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Zu Besuch bei der Wagner KG - Strahlende Sauberkeit gibt Sicherheit

Zu Besuch bei der Wagner KG
Strahlende Sauberkeit gibt Sicherheit

Pri­vat beschäftigt sich Markus Rogul­la gern mit Hüte­hun­den, im Dienst wacht der Wahl-Schwabe selb­st – und zwar über die Sicher­heit und den umsichti­gen Umgang der Men­schen und Maschi­nen im Betrieb­sall­t­ag. Dabei macht sich der Sicher­heits­beauf­tragte der Fir­ma Wag­n­er in Wertin­gen ins­beson­dere stark für Sauberkeit und Ord­nung – passend zur Unternehmensphilosophie.

Stärke zeigen lautet das Cre­do seines Arbeit­ge­bers, das in Werbeslo­gans auf Broschüren und den Liefer­last­wa­gen ins Auge springt. So trans­portieren die weißen Lastkraft­wa­gen mit Bren­n­flüs­sigkeit­en „Stärk­ereStoffe“ und das jüng­ste Pro­jekt, eine Tanksta­tion am Süd­kreisel von Wertin­gen, bietet seine Dien­ste als „Stark­Stelle“ an. Kein Wun­der, dass Markus Rogul­la gegenüber Mitar­beit­ern wie Fir­men­leitung eben­falls stark auftreten und als Sicher­heits­beauf­tragter diesen Unternehmensleit­satz mit Leben füllen möchte. „Ich bin ein Per­fek­tion­ist“, gibt der aus dem Ruhrge­bi­et stam­mende Mann mit einem Lächeln zu.

Freund klarer Worte

Zur Freude des jun­gen Chefs Ste­fan Wag­n­er, nicht unbe­d­ingt immer zum Vergnü­gen der Kol­le­gen am Arbeit­splatz auf dem rund 25.000 Quadrat­meter großen Betrieb­s­gelände am Rand der nord­schwäbis­chen Kle­in­stadt. „Viele wis­sen, dass ich ein genauer Men­sch bin und meinen, beim Markus schon auf­passen zu müssen“, ver­rät der umgängliche 45-Jährige mit einem Augen­zwinkern. An sein­er Ern­sthaftigkeit beste­ht indes kein Zweifel. Denn blitzschnell kann der Mann mit Kinnbart in einen anderen Modus umschal­ten, der in der sicher­heitssen­si­blen Arbeitswelt eines Bren­n­ma­te­r­i­al-Anbi­eters auch geboten scheint. „Ich bin kein Anhänger von langem Blabla und schätze klar wie kurz for­mulierte Sätze“, beschreibt Rogul­la sein Vorge­hen als ein­er von drei Sicher­heits­beauf­tragten des Unternehmens.

Kaputt ist kaputt

Die führende Pro­duk­tsparte in dem Betrieb sind die nahezu hun­dert­prozentig staubfreien Anti­s­taub-Holzpel­lets, die eine effizien­tere Ver­bren­nung und Scho­nung der Heizun­gen ermöglichen sollen. Wenn etwa im 8.000-Tonnen-Lagerhaus mal der Schieflauf-Sen­sor des Förder­ban­des aus­fall­en sollte, dann „gibt es bei mir keine lan­gen Dauerre­den, son­dern die Mel­dung, dass das Teil kaputt ist.“ Rogul­la, ein ehe­ma­liger Beruf­skraft­fahrer und heute haupt­säch­lich als „Ramp Agent“ der mächti­gen Entstaubungsan­lage unter­wegs, beze­ich­net dieses Vorge­hen als „Kon­se­quenz und Eigen­schaft, die einen guten Sicher­heits­beauf­tragten ausmacht.“

Das selb­st­be­wusste Auftreten bildet aber nur eine der zahlre­ichen Stärken des engagierten Wag­n­er-Beschäftigten, der dieses mit Mehrar­beit ver­bun­dene Ehre­namt vor zwei Jahren „sehr gerne über­nom­men“ hat. Ja, sog­ar für ange­bracht hielt: „Da ich in der Spätschicht am Umschlag­ster­mi­nal für die Pel­lets arbeite und viele Wartungsauf­gaben mit­ten in der Nacht erledi­gen muss, ist stets ein noch höheres Maß an Sicher­heit erforder­lich – das prägt.“

