Anzeige
Dreißig Jahre erfolgreich in einem zunehmend komplexen Markt – das ist der GBK GmbH mit Sitz in Ingelheim gelungen. Wie das EHS-Consultingunternehmen die Herausforderungen der Zukunft meistern will, schildert Geschäftsführer Björn Noll im Interview.
Die GBK GmbH ist seit 30 Jahren erfolgreich am Markt tätig. Wie haben sich die Anforderungen, die an Sie und Ihre Beschäftigten von Seiten der Kunden gestellt werden, verändert?
Björn Noll: GBK ist als Gefahrgutbüro gestartet. Heute erwarten unsere Kunden mehr und mehr einen Allrounddienstleister, der alle Fragen aus den Bereichen Environment, Health und Safety (EHS) für sie beantworten kann. Als erste zusätz-liche Dienstleistung kam damals die Erstellung von Sicherheitsdatenblättern und die Einführung einer internationalen 24/7 Notrufnummer hinzu. Diese Bereiche sind auch heute noch Schwerpunkte unserer Tätigkeit. Hinzu kommt ein weiterer Punkt: Während das Kundengeschäft vor 30 Jahren überwiegend auf nationaler Ebene erfolgte, sind wir heute im europä-ischen und globalen Markt tätig. Das erfordert eine regelmäßige Anpassung an veränderte Marktbedingungen und die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Früher konnten wir unsere Beschäftigten noch in allen Bereichen einsetzen. Das ist heute durch die zunehmende Komplexität unserer Geschäftsfelder kaum noch möglich und macht Spezialisierungen notwendig.
Wie sieht es bei den Gefahrgutbeauftragten aus: Welche Qualifikationen sind jetzt und in Zukunft gefragt?
Björn Noll: Das Berufsbild des Gefahrgutbeauftragten zeichnet sich durch zunehmende Komplexität aus. Zusätzlich werden nun auch Branchen erfasst, die bisher davon ausgingen, mit dem Thema Gefahrgut nichts zu tun zu haben. Ein Beispiel sind die sich rasant entwickeln-den Vorschriften für Lithiumbatterien. Aber neben fundiertem Fachwissen sind auch weitere Fähigkeiten notwendig: Dazu gehören unter anderem Kommunikationsstärke, didaktische Kenntnisse und Durchsetzungsvermögen.
Die GBK GmbH betreut über 750 Kunden, darunter auch viele klein- und mittelständische Unternehmen. Die Zahl an Regelungen und Vorschriften beim Transport und der Lagerung von Gefahrgut wachsen stetig an. Wie ist Ihre Einschätzung: Ist der Mittelstand damit überfordert?
Björn Noll: Dem Mittelstand ist es kaum noch möglich, die komplexen rechtlichen Anforderungen mit eigenen Ressourcen selbst zu erfüllen. Daher ist das Outsourcing an geeignete Dienstleister sicher der richtige und auch der kostengünstigste Weg – auch im Hinblick auf Compliance. Das Chemikalienrecht ist ähnlich komplex wie das Steuerrecht und Unternehmen übergeben ihre steuerlichen Angele-genheiten ja auch einem qualifizierten Berater.
Die Öffentlichkeit assoziiert mit Gefahrgut meist ein sehr hohes Risikopotenzial und spektakuläre Unfälle. Wie gut ist das Risikomanagement deutscher Unternehmen in puncto Gefahrgut und Gefahrguttransport?
Björn Noll: Im Verhältnis zu den sehr hohen absoluten Zahlen beim gesamten Gefahrgutaufkommen ist die Anzahl der Unfälle oder Zwischenfälle recht gering.
Wo gibt es bei diesem Thema in den Unternehmen die größten Defizite und Herausforderungen?
Björn Noll: Falsch oder nicht deklariertes Gefahrgut führt zu nicht kalkulierbaren Risiken. Insbesondere die steigenden Unfallzahlen beim Transport von Lithiumbatterien geben Anlass zur Sorge. Vor allem im Luftverkehr bestehen nur sehr begrenzte Handlungsmöglichkeiten bei Zwischenfällen.
Derzeit erwirtschaften die GBK GmbH 20 Prozent ihres Umsatzes außerhalb der EU. Ist eine weitere Expansion geplant?
Björn Noll: In den USA und in Kanada sind wir mit eigenen Standorten traditionell stark vertreten. Momentan bauen wir Beratungsaktivitäten in China auf. Dazu arbeiten wir mit einem strategischen Partner in China sowie einem chinesischen Mitarbeiter zusammen.
Die GBK GmbH bietet ein umfangreiches Schulungsangebot an. Wo liegen die Schwerpunkte Ihres Angebotes?
Björn Noll: Mit internen und externen Referenten setzen wir auf Spezialthemen aus dem Bereich des Chemikalien- und des Transportrechts, die nicht an jeder Ecke zu finden sind. Momentan sind besonders Inhouse-Seminare zur Umsetzung des global harmonisierten Systems zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) in China, den USA und Kanada gefragt. Diese Seminare werden von hoch qualifizierten Mitarbeitern der GBK GmbH durchgeführt.
Blicken wir in die Zukunft: Welche Ziele haben Sie sich gemeinsam mit Ihrem Team, aber auch für sich persönlich für die kommenden Jahre gesteckt?
Björn Noll: Wir wollen weiterhin im Team zum gemeinsamen Erfolg kommen. Im Fokus steht der Nutzen unserer Kunden. Das verstehe ich auch unter persön-lichem Erfolg. Wichtigste Kennzahlen sind nach wie vor Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Nina Gruber.
Teilen: