät­zlich hil­fre­ich und ver­schaffte ihr Kon­takt zu Amt­skol­legin­nen und ‑kol­le­gen aus anderen Fir­men. Maßge­blich weit­erge­bracht hat sie und den Arbeitss­chutz bei FC-Moto jedoch die kon­tinuier­liche Zusam­me­nar­beit mit ein­er exter­nen Fachkraft für Arbeitssicher­heit (Sifa). „Wir haben eine Fir­ma beauf­tragt, die sich mit Arbeitss­chutz beschäftigt“, erk­lärt Mertens. Wer den Zuschlag erhielt, durfte sie selb­st entschei­den – und traf offen­bar eine gute Wahl: „Unsere Sifa betreut uns vom ersten Tag an bis heute. Die vie­len Erfahrun­gen zum The­ma Arbeitss­chutz, die ich inzwis­chen gesam­melt habe, stam­men fast alle aus dieser Zusammenarbeit.“

Mit der Fachkraft an ihrer Seite fühlt sich die PR-Frau gut für ihre Zusatza­uf­gabe gewapp­net. „Es hat sich schnell her­aus­gestellt, dass ich kein großar­tiges Fach­wis­sen mit­brin­gen muss. Dafür haben wir ja die externe Sifa.“ Durch die gemein­samen Bege­hun­gen, die Erar­beitung der Gefährdungs­beurteilun­gen und den Aus­tausch in den Sitzun­gen des Arbeitss­chutzauss­chuss­es (ASA) hat die Sicher­heits­beauf­tragte aber inzwis­chen selb­st einen geschärften Blick für Sicher­heit­srisiken. Fällt ihr bei den regelmäßi­gen Bege­hun­gen eine Sicher­heit­slücke auf, denkt sie gemein­sam mit der Sifa über Verbesserungsmöglichkeit­en nach. So wur­den zum Beispiel die Cut­ter-Mess­er in der Logis­tik durch Sicher­heitsmess­er mit selb­st einziehen­der Klinge ausgetauscht.

Verstärkung aus der Logistik

Die Rundgänge durch die Logis­tik machen sie dabei seit Juli 2018 zu dritt: „Ich habe mit dem Geschäfts­führer darüber gesprochen, dass es sin­nvoll ist, für diesen Bere­ich einen eige­nen Sicher­heits­beauf­tragten zu ernen­nen“, erzählt Mertens. Der Grund: Sie selb­st ist haupt­säch­lich für die Ver­wal­tung zuständig, in der sie auch ihr Büro hat. Die Logis­tik befind­et sich in einem anderen Gebäude, zwei Straßen weit­er. „Da ist es bess­er, einen Sicher­heits­beauf­tragten zu haben, der ständig vor Ort ist und sich ausken­nt.“ Die Wahl fiel auf Mar­cel Lausch­er, den Leit­er der Logis­tik. „Uns ist bewusst, dass die Sicher­heits­beauf­tragten eigentlich keine Führungskräfte sein soll­ten. Aber das hat auch mit der Unternehmensgröße zu tun und vor allem damit, wer am besten dafür geeignet ist“, erk­lärt Mertens. Bei der offe­nen Kom­mu­nika­tion­skul­tur in ihrem Unternehmen gebe es zudem kaum Hemm­nisse in der Ansprache, auch nicht mit den Führungskräften. „Es geht uns nicht darum, irgendwem Vorschriften zu machen. Unsere Hier­ar­chien sind rel­a­tiv flach und wir duzen uns hier alle.“

Sie selb­st ist sehr zufrieden mit der Auswahl des Kol­le­gen. Mit ihren jew­eili­gen Schw­er­punk­ten ergänzen sich die bei­den bestens: „Mein Kol­lege organ­isiert zum Beispiel die Repara­turen vor Ort und beauf­tragt dazu selb­st die entsprechen­den Fir­men. Ich übernehme die Doku­men­ta­tion und organ­isiere Kurse oder Schu­lun­gen, die nötig sind – zum Beispiel die Auf­frischung­ster­mine für Brand­schutzhelfer und Ers­thelfer oder die Schu­lun­gen und Seht­ests für die Gabel­sta­pler­fahrer. Das wiederum ist leichter für mich, da ich in der Ver­wal­tung tätig bin.“