Verantwortungsträger am Steuer

Apro­pos: Dieses The­ma begleit­ete den aus­ge­bilde­ten Auto­mechaniker auch während sein­er bei­den Jahrzehnte als Kapitän der Land­straße: „Ich habe viele Unfälle miter­lebt – sowohl im Straßen­verkehr als auch beim Waren­ver­schieben im Lager“, erzählt der mehrfache Kilo­me­ter-Mil­lionär von sein­er Zeit als Fahrer, par­don, als „Chauf­feur“. Denn so heißen bei dem in fün­fter Gen­er­a­tion geleit­eten mit­tel­ständis­chen Unternehmen die Spezial­is­ten am Steuer der Trucks. „Ein bloßer Fahrer liefert nur die Ware schnell ab, aber bei uns tra­gen die Chauf­feure Ver­ant­wor­tung für die Maschi­nen, das Pro­dukt und den Kun­den“, erk­lärt Geschäfts­führer Ste­fan Wag­n­er diesen beson­deren Ansatz des Unternehmens, das viele junge Angestellte beschäftigt. Und nach der Rück­kehr am späten Nach­mit­tag gibt es ein wertschätzen­des Brief­ing für die Mitar­beit­er, die den ganzen Tag allein unter­wegs waren und denen so ein Gespräch sich­er gut­tut. Wertschätzung von oben erfährt auch Sibe Rogul­la, der in sein­er neuen Rolle von der Leitung geschätzt und ern­stgenom­men wird: Wenn es um Verbesserun­gen im Betrieb geht, kann er auf Rück­endeck­ung von der Geschäft­sleitung zählen – so etwa bei seinem Vorschlag, sichere Arbeits­büh­nen anstelle von Leit­ern und Gerüsten einzuset­zen. Auch seine Empfehlun­gen zur Per­sön­lichen Schutzaus­rüs­tung wur­den eins zu eins umge­set­zt, etwa was die Anschaf­fung von Staub­masken und Gehörschutzhil­fen ange­ht. Oder die Investi­tion in Flur­förder­fahrzeuge wie Hub­wa­gen und Gabelstapler.

Sauberkeit genießt höchste Priorität

Und noch ein weit­eres, bei Rogul­la höch­ste Pri­or­ität genießen­des Anliegen stößt auf Wohlwollen bei der Führung. „Absolute Sauberkeit ist für mich die Grund­vo­raus­set­zung dafür, rechtzeit­ig Gefahren­quellen erken­nen zu kön­nen“, stellt Markus Rogul­la klar. Diese verin­ner­lichte Hal­tung entstammt der stren­gen Erziehung durch Tante und Onkel, die großen Wert auf Gehor­sam und vor allem Ord­nung gelegt hat­ten. „Damit bin ich nun mal aufgewach­sen.“ So kann der pas­sion­ierte „Sauber­mann“ jeden Arbeit­stag an ein­er Flotte von blitzblanken Trans­port-Brum­mis vor­beimarschieren, die bei ihrer Abfahrt den übri­gen Straßen­verkehr förm­lich über­strahlen. In ihren Fahrerk­abi­nen sitzen Chauf­feure mit tadel­losem Out­fit und auf­genähtem Namenss­child an der Brust. Und in dem über 30 Meter hohen Ter­mi­nal-Gebäude wird mit­tels eines weltweit einzi­gar­ti­gen Reini­gungssys­tems den kleinen Holzpel­lets der Indus­tri­eschmutz buch­stäblich aus­getrieben. So lassen sich Fir­me­nangaben zufolge aus ein­er durch­schnit­tlichen Bestell­menge von fünf Ton­nen mehr als ein Zent­ner „lästiger Dreck“ herausholen.

