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Selbstmanagement im Homeoffice

Selbstmanagement im Homeoffice
Verantwortungsvoll arbeiten in Eigenregie

Bettina Brucker
„Im Home­of­fice bekomme ich viel mehr erledigt“, hört man immer wieder. Damit dies dauer­haft gelingt, ist ein gutes Selb­st­man­age­ment im Home­of­fice gefragt. Doch was bedeutet das konkret und wie lässt es sich prak­tisch umsetzen?

Damit im Home­of­fice die Gren­zen zwis­chen Beruf und Pri­vatem nicht ver­schwim­men, ist es wichtig, sich zunächst die unter­schiedlichen Erwartun­gen aus dem beru­flichen und pri­vat­en Umfeld – unter anderem von Vorge­set­zen, Kol­le­gen und Kol­legin­nen wie auch Fam­i­lien­mit­gliedern – bewusst zu machen. Außer­dem sollte man seine beru­flichen Auf­gaben­stel­lun­gen gut ken­nen und Rah­menbe­din­gun­gen für den Arbeit­stag fes­tle­gen. Für das Selb­st­man­age­ment im Home­of­fice sind unter anderem fol­gende Fra­gen zu klären:

  • Wie kann ich mir die Arbeit­szeit­en aufteilen?
  • Wie schnell muss ich auf E‑Mails antworten?
  • Wann muss ich Ergeb­nisse abliefern?

Die Tren­nung zwis­chen Arbeit­szeit und Freizeit ist für alle Beschäftigten im Home­of­fice eine Her­aus­forderung. Wer selb­st­ständig entschei­den kann, wann er seine Arbeit erledigt, braucht für diese Frei­heit viel Selb­st­diszi­plin. Ein kon­se­quentes Selb­st­man­age­ment ist der Schlüs­sel dazu, seine Arbeit­szeit pro­duk­tiv zu nutzen und seine Freizeit genießen zu kön­nen. Im Home­of­fice Tätige sind dabei auch für das eigene Wohlbefind­en und den Erhalt ihrer Leis­tungs­fähigkeit weit­ge­hend selb­st ver­ant­wortlich. Gutes Selb­st­man­age­ment bedeutet deshalb auch Ressourcen­man­age­ment. Das hohe Maß an Eigen­ständigkeit und Selb­stver­ant­wor­tung kann son­st nach ein­er gewis­sen Zeit zu Erschöp­fung oder Frust führen.

Basics für einen produktiven Tag

Für viele startet der Tag im Home­of­fice entspan­nter, weil Wege- oder Pen­delzeit­en weg­fall­en. Trotz­dem sollte eine gewisse Rou­tine, zum Beispiel in Form eines regelmäßi­gen Arbeits­be­ginns oder durch fixe Kernar­beit­szeit­en, als Basis für einen pro­duk­tiv­en Tag einge­hal­ten wer­den. Für entspan­ntes Arbeit­en und gute Arbeit­sergeb­nisse sorgt eine Tagesstruk­tur, die am eige­nen Bio­rhyth­mus aus­gerichtet ist. Denn die „Lerche“ schafft in den Mor­gen­stun­den gerne eine Menge Arbeit weg, während „Eulen“ in den Abend­stun­den pro­duk­tiv­er sind. Spätestens um 20 Uhr sollte der Arbeit­stag jedoch enden, denn bei den meis­ten führt abendlich­es Arbeit­en zu schlechtem Schlaf. Dies wirkt sich neg­a­tiv auf die Pro­duk­tiv­ität am näch­sten Tag aus.

Tipp: Seien Sie gütig zu sich selb­st. Wenn ein Tag nicht so ver­läuft wie geplant, hak­en Sie ihn ab und pla­nen Sie neu. Belohnen Sie sich für das, was Sie in Ihrer Arbeit­szeit geschafft haben – zum Beispiel durch angenehme Garte­nar­beit oder durch ein Tele­fonat mit ein­er Fre­undin. Im Home­of­fice sind Sie auch für die tägliche Wertschätzung selb­st verantwortlich.

Realistische Tagesplanung

Viele über­schätzen ihre Ressourcen an Zeit, Energie und Moti­va­tion und nehmen sich zu viel vor. So bleibt am Ende des Tages das unbe­friedi­gende Gefühl, nicht das geschafft zu haben, was man eigentlich schaf­fen wollte. Je mehr man den Arbeit­sall­t­ag zu Hause selb­st gestal­ten kann, desto mehr ist man selb­st für Pla­nung, Organ­i­sa­tion und Umset­zung der Arbeit­sauf­gaben zuständig. Die zeitliche Ein­teilung des Arbeit­stages stellt im Home­of­fice – beson­ders an ter­min­freien Tagen – eine große Her­aus­forderung dar. Wann soll mit welch­er Arbeit­sauf­gabe begonnen wer­den? Und wie lange wird die Bear­beitung dauern? Dafür sind Zeit­man­age­ment-Meth­o­d­en wie zum Beispiel die ABC-Analyse oder das Eisen­how­er-Prinzip hil­fre­ich. Unter­stützung bieten zudem Tools wie To-do-Lis­ten oder Kan­ban-Tafeln, die es auch als Apps gibt. Real­is­tisch wer­den To-do-Lis­ten mit einem ein­fachen Trick:

  • Erstellen Sie eine Liste mit den drin­gend­sten und wichtig­sten Aufgaben.
  • Hal­bieren Sie diese Liste anschließend und struk­turi­eren Sie, was übrig ist.
  • Welche Verabre­dun­gen für Tele­fonate oder Videokon­ferenz gibt es?
  • For­mulieren Sie jede Auf­gabe konkret und definieren Sie dazu Anfangs- und Endzeit.
  • Prüfen Sie, ob genug Pufferzeit­en über den Tag vorhan­den sind, damit geplante Tätigkeit­en auf einen anderen Zeit­punkt ver­schoben wer­den kön­nen, wenn etwas Unvorherge­se­henes dazwischenkommt.

