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Die richtige Barriere finden

Interview
Die richtige Barriere finden

Schutzk­lei­dung ist nicht gle­ich Schutzk­lei­dung. So indi­vidu­ell die Tätigkeit­en sind, so spez­i­fisch muss die entsprechende Schutzk­lei­dung gewählt wer­den. Generell gilt: je höher die poten­tielle Gefahr, desto stärk­er muss die Bar­riere sein. Michael Schmidt, Key Account Man­ag­er der Ansell Microg­a­rd GmbH, erk­lärt die speziellen Anforderun­gen. Das Unternehmen set­zt zum begren­zten Mehrfachein­satz bei seinem Pro­duk­t­port­fo­lio auf ein Baukastensystem.

Herr Schmidt, im Umgang mit Gefahrstof­fen braucht es eine zuver­läs­sige Bar­riere, die den Träger sich­er schützt. Wie kann ein Unternehmen fest­stellen, welche Schutzk­lei­dung für die Ein­satzz­wecke geeignet ist?

Die Gefährdungs­analyse dient als Basis für die Auswahl geeigneter Schutzbek­lei­dung. Im Rah­men dieser Gefährdungs­analyse wird von den Unternehmen beurteilt, mit welch­er schützen­den Klei­dung die Mitar­beit­er aus­ges­tat­tet wer­den müssen, um sie vor gesund­heitss­chädlichen Ein­flüssen zu bewahren. Abhängig von der Gefährdung beziehungsweise Art der Gefahrstoffe, ist die Auswahl des geeigneten Bar­ri­ere­ma­te­ri­als die erste Entschei­dung. Je nach Inten­sität im Umgang und Art der Tätigkeit kön­nen ver­schiedene Kon­fek­tions­for­men aus den gewählten Mate­ri­alien zum Ein­satz kom­men. Natür­lich ste­hen wir den Anwen­dern bei der Model­lauswahl bera­tend zur Seite oder begleit­en entsprechende Tragev­er­suche. Auf­bauend auf unserem Basisover­all mit Kapuze, dop­pel­tem Reißver­schlusssys­tem und dop­pel­tem Ärmelüber­wurf ste­hen dem Kun­den option­al weit­ere Mod­elle mit inte­gri­erten Füßlin­gen oder ange­set­zten Ansell Bar­ri­er Hand­schuhen zur Ver­fü­gung. Auch Teilkör­per­schutz wie knie- und knöchel­lange Schürzen sowie Ärmelschon­er und Über­schuhe sind ver­füg­bar. Immer abhängig von der Gefährdung und der Tätigkeit.
Wo wer­den Schut­zover­alls eingesetzt?
Berufe, in denen die Mitar­beit­er in Kon­takt mit gesund­heits­ge­fährden­den Sub­stanzen kom­men kön­nen, bedür­fen ein­er speziellen Aufmerk­samkeit. Bere­iche sind hier zum Beispiel die chemis­che Indus­trie, Energiewirtschaft, Min­er­alölver­ar­beitung, aber auch der Berg­bau und die Pro­duk­tion beziehungsweise Ver­ar­beitung von Glas­gewebe, Keramik und Kun­stharzen. Auch bei Tätigkeit­en wie der Tank- und Indus­tri­ere­ini­gung oder der Entsorgung und Trans­port von Gefahrstof­fen ist eine herkömm­liche Beruf­sklei­dung nicht aus­re­ichend und spezielle PSA kommt zum Ein­satz. Nicht zulet­zt sind es Ein­satz- und Ret­tungskräfte, die eine Schutzaus­rüs­tung benöti­gen. Stich­wort Infek­tion­ss­chutz beziehungsweise Kontaminationsschutz.
Bei den Schut­zover­alls spricht man von ein­er Bar­riere. Was bedeutet das?
In zahlre­ichen Indus­trie- und Pro­duk­tion­szweigen gehört der Umgang mit Gefahrstof­fen zum All­t­ag. Chemikalien, Far­ben, Pes­tizide oder Asbest und bes­timmte Faserverbindun­gen sind beispiel­sweise Gefahrstoffe, die die Gesund­heit mas­siv beein­trächti­gen und schädi­gen kön­nen. Bar­riere bedeutet im Prinzip, dass der Anzug zwis­chen dem Gefahrstoff und dem Träger ste­ht, also dafür sor­gen muss, dass der Träger nicht mit den schädlichen Sub­stanzen in Berührung kommt. Dabei fungiert er prak­tisch als undurch­läs­sige, zweite Haut. Generell gilt: Die gewählten Mate­ri­alien müssen eine entsprechende Bar­riere gegen den Gefahrstoff bieten. Die Schutzeigen­schaften wer­den selb­stver­ständlich geprüft und der fer­tige Schut­zover­all muss eine Vielzahl von Tests beste­hen, ehe er dann als End­pro­dukt zer­ti­fiziert ist.