Doppelfunktion als Bereicherung

Unten freut sich Ter­mi­nal Con­trol Man­ag­er Rogul­la über einen sauberen Ablauf und zieht im dafür vorge­se­henen Labor Stich­proben beim angeliefer­ten Mate­r­i­al. So sollen Feuchtigkeit, Abrieb und Gewicht der kleinen nach­halti­gen Presslinge über­prüft wer­den. Sie wer­den später von ein­er Abfül­lan­lage mit der Geschwindigkeit von zwei Ton­nen pro Minute in die wartenden Liefer­fahrzeuge abge­lassen. Markus Rogul­la, aus­ges­tat­tet mit Schutzhelm und hoher Moti­va­tion, empfind­et seine Dop­pel-Funk­tion keineswegs als Dop­pel-Belas­tung. Auch wenn täglich 20-Minuten-Kon­troll­gänge anfall­en und ein Monatscheck sog­ar bis zu anderthalb Stun­den dauert. Im Gegen­teil. „Durch meine tägliche Arbeit als Sibe und als „Ramp Agent“ schaffe ich es, bei­de Bere­iche zu verknüpfen im Sinne von Verbesserun­gen am eige­nen Arbeit­splatz“, ver­sichert er zufrieden. Diese reizvolle Kom­bi­na­tion bringe ihn auch per­sön­lich weit­er, denn sein zusät­zlich­er Ein­satz für Sicher­heit im Betrieb färbt auch ab auf das Pri­vate: „Weil einem die Arbeit so viel Spaß macht, läuft abseits des Fir­men­gelän­des bei mir irgend­wie auch alles bess­er“, erzählt der Wahl-Schwabe, der in der Freizeit immer wieder mal „an Autos herumschraubt“.

Wenn es denn sein halbes Dutzend geliebter Hüte­hunde daheim zulässt. Rogul­la schätzt dieses tierische Vergnü­gen sehr. Im Dienst wiederum ver­ste­ht er sich in gewiss­er Weise als Hüter über die zahlre­ichen Vorschriften zum Schutz am Arbeit­splatz, will aber keineswegs als das große Vor­bild in Sachen Sicher­heit daste­hen: „Ich ver­ste­he meine Rolle hier eher als Helfer, der ver­sucht, den richti­gen Weg für die einzel­nen Her­aus­forderun­gen am Arbeit­splatz zu finden.“

Gefährliches Silodenken aufbrechen

Das habe in der Ver­gan­gen­heit anders aus­ge­se­hen, wie Rogul­la kri­tisch anmerken möchte: Zu lange sei die Auf­gabe eines Sibe nur als „rein­er Titel mit Schw­er­punkt the­o­retis­ch­er Papierkram“ umge­set­zt wor­den. Was zur Folge hat­te, dass jed­er Mitar­beit­er „seinen Stiefel durchge­zo­gen“ habe. Doch dieses „Silo­denken“, also das indi­vidu­elle Weit­er­w­erkeln am Arbeit­splatz ohne Aus­tausch, möchte der son­st so zurück­hal­tende Fre­und der klaren weni­gen Worte auf­brechen: „So etwas fördert Fehlver­hal­ten, die Haup­tur­sache von Unfällen in der Fir­ma wie auf der Straße.“ Dage­gen set­zt Sicher­heits­beauf­tragter Markus Rogul­la lieber auf sein eigenes „starkes“ Zukun­fts-Mot­to: „Keine Schä­den an Men­sch, Mas­chine und Umwelt.“

Gün­ter Stauch


Steckbrief

  • Markus Rogul­la
  • 45 Jahre
  • Ter­mi­nal Con­trol Manager
  • Branche: Energie-Großhan­del
  • Sicher­heits­beauf­tragter seit zwei Jahren

Stärker Stoffe Wagner KG

Das mit­tel­ständis­che Großhan­del­sun­ternehmen mit einem Einzugs­bere­ich von Nürn­berg über Stuttgart bis nach München gilt als ein­er der führen­den Anbi­eter von klas­sis­chen wie erneuer­baren Wärme­brennstof­fen. Die bere­its in der fün­ften Gen­er­a­tion geführte Fir­ma, im 19. Jahrhun­dert als Fär­berei ges­tartet, hat ihren Stamm­sitz im nord­schwäbis­chen Wertingen.

  • Beschäftigte: 98
  • Trans­port­fahrzeuge: 32
  • Jährlich­er Warenum­schlag: 250.000 Ton­nen (2018)
  • Pro­duk­te: Brenn‑, Kraft- und Schmierstoffe
  • Geschützte Marken: Acht
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