Nur zwei meldepflichtige Unfälle

Der Umsicht ihres Kol­le­gen sei es auch zu ver­danken, dass es kaum nen­nenswerte Unfälle im Betrieb gibt. „Er achtet sehr darauf, dass alle Bere­iche und ins­beson­dere die Gabel­sta­pler­wege deut­lich gekennze­ich­net sind. Auch hän­gen über­all Sicher­heit­shin­weise aus, um auf poten­zielle Gefahren aufmerk­sam zu machen.“ In jün­ger­er Zeit ist es lediglich zu einem Schnit­tun­fall gekom­men. Der Kol­lege wurde zum Unfal­larzt gebracht und war drei Tage krankgeschrieben. „Das haben wir natür­lich ord­nungs­gemäß gemeldet.“

Bei einem anderen meldepflichti­gen Unfall vor län­ger­er Zeit kam dem Betrof­fe­nen zugute, dass er seine Per­sön­liche Schutzaus­rüs­tung (PSA) kor­rekt getra­gen hat. „Er hat sich den Fuß an der Rampe eingek­lemmt. Ohne Sicher­heitss­chuhe hätte das weit schlim­mer aus­ge­hen kön­nen, so blieb es bei ein­er Quetschung.“ Zur benötigten PSA in der Logis­tik – neben Sicher­heitss­chuhen müssen Schutzhand­schuhe getra­gen wer­den – hat das Unternehmen eine klare Hal­tung. „Das per­ma­nente Tra­gen der PSA haben wir als Arbeit­san­weisung imple­men­tiert. Wir lassen uns von allen Beschäftigten per Unter­schrift bestäti­gen, dass sie dies zur Ken­nt­nis genom­men und die Sachen bekom­men haben.“ Es habe zwar noch nie Wider­stand gegen die PSA gegeben, aber so sei man auch rechtlich abgesichert, ergänzt Mertens.

Ergonomische Ausstattung

In ihrem eige­nen Arbeit­sum­feld in der Ver­wal­tung beste­ht kaum Gefahr für Hände und Füße – belastet sind hier eher die Augen und der Rück­en durch die Bild­schir­mar­beit. Deswe­gen wurde und wird alles getan, um ein ergonomis­ches Arbeit­en zu ermöglichen: „Als wir umge­zo­gen sind, hat unser Geschäfts­führer viel Wert auf eine arbeitss­chutztech­nisch gute Ausstat­tung gelegt. Wir haben sehr mod­ern ein­gerichtete Büros: hell und fre­undlich, mit indi­vidu­ell ein­stell­baren Kli­maan­la­gen sowie rück­en­fre­undlichen Arbeit­stis­chen und Stühlen. Die Tis­che sind elek­trisch höhen­ver­stell­bar und von daher auch für Mitar­bei­t­ende mit Beein­träch­ti­gun­gen geeignet“, erk­lärt Bian­ca Mertens. Die Top-Ausstat­tung in den Büros ist auch der Arbeitsmedi­ziner­in aufge­fall­en: „Bei ihren Bege­hun­gen hat sie fest­gestellt, dass die wenig­sten Betriebe so gut aus­ges­tat­tet sind wie wir. Sie hat­te auch keine Verbesserungsvorschläge.“

Auf dem neusten Stand der Technik

Zur Ausstat­tung gehören eben­so mod­erne Leucht­mit­tel sowie Schalldäm­mungen und Head­sets, die Umge­bungs­geräusche däm­men beziehungsweise her­aus­fil­tern. „Die Kol­legin­nen und Kol­le­gen im Kun­denser­vice sind somit gut abgeschirmt und kön­nen ungestört tele­fonieren. Die hören gar nicht, wenn jemand neben ihnen spricht“, beschreibt Mertens den Vorteil. Auch die anderen Mitar­bei­t­en­den, die nicht den ganzen Tag tele­fonieren, prof­i­tieren von den hochw­er­ti­gen Head­sets. Die gute Ausstat­tung ver­danken sie der Investi­tions­bere­itschaft des Geschäfts­führers in den Arbeits- und Gesund­heitss­chutz. „Er entschei­det über die Beschaf­fung. Aber er hört mir immer aufmerk­sam zu und erhält umge­hend die Pro­tokolle und Gefährdungs­beurteilun­gen vom Arbeitss­chutzauss­chuss. Da sieht er ganz genau, welche Punk­te noch bemän­gelt werden.“

Immer am Ball – auch beim Infektionsschutz

So vorauss­chauend und gut organ­isiert wie möglich set­zt das Unternehmen auch die Coro­na-Maß­nah­men um. Im direk­ten Aus­tausch mit der Sifa erfährt die Sicher­heits­beauf­tragte, was jew­eils zu tun ist beziehungsweise einge­hal­ten wer­den muss. Die 3G-Prü­fung am Arbeit­splatz hat FC-Moto dabei schon ein paar Tage früher einge­führt als vorgeschrieben. „Auf den let­zten Drück­er ist so etwas immer schwierig. Teil­weise wurde von der Regierung am Woch­enende entsch­ieden, was ab Mon­tag gel­ten soll. Beispiel­sweise die 2G-Regelung im Einzel­han­del, die wir in unserem Laden­lokal berück­sichti­gen müssen. Das hat­ten wir damit zum Glück schon qua­si voror­gan­isiert, denn die Prü­fung der Zer­ti­fikate funk­tion­iert ähn­lich wie am Arbeit­splatz“, erzählt Mertens.