Und was bedeutet „Per­me­ation“?
Per­me­ation ist der Prozess, bei dem Chemikalien ein Gewebe auf moleku­lar­er Ebene durch­drin­gen. Um ein Mate­r­i­al hin­sichtlich der Eig­nung zu prüfen, wer­den nach einem genormten Testver­fahren Durch­bruchzeit­en ermit­telt. Also: Wie lange hält das Mate­r­i­al stand ehe die Chemikalie ein­dringt? Dies gibt Auf­schluss für den Träger im Umgang mit Gefahrstof­fen. Je länger es dauert bis eine Chemikalie ein Mate­r­i­al durch­dringt, desto mehr Zeit hat der Träger sich aus dem Gefahren­bere­ich zu ent­fer­nen und die kon­t­a­minierte Klei­dung sich­er abzulegen.
Wie sieht es hier mit sen­si­blen Stellen, sprich den Näht­en aus?
Wir leg­en ein beson­deres Augen­merk auf diesen Bere­ich und ver­wen­den spezielle Naht­tech­niken. Schließlich gibt es keine Kom­pro­misse in punk­to Sicher­heit. Die Nähte unser­er Schut­zover­alls sind daher beispiel­sweise ultra­schal­lver­schweißt und zusät­zlich getapt. Damit extrem dicht.
Und welch­es Mate­r­i­al ver­wen­den Sie bei Ihren Schutzanzü­gen? Gibt es Klassifizierungen?
Die Mate­ri­alauswahl ist abhängig vom Ein­satzz­weck. Generell leg­en wir bei all unseren Pro­duk­ten Wert auf hohe Schutzeigen­schaften. Zudem müssen die Mate­ri­alen robust und stra­pazier­fähig sein. Die Schut­zover­alls klas­si­fizieren wir nach ihren Bar­ri­ereeigen­schaften, die von dem Mate­r­i­al abhängig sind. Bei uns sind dies vor allem im Bere­ich der flüs­sigkeits­dicht­en Schut­zover­alls die Serien Microchem 3000, Microchem 4000 und Microchem 5000. In allen Bere­ichen, wo der Schutz vor anor­gan­is­chen Säuren und Basen nötig ist, ist der Microchem 3000 zuver­läs­sige Bar­riere. Der Microchem 4000 wehrt hochkonzen­tri­erte Chemikalien und hochin­fek­tiöse, biol­o­gis­che Gefahrstoffe ab und der Microchem 5000 bietet beispiel­sweise eine schützende Bar­riere gegen tox­is­che Stoffe wie Ammo­ni­ak und Amine.
Welche Gemein­samkeit­en haben die Pro­duk­te dieser Serien und welche Vorteile hat ein Unternehmen hiervon?
Gemein­sam ist diesen drei benan­nten Pro­duk­t­se­rien, dass sie sys­tem­a­tisch aufeinan­der auf­bauen. Nicht nur in der Steigerung der Bar­ri­ereleis­tung, son­dern auch in den einzel­nen Mod­ellen. So gibt es immer ein Basis­mod­el. Dieses wird dann in den ver­schiede­nen Mod­ellen mod­i­fiziert. Außer­dem set­zen wir immer auf einen dop­pel­ten Ärmelüber­wurf und ein dop­peltes Reißver­schluss-Sys­tem sowie die gle­ichen Maße, sprich Größe­nausstat­tung. Das hat den Vorteil, dass der Kunde seine Mitar­beit­er indi­vidu­ell und bedarf­s­gerecht ausstat­ten und, wenn es erforder­lich ist, auch die Bar­ri­ereleis­tung auf­s­tock­en kann. Zusät­zlich bieten wir bei allen Pro­duk­ten das passende Zube­hör. Abhängig von der Schut­zover­all-Serie ste­hen beispiel­sweise ergänzend Über­stiefel, Lang- oder Kurzka­puze, Ärmelschon­er sowie Kit­tel und Schürzen zur Auswahl. Damit ist ein Kom­plett-Schutz sicher.
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