Die MAN Energy Solutions SE fertigt alternative verbrauchsarme Antriebstechnologien für Schiffe und entwickelt neue Technologien für die Stromerzeugung und ‑speicherung. Am Markt ist der Komponentenhersteller und Lösungsanbieter auch unter seinem ehemaligen Namen MAN Diesel & Turbo bekannt. In Zürich werden mit aktuell rund 800 Mitarbeitern Kompressoren und Vakuumgebläse entwickelt, konstruiert, produziert und getestet sowie die zugehörigen Serviceleistungen erbracht.
Prozessoptimierung gefordert
Um in einem Hochlohnland wie der Schweiz auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben, muss hocheffizient gearbeitet werden. „Wir haben unsere Prozesse in den vergangenen Jahren verschlankt und treiben in sämtlichen Bereichen die Automatisierung voran“, erzählt Rene Krähenbühl, Leiter Logistik bei MAN Energy Solutions in der Schweiz. Mit dem Warenausgabesystem Garant Tool24 PickOne hat das Unternehmen jüngst den Einkaufsprozess für die persönliche Schutzausrüstung vollautomatisiert. Die Idee entstand in einem Gespräch mit der Hoffmann Group. Krähenbühl erinnert sich: „Thomas Heini von der SFS, die in der Schweiz die Hoffmann Group vertritt, hat uns das System vorgestellt. Wir tauschen uns regelmäßig aus.“
Mit dem Warenausgabesystem lässt sich der Bestand an C‑Artikeln exakt überwachen, denn die Mitarbeiter müssen sich anmelden, bevor sich ihr Entnahmefach öffnet. Eine Vielzahl an kleinen Fächern ermöglicht es, pro Entnahme Zugriff auf nur ein einziges Produkt zu gewähren. „Wir haben bei Garant Tool 24 PickOne die Idee des Werkzeugausgabeautomaten auf die Verwaltung von PSA-Artikeln übertragen“, berichtet Thomas Heini von SFS. „Der Kunde kann das System mit seinem ERP-System verbinden und es so konfigurieren, dass es bei Erreichen eines Mindestbestands automatisiert Bestellungen auslöst. Ferner lassen sich Profile anlegen, damit die Mitarbeiter nur auf die für ihren Arbeitsbereich zugelassenen PSA-Artikel Zugriff erhalten — auch zeitliche und mengemäßige Einschränkungen sind möglich. Das integrierte Reporting liefert den Nachweis, dass jeder Mitarbeiter jederzeit die erforderliche PSA entnehmen konnte und das auch getan hat.“
Aus einer Hand
„Wir haben uns auch Spiralautomaten und Einzelausgabeschränke anderer Anbieter angeschaut“, so Krähenbühl. „Überzeugt hat aber nur das Angebot der Hoffmann Group. Die drehbare Trommel von Garant Tool24 PickOne ist den Spiralautomaten überlegen, die SAP-Schnittstelle ist vorhanden und wir brauchen nur eine einzige Lieferantenanbindung, weil die Hoffmann Group alles liefern kann. Außerdem konnten wir ein Mustergerät bei SFS in Augenschein nehmen, und wir werden professionell beraten, damit wir unser PSA-Sortiment pflegen und auf neue Anforderungen aus der Produktion oder vom Gesetzgeber reagieren können.“
Rund 100 verschiedene PSA-Artikel
Im Juli 2018 wurde das PSA-Sortiment definiert. Dabei arbeitete der PSA-Berater der Hoffmann Group eng mit den Meistern, Teamleitern und Kontaktpersonen für Arbeitssicherheit von MAN zusammen. Ziel war es, sämtliche PSA-Artikel über die HoffmannGroup zu beziehen. Dazu waren nur wenige Anpassungen notwendig. Im August wurde dann das neue System bei MAN aufgestellt; die Produktdaten wurden eingespielt und nach der Inbetriebnahme die erste Anwendergruppe geschult. Anschließend musste nur noch die Datenübertragung für die Nachbestellungen per SIM-Karte eingerichtet und die Einbindung in das Firmennetzwerk vorgenommen werden. Nach vier Tagen war die Installation abgeschlossen. „Die automatisierte PSA-Ausgabe wurde von den Mitarbeitern sofort sehr gut angenommen und wir konnten nach einer Woche die klassische PSA-Ausgabe schließen“, erinnert sich Krähenbühl. Insgesamt sind nun rund 100 verschiedene Artikel im Automaten eingelagert. Neben dem Hauptsystem wurde zusätzlich ein „ToolPoint“ mit Musterartikeln zum Anfassen sowie ein Beistellschrank mit 40 durchnummerierten Fächern aufgebaut. Letzterer enthält größere Verpackungseinheiten wie Nachfüllbeutel für Seifenspender. Die Schlüssel dazu erhalten die Mitarbeiter über das Warenausgabesystem.