Weihnachtsfeier Anfang November

Als beson­ders vorauss­chauend erwies sich zudem die sehr früh ange­set­zte Wei­h­nachts­feier: Während viele andere Betriebe ihre Feiern wegen der vierten Coro­na-Welle absagen mussten, kamen die Beschäftigten von FC-Moto schon Anfang Novem­ber in einem separi­erten Restau­rant­bere­ich zusam­men. „Der frühe Ter­min wurde von eini­gen belächelt, aber wir sind sehr froh, dass alles noch geklappt hat.“ Zur Sicher­heit ließen sich alle Teil­nehmenden zuvor und am Mon­tag danach vor Arbeits­be­ginn testen. Das Unternehmen bietet dazu Arbeit­stes­tun­gen an, also die Möglichkeit, einen Test unter Auf­sicht von geschul­tem Per­son­al im Betrieb durch­führen zu lassen. „Das läuft bei uns schon seit län­gerem und berechtigt uns auch, Zer­ti­fikate auszustellen.“ Jed­er hat Anspruch auf zwei Tests pro Woche. Zusät­zlich ste­hen den Mitar­bei­t­en­den unbe­gren­zt Schnell­tests zur Ver­fü­gung, die sie zu Hause oder im Büro nutzen können.

Ins­ge­samt schätzt sich Bian­ca Mertens glück­lich, dass sie in ein­er Fir­menkul­tur arbeit­et, die so schnell reagiert und mitar­beit­er­fre­undlich ist. „In meinem jet­zi­gen Beruf habe ich viele Ent­fal­tungsmöglichkeit­en und Gestal­tungs­freiräume“, stellt sie fest. Auch das hat einen pos­i­tiv­en Ein­fluss auf die Sicher­heit und Gesund­heit am Arbeit­splatz. Die Stim­mung im Betrieb sei grund­sät­zlich gut, derzeit nur getrübt durch die anhal­tenden Coro­na-Maß­nah­men. „Die gehen allen auf die Ner­ven, da müssen wir uns nichts vor­ma­chen.“ Rel­a­tiv gese­hen kommt das Unternehmen bis­lang aber sehr gut durch die Pan­demie. „Bei uns gab es keine Kurzarbeit, die Arbeit­splätze sind sich­er.“ Und wenn es doch irgend­wo hakt und sie merkt, dass jemand einen Durch­hänger oder Sor­gen hat? Dann suche sie das Gespräch, ver­sichert Mertens: „Mir ist es per­sön­lich wichtig, dass alle gerne zur Arbeit kommen.“


Steckbrief

  • Bian­ca Mertens
  • 40 Jahre
  • Lit­er­atur- und Sprach­wis­senschaft­lerin (RWTH Aachen)
  • Aktuelle Posi­tion: Head of Con­tent bei FC-Moto
  • Sicher­heits­beauf­tragte seit 2014
  • Branche: Fach­han­del

FC-Moto GmbH & Co. KG

FC-Moto entwick­elte sich vom kleinen Laden­lokal zu einem der größten Fachgeschäfte und Online-Händler für Motor­rad­bek­lei­dung und Motor­radzube­hör mit weltweit­en Onlin­ev­er­sand und sta­tionärem Laden. Das Unternehmen bietet ein bre­ites Pro­duk­tange­bot von namhaften Marken sowie Eigen­marken rund um die The­men Motor­rad, Rad­sport, Win­ter­sport, Out­door und Freizeit.

  • Gegrün­det 1996 in Aachen
  • 1999 Eröff­nung des Online-Shops
  • Im Herb­st 2011 Bezug eines neues Verkauf­s­ge­bäudes mit 3.500 Quadrat­metern Gesamt­fläche am Stan­dort Würselen
  • Seit April 2018 Erweiterung der Ver­wal­tung am Stan­dort Aachen
  • Aktuell: Neubau eines zukün­fti­gen Head­quar­ters im Gewer­bepark Avan­tis, Bezug spätestens Ende 2022
  • Mitar­bei­t­ende: Rund 90
  • www.fc-moto.de
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