Mit dieser Vorge­hensweise kön­nen auch Vorge­set­zte To-do-Lis­ten für ihre Mitar­bei­t­en­den erstellen.

Tipp: Wenn es Ihnen schw­er­fällt, eine bes­timmte Auf­gabe zu erledi­gen, begin­nen Sie den Tag mit ein­fachen Tätigkeit­en, die schnelle Erfolge ver­sprechen. Wenn Sie dann im Arbeitsmodus sind, nehmen Sie die lästige Auf­gabe in Angriff. Jet­zt sind Sie bere­it für „harte Brock­en“ und die Arbeit wird Ihnen leichter fallen.

Achtung: Ablenkung

Jedem fällt es schw­er, ungeliebte Auf­gaben anzuge­hen. Kurze Wege zum Kühlschrank? Ein son­niger Balkon? Zu Hause gibt es attrak­tive Ablenkun­gen und pri­vate Auf­gaben, die mit den beru­flichen konkur­ri­eren. So kann man den Tag beispiel­sweise mit beru­flichen Mails oder mit Wäscheaufhän­gen begin­nen oder immer wieder Arbeit­sphasen für häus­liche Tätigkeit­en unter­brechen. Die Auf­schieberi­tis – wis­senschaftlich als Prokrasti­na­tion beze­ich­net – find­et zu Hause viel „Fut­ter“. Plöt­zlich bügelt man sog­ar lieber, als eine beru­fliche Her­aus­forderung anzuge­hen. Mit einem guten Selb­st­man­age­ment lassen sich diese Her­aus­forderun­gen in den Griff bekommen.

Tipp zum Selb­st­man­age­ment im Home­of­fice: Arbeit­szeit ist Arbeit­szeit. Schal­ten Sie Ihr Smart­phone aus. Ihre Zeit im Home­of­fice ist ohne What­sApp, Insta­gram und Face­book garantiert pro­duk­tiv­er als mit.

Auch für sich allein: An regelmäßige Pausen denken

Eine Kaf­feep­ause unter Kol­le­gen oder ein kurzes Gespräch auf dem Flur mit Mitar­bei­t­en­den aus ein­er anderen Abteilung gehören zum Arbeit­sall­t­ag. Im Home­of­fice müssen solche sozialen Kon­tak­te selb­st aktiv organ­isiert wer­den. Über Mit­tag bietet es sich beispiel­sweise an, mit Fre­un­den zu tele­fonieren oder sich zu ein­er gemein­samen Mit­tagspause zu verabreden.

Spätestens alle einein­halb bis zwei Stun­den sollte eine Pause von 10 bis 15 Minuten gemacht wer­den. Dann heißt es auf­ste­hen, in die Küche gehen, einen Kaf­fee kochen, Wäsche aufhän­gen, Blu­men gießen – alles ist recht, solange Abstand zur Home­of­fice-Arbeit beste­ht und wenig­stens ein biss­chen Bewe­gung damit ver­bun­den ist. Allein ver­gisst man Pausen gerne ein­mal. Hier kön­nen ein Weck­er oder eine Erin­nerungs-App helfen.

Tipp: Pla­nen Sie in Ihre Tagesstruk­tur feste Pausen- und Fam­i­lien- beziehungsweise Fre­un­deszeit­en und den Beginn Ihres Feier­abends ein.

Feierabend machen

Um mit einem guten Gefühl in den Feier­abend zu starten, sollte man seinen Arbeit­stag bewusst abschließen. Dazu emp­fiehlt sich fol­gen­des Ritual:

  • Werten Sie den Tag aus: Was haben Sie nicht geschafft? Warum nicht? Haben Auf­gaben länger gedauert als erwartet? Was haben Sie geschafft? Klopfen Sie sich dafür auf die Schulter.
  • Schreiben Sie die drei Auf­gaben auf, die am näch­sten Tag am drin­gend­sten erledigt wer­den müssen.
  • Räu­men Sie Tassen und Gläs­er weg, sortieren Sie Ihre Unter­la­gen, entsor­gen Sie alte Notizen.
  • Ver­ab­schieden Sie sich per E‑Mail oder durch eine kurze Video-Schalte bei Ihren Kol­le­gen und Kolleginnen.
  • Pack­en Sie Ihre Arbeit­suten­silien zusam­men und ent­fer­nen sie aus Ihrem Blick­feld oder schließen Sie die Tür zu Ihrem Homeoffice.
  • Erset­zen Sie den fehlen­den Heimweg mit einem Spazier­gang, um Abstand zwis­chen die Arbeit und Ihr Pri­vatleben zu bringen.

Basis für einen produktiven Arbeitstag daheim

Auch das gehört zum Selb­st­man­age­ment im Homeoffice:

  • Wenn Sie konzen­tri­ert