Datenschutz gewährleistet
Rund 150 Produktions- und sporadisch 50 Büromitarbeiter bedienen sich inzwischen regelmäßig am neuen Ausgabeautomaten. Dafür müssen sie sich per Scan ihrer Mitarbeiterkarte anmelden. Das erfolgt anonymisiert und wurde mit der Personal- und der Rechtsabteilung abgestimmt. Auf dem Monitor können sich die Mitarbeiter durch die Produktgruppen und Artikelkategorien klicken, um das gewünschte Produkt zu finden. Alternativ dazu können sie am ToolPoint den Barcode eines Musterartikels scannen, um beispielsweise einen Handschuh in der passenden Größe auszuwählen.
Beschaffungsprozess verkürzt
Bei Erreichen eines Mindestbestands schickt das Warenausgabesystem automatisch eine Bestellung los. Dadurch entfallen Bestellanforderungen und Einzelbestellungen. Es gibt nur noch eine Wertrahmenbestellung über einen bestimmten Betrag, von dem die automatisch ausgelösten Bestellungen sukzessive abgezogen werden. Ist dieser ausgeschöpft, erfolgt die nächste Rahmenbestellung, mit der die zugehörige Wareneingangsbuchung vorgenommen wird. Etwaige Abweichungen bei Soll- und Ist-Menge werden beim Befüllen des Automaten festgestellt.
„Bei uns geht die PSA direkt vom Wareneingang in den Automaten“, so Krähenbühl. „Wir sparen uns damit das Zwischenlager und das Ein‑, Um- und Ausbuchen der Einzelbestellungen.“ Den Beschaffungsprozess hat das Unternehmen damit von fünf bis acht Tagen auf zwei Tage verkürzt, da die Waren binnen 24 Stunden nach Auftragseingang geliefert werden und dann von MAN-Mitarbeitern aufgefüllt werden. „Wir sind mit dem System sehr zufrieden und würden es jederzeit wieder einführen“, fasst Krähenbühl zusammen. „Unser Beschaffungsprozess ist viel effizienter, die Mitarbeiter kommen schneller zu den PSA-Artikeln und die Mindestbestände sind gesichert.“
Warenausgabesysteme im Kommen
„Weil der Einsatz von Einzelausgabeautomaten so praktisch ist, werden längst nicht mehr nur klassische PSA- und C‑Teile, sondern beispielsweise auch Schlüssel darüber verwaltet. Um den vielfältigen Anforderungen zu entsprechen, hat die Hoffmann Group mittlerweile drei verschiedene Ausgabesysteme mit unterschiedlichen, konfigurierbaren Fachgrößen im Programm: Den klassischen Schubladenschrank, einen Einzelausgabeschrank mit drehbarer Trommel und den Fächerschrank Garant Tool24 Locker. Mit letzterem können auch größere PSA-Artikel wie Schutzhelme und akkubetriebene Leihgeräte verwaltet werden. Die verschiedenen Schrankvariationen lassen sich zu einem Gesamtsystem zusammenfassen, das durch eine zentrale Steuerungseinheit verwaltet wird. Neues aus dem Bereich PSA bei der Hoffmann Group und auch zu den Einzelausgabesystemen gibt es im November auf der A+A.“ Bruno Jentner, Fachbereichsleiter Garant Tool24 bei der Hoffmann Group, München
Kontakt und weitere Infos: b.jentner@hoffmann-group.com
www.hoffmann-group.com
Sichere Wareneinzelausgabe
Mit dem Warenausgabesystem Garant Tool24 PickOne lässt sich der Bestand an PSA-Artikeln exakt überwachen, denn die Mitarbeiter müssen sich anmelden, bevor sich ihr Entnahmefach öffnet. Eine LED-Leiste zeigt ihnen, wo sich das Fach befindet (Pick-by-Light). Dadurch können selbst in weniger gut ausgeleuchteten Umgebungen Waren schnell entnommen werden. Werden spezielle Anwenderprofile angelegt, erhalten die Mitarbeiter nur auf für ihre Arbeitsbereiche zugelassene PSA-Artikel Zugriff — bei Bedarf auch zeitlich und mengenmäßig beschränkt. Das integrierte Reporting erbringt den Nachweis, dass die Mitarbeiter jederzeit die erforderliche PSA entnehmen konnten. Das PSA-Ausgabesystem lässt sich an das ERP-System anbinden und so konfigurieren, dass bei Erreichen eines Mindestbestands automatisiert Bestellungen ausgelöst werden. Bei der Zusammenstellung der Fächer kann der Kunde vier Fachgrößen (160 bis 640 Fächer) kombinieren.