Das schon sehr ausgereift wirkende Modell „Limitless“ soll veranschaulichen, wie die neuen Materiallösungen aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Chemiekonzerns Sicherheitsschuhe sicherer, ansprechender, komfortabler und haltbarer machen können. Das Schuhdesign stammt von der amerikanischen Firma i‑generator mit Sitz in Portland, die sich gleichsam nach Herzenslust am erweiterten Materialbaukasten der BASF bedienen durfte und daraus den vorgestellten Konzeptschuh kreierte – eine Aufgabe, die Firmengründer Michael Steszyn offensichtlich Spaß gemacht hat: „Ich hatte viele Freiheiten bei der Entwicklung“, schwärmte der Schuhdesigner bei der Präsentation von „Limitless“ auf der A+A in Düsseldorf.
Design ohne Schnürsenkel
Doch über welche innovativen Materialkomponenten und Eigenschaften verfügt der Konzeptschuh? Zum einen geht es um mehr Sicherheit: Um Stolperunfälle oder Stürze zu vermeiden, verzichtet „Limitless“ auf Schnürsenkel. Auch bietet das geschlossene Design einen besseren Schutz, falls zum Beispiel Flüssigkeiten verschüttet werden. Die Schuhe sind zudem schnell an- und ausgezogen. All dies ermöglicht ein gestrickter Schaft aus Freeflex-Faser, der mit einer Schutzschicht aus Haptex, einem hochwertigen, lösungsmittelfreien Kunstleder der BASF, kombiniert wurde. Spezielle Bänder aus Freeflex sorgen für zusätzliche Stabilität und verbesserte Abriebfestigkeit.
Transparente Zehenkappe
Ein echter Hingucker ist die branchenweit erste transparente Zehenkappe aus Elastollan. Die metallfreie Alternative zu einer Zehenkappe aus Stahl soll der Sicherheitsschuhindustrie neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen. Sie steht zudem für ein leichtes Tragegefühl, ohne Abstriche beim Schutz und der Einhaltung von Sicherheitsstandard zu machen.
Dämpfung und Grip
Um ermüdungsfreies Arbeiten zu ermöglichen, kommt der Partikelschaumstoff Infinergy zum Einsatz. Dieses Material, das bereits einige Hersteller für ihre Schuhmodelle nutzen, sorgt für eine besondere Federung und Dämpfung in der Ferse und in der Zwischensohle des Schuhs. Die Zwischensohle ist damit sehr leicht, aber auch widerstandsfähig und lange haltbar. Darüber hinaus bietet der Laufsohleneinsatz aus Elastollan hohen Grip und Abriebfestigkeit.
Ball liegt bei den Herstellern
Ob es dieses High-Tech-Modell oder Schuhe mit den neuen Komponenten in Zukunft im Handel geben wird, bleibt den Herstellern überlassen. „Wir sind keine Schuhproduzenten“, versicherte Patrick Bolze, Marketing Manager Footwear/Sports/Leisure von BASF Performance Materials bei der Präsentation auf der Messe. Das virtuelle Modell diene zunächst als Diskussionsgrundlage und Impulsgeber für die Branche. „Obwohl ‚Limitless‘ derzeit nur in virtueller Form existiert, sind wir zuversichtlich, dass die Performance-Materialien der BASF neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen und Sicherheitsschuhmarken begeistern werden“, erklärte Gerd Manz, Vice President, New Markets & Business Incubation, Performance Materials, dazu in einer Pressemitteilung der BASF.
Maßgeschneiderte Kunststoffe
Der Bereich Performance Materials verfügt über ein breites Portfolio von Produkten und Services in den vier großen Branchen Transportwesen, Bauwirtschaft, industrielle Anwendungen und Konsumgüter.
Im Juli 2019 hatte der Chemiekonzern bereits umfangreiche Investitionen in die Forschung und Entwicklung von Schuhmaterialien angekündigt. Um Kunden bei der Integration neuer Materiallösungen zu unterstützen, betreibt das Unternehmen spezialisierte Schuhzentren auf der ganzen Welt.