Wer in der Höhe arbeitet, muss sich gegen Absturz sichern. Der Markt hält dafür eine Vielzahl an Produkten bereit. Doch worauf sollten Anwender bei der Auswahl ihrer Ausrüstung achten? Wie verwenden sie diese richtig? Und wie lange dürfen sie die Ausrüstung überhaupt nutzen? Viele Beschäftigte können solche Fragen ebenso wenig beantworten wie ihre Arbeitgeber. Individuelle Beratung und passende Schulungen erhalten sie bei Herstellern wie Skylotec, die auf Absturzsicherungen spezialisiert sind.
Bei Höhenarbeiten, also wenn zum Beispiel Dachflächen gereinigt, Windenergieanlagen gewartet oder Kranbahnen repariert werden müssen, ist die Unfallgefahr groß. So droht etwa bei einem Fehltritt der Sturz in die Tiefe. Welche Risiken konkret auftreten können, wird anhand der Gefährdungsbeurteilung festgestellt. Diese zu erstellen, ist für Arbeitgeber laut Arbeitsschutzgesetz verpflichtend. Aus ihr geht zudem hervor, welche Art von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) von Beschäftigten getragen werden muss. Es ist aber nicht damit getan, allein die Notwendigkeit von Absturzsicherung festzustellen. Denn es kommt auch auf die Umsetzung konkreter Maßnahmen an.
Einfache Handhabung ist wichtig
Arbeitssicherheit ist ein vielschichtiges Thema. Daher mag es Unternehmen geben, in denen Fragen zu Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) bislang kaum oder sogar noch nie erörtert worden sind. Wer nur selten damit zu tun hat, steht angesichts der Vielzahl erhältlicher Produkte bei der Suche nach passender Absturzsicherung vor einer schwierigen Wahl. Gurte lassen sich zum Beispiel in fast jedem Online-Handel bestellen – doch hier entfallen die intensive Beratung und die Möglichkeit, PSAgA anzuprobieren. Aber genau das ist wichtig, um herauszufinden, ob die Ausrüstung bequem zu tragen und einfach anzulegen ist und ob Material oder Werkzeug problemlos mitgeführt werden können. Nicht nur dabei ist die Beratung wichtig, sondern auch bei der Frage, wie PSAgA richtig verwendet wird. Insbesondere bei seltener Nutzung wissen Anwender nicht, wie sie die Ausrüstung verwenden müssen. So kommt es beispielsweise vor, dass Auffanggurte fehlerhaft angelegt werden, oder es fehlt die Kenntnis, dass Verbindungsmittel nicht an allen Ösen angeschlagen werden dürfen. Das erhöht das Risiko, wie Statistiken der Unfallversicherungen zeigen: Die Ursache für einen Arbeitsunfall ist meistens auf die fehlerhafte Anwendung von PSAgA zurückzuführen, selten dagegen auf einen Materialfehler.
Bei der Entwicklung neuer Lösungen arbeiten führende Hersteller daher daran, dass Absturzsicherungen möglichst einfach zu handhaben sind. So wie Skylotec. Das Unternehmen aus dem rheinland-pfälzischen Neuwied hat bei seiner Gurtlinie „Ignite Series“ zum Beispiel mitbedacht, dass unerfahrene Anwender häufig schon nicht wissen, wie sie den Gurt anlegen sollen.
Dank einer durchdachten Farbgebung lässt sich nun auch im nicht angezogenen Zustand erkennen, wo bei einem Gurt oben und unten ist. Zusätzlich sind die Hauptanschlagpunkte in auffälligem Orange gekennzeichnet. Das soll ein irrtümlich falsches Anschlagen an anderen Ösen verhindern – und somit auch einen womöglich tödlichen Unfall. Denn ein falsches Anschlagen kann dazu führen, dass die bei einem Sturz auftretenden Kräfte nur einseitig auf den Körper wirken.
Bei seinem neuen Steigschutzläufer „Speed Attach“ hat Skylotec ebenfalls Wert auf eine hohe Nutzerfreundlichkeit gelegt. Zu überprüfen, ob der Steigschutzläufer beim Aufsetzen sicher verriegelt wurde, kann in hektischen Phasen schon einmal vergessen werden – und beim Steigen dann fatale Folgen haben. Daher gibt es beim „Speed Attach“ einen Indikator an der Kopfseite, der schnell Klarheit schafft. Ein seitlicher Sperrbolzen verhindert an den Enden der Schienen zudem, dass der Läufer falsch herum eingeschoben wird. Außerdem lässt sich der „Speed Attach“ nur dann entriegeln, wenn ein Schieber betätigt und gleichzeitig ein Kontrollknopf gedrückt wird. So ist es nicht möglich, dass ein Anwender den Steigschutzläufer versehentlich aus der Schiene löst. Dies minimiert das Risiko einer Fehlbedienung und damit auch eines Unfalls.
Auch gute Produkte ersetzen kein Training
Damit sich Beschäftigte wirksam gegen Absturz schützen können, müssen sie im Umgang mit der Ausrüstung geschult werden – ein gutes und einfach zu bedienendes Produkt ersetzt längst noch kein Training. Was in manchen Fällen vernachlässigt wird: Als Unternehmer hat man eine Unterweisungspflicht und muss ein entsprechendes Angebot schaffen. Schulungen, wie sie Skylotec in seinem Vertical Rescue College (VRC) weltweit ermöglicht, klären über Anwendungsfehler und Risiken auf. Das Training kann auch vor Ort und im tatsächlichen Arbeitsumfeld stattfinden. Dadurch ist es auf die speziellen Anforderungen am Einsatzort zugeschnitten. Die VRC-Trainer verfügen über langjährig erprobte Fertigkeiten. Sie haben selbst etwa im Mobilfunkmastbau, in der Windenergie und in der Höhenrettung gearbeitet. Die Erfahrung zeigt, dass sich Anwender nach so einem Training bei der Arbeit deutlich sicherer bewegen.
Maximale Nutzungsdauer und regelmäßige Prüfungen
Alles Engagement für die Sicherheit ist aber umsonst, wenn das Material nichts mehr taugt. Abnutzung und Beschädigungen an Gurten, Seilen oder Verbindungsmitteln können dazu führen, dass diese reißen und ein Sturz dann doch tödlich enden kann. Viele Anwender glauben, dass zum Beispiel ein Gurt quasi ewig hält. Sie wissen gar nicht, dass es eine sogenannte Ablegereife gibt: Gemäß DGUV Regel 112–198 (ehemals BGR 198) wird empfohlen, Gurte nach maximal acht Jahren ab dem Ersteinsatz auszutauschen, Seile nach maximal sechs Jahren. Im Falle eines Sturzes muss die Ausrüstung sofort ausgetauscht werden. Die Nutzungsdauer hängt natürlich auch davon ab, wie häufig und in welchen Arbeitsbereichen PSAgA eingesetzt wird. Ein sorgsamer Umgang und die richtige Lagerung erhöhen die Lebensdauer.
Mit Lagerung und Wartung allein ist es aber nicht getan. Gemäß DGUV Regel 112–198 muss PSAgA mindestens einmal im Jahr überprüft werden, um Mängel rechtzeitig zu erkennen. Je nach Unternehmen und Anwendungsbereich können die Intervalle bei Bedarf verkürzt werden. Ob ein Gurt mit Gebrauchsspuren noch verwendet werden darf oder ob Seile noch funktionsfähig sind, müssen Fachleute beurteilen. Diese können vom Hersteller kommen, Sicherheitsbeauftragte oder Beschäftigte können das aber auch selbst übernehmen. Wer regelmäßig die Überprüfung von PSAgA durchführen möchte, kann sich bei Skylotec auch zum Sachkundigen für PSAgA nach DGUV Regel 312–906 (ehemals BGG 906) ausbilden lassen. In einem zweitägigen Seminar lernen die Teilnehmer beispielsweise, Schäden an Gurten oder an Verbindungsmitteln zu erkennen und die Einsatztauglichkeit der Ausrüstung zu beurteilen.
Unsere Webinar-Empfehlung
Es gibt viele Fälle, in denen die Fallhöhe für eine herkömmliche Absturzsicherung nicht ausreicht. Beispiele für Arbeiten in geringer Höhe sind z.B. der Auf- und Abbau von Gerüsten, die Wartung von Industrieanlagen und Arbeiten in Verladehallen sowie Anwendungen in der Bahn und…
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