Am 13. Juni 2023 lädt die Si-Akademie zur Onlineveranstaltung “Innovationstag Gefahrstoffe” ein. Gefahrstoffe spielen in der Arbeitssicherheit und im Gesundheitsschutz eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt, weil die Mehrzahl der Unternehmen Gefahrstoffe verwenden und die Beschäftigten somit in Berührung mit diesen kommen. Mittels einer Gefährdungsbeurteilung müssen vor der Aufnahme von Tätigkeiten mit Gefahrstoffen potenzielle Gefahrenquellen ermittelt und beurteilt werden. Basierend auf den Ergebnissen gilt es, entsprechende Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Gefragt ist ein umfassendes Gefahrstoffmanagement, um die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu gewährleisten. Dazu zählt auch die Lagerung von Gefahrstoffen. Dabei stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die für sie passenden Lagerungsmöglichkeiten zu finden. Trotz aller Vorkehrungen kommt es jedoch immer wieder zu Schadensereignissen, sei es, weil Schutzvorrichtungen nicht funktionieren, Gefährdungen nicht korrekt beurteilt wurden oder aufgrund menschlichen Versagens. Um in solchen Fällen handlungsfähig zu sein, ist ein Krisenmanagement gefragt.
Theorie und Praxis zum Umgang mit Gefahrstoffen
Der “Innovationstag Gefahrstoffe” steht im Zeichen der genannten vier Themenfelder: Gefährdungsbeurteilung von Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, Gefahrstoffmanagement, Lagerung von Gefahrstoffen und Krisenmanagement. Dr. Friedhelm Kring führt als Moderator durch die Veranstaltung. Jedes Thema wird in einem Expertenvortrag sowie in einem Praxisvortrag referiert. So erfahren die Teilnehmenden nicht nur, welche theoretischen Grundlagen es zum jeweiligen Thema gibt, sondern auch, wie sie diese praktisch umsetzen können. Beide Referierende beantworten Fragen in einer abschließenden Diskussionsrunde bevor der nächste Themenblock folgt.
Referenten des Innovationstags Gefahrstoffe
Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen:
- Expertenvortrag: Dr. Mario Arnone, Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA)
Im Rahmen des Vortrags wird ein 5‑stufiges Schema zum Vorgehen bei der Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen vorgestellt. Dieses umfasst die Schritte „Bewusstsein schaffen für Gefahrstoff“, „Gefahren ermitteln“, „Quantitative Expositionsermittlung“, „Ableitung von Schutzmaßnahmen“ und „Dokumentation und Wirksamkeitskontrolle“. Zu jeder dieser Stufen gibt es neben dem generellen Vorgehen eine Einordnung der Stufe in das deutsche Gefahrstoffregelwerk. Zusätzlich werden digitale Tools des IFA, der Unfallversicherungsträger und der BAuA, die auf den jeweiligen Stufen Unterstützung leisten können, kurz vorgestellt. - Praxisvortrag: Joachim Wandt, Inburex Consulting
- Vortrag: Sicherheitsdatenblätter einlesen und in Ihren IT-Systemen weiterverarbeiten – der Turbo für Ihr Gefahrstoffmanagement; Dipl.-Math. Petra Feitsch, GeSi Software GmbH
Gefahrstoffmanagement:
- Expertenvortrag: Dr. Martin Wieske, WirtschaftsVereinigung Metalle. e.V., Mitglied des Ausschusses für Gefahrstoffe (AGS)
Hinter dem knappen Titel „Gefahrstoffmanagement“ verbirgt sich ein Überblick über die völlig neu gefasste Bekanntmachung für Gefahrstoffe 409, zukünftig „Empfehlung zu Gefahrstoffen 409: Nutzung von REACH-Informationen für den Arbeitsschutz“. Mit der Umstellung von einem Fragenkatalog zu einem Fließtextdokument findet auch ein Perspektivwechsel statt. Dargestellt wird, wie aus Sicht des Arbeitsschutzes Informationen aus REACH für die Gefährdungsbeurteilung genutzt werden können. Dabei orientiert sich das Dokument am Ablauf der Gefährdungsbeurteilung gemäß TRGS 400. Aufgelockert und bereichert wird die Neufassung durch die Darstellung von konkreten Beispielen und REACH-Pflichten in Form von Hinweisboxen sowie einer Abkürzungs- und Begriffsübersicht zu spezifischen Begriffen aus dem europäischen Chemikalienrecht. - Praxisvortrag: Markus Bohr, MKI Industrie Service GmbH
Das Ziel im Umgang mit Gefahrstoffen ist, dass die Sicherheit beim Umgang, der Erfassung, der Lagerung, der Handhabung, der Anwendung, der Entsorgung zum Schutz von Menschen und Umwelt gewährleistet wird. Daher ist es wichtig sich in einem Betrieb oder auf der Baustelle diesen Herausforderungen zu stellen und ein Gefahrstoffmanagement aufzubauen.
Lagerung von Gefahrstoffen:
- Expertenvortrag: Dr. Klaus Kersting, Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau)
- Praxisvortrag: Donato Muro, Inhaber von SicherheitsIngenieur.NRW
Krisenmanagement:
- Expertenvortrag: Volker Petersen, mbk. Managementberatung für betriebliche Krisenprävention
- Praxisvortrag: Dr. Johannes Melcher
Ergänzend zum in den meisten Unternehmen bereits etablierten Notfallmanagement erhält nun auch das Betriebliche Krisenmanagement vermehrt Einzug in verantwortungsbewusst geführte Unternehmen. Krisenmanagement legt den Fokus auf die Bewältigung strategischer Auswirkungen unvorhersehbarer Ereignisse und leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Resilienz von Unternehmen. Vor allem für Unternehmen, die mit Gefahrstoffen umgehen, lohnt sich ein Blick auf das Thema, das nunmehr auch von der neuen DIN ISO 22361 flankiert wird.
Programmänderungen vorbehalten.
Sponsoren:
Termin: 13. Juni 2023 (09:30 — ca. 16:00 Uhr)
Die Veranstaltung wird Online (per Zoom) durchgeführt!
Teilnahmegebühr: 295,00 Euro netto pro Teilnehmer
Anmeldung:
Kontakt für weitere Informationen:
Dr. Curt Haefner‐Verlag GmbH
Si-Akademie für Sicherheit + Gesundheit
Vangerowstraße 14/1
69115 Heidelberg
Tel: +49 (0) 711 7594–4606
Mail: si-akademie@konradin.de
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