Gerade eben hat die Arbeitswoche erst angefangen, schon steht der Krankenwagen vor dem Unternehmen. Der Kollege hat es nicht einmal ins Gebäude geschafft, sondern ist auf der vom Regen rutschigen Treppe ausgerutscht. Er ist nicht der Erste, die glatten Steinstufen haben schon den ein oder anderen zu Fall gebracht. Meist mit harmlosen Folgen. Trotzdem hätte das Unternehmen Maßnahmen ergreifen und so den heutigen Unfall verhindern können. Ganz im Sinne der Präventionskultur zur Unfallverhütung.
Unfälle verhüten, Gesundheit fördern
Immer wieder kommt es im Arbeitskontext zu Unfällen. Auch wenn diese teils nur beinahe geschehen, sollten derartige Ereignisse zum Anlass genommen werden, um zu handeln. Es geht darum, eine Präventionskultur zu schaffen, zu etablieren und zu leben. Diese trägt zur Unfallverhütung und Gesundheitsprävention im Betriebsalltag bei, insofern sie gesundheitsbezogene Werte, Überzeugungen und Verhaltensweisen der Führungskräfte und der Beschäftigten festlegt. Wie das gelingen kann, zeigt die neue Broschüre der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) “Präventionskultur gemeinsam weiterentwickeln: Ein Workshop”. Sie bietet eine praxisorientierte Anleitung zur Bestimmung des betrieblichen Kulturtyps und hilft, die Präventionskultur im Unternehmen zielorientiert auszubauen.
Präventionskultur in deutschen Betrieben
Die vorgestellte Broschüre basiert auf Erkenntnissen aus dem Bericht “Formen der Präventionskultur in deutschen Betrieben” der BAuA. Das Workshop-Konzept zur Bestimmung der Präventionskultur und zur Ableitung von Entwicklungszielen basiert auf den Ergebnissen aus Erhebungen in 50 Betrieben und einer standardisierten Umfrage in 375 Betrieben. Seine Praxistauglichkeit wurde in einem Kleinbetrieb, zwei mittelgroßen Betrieben und einem Großbetrieb erprobt, sodass eine wissenschaftlich fundierte und praxiserprobte Handreichung vorliegt, die für alle Betriebe und Branchen in Deutschland genutzt werden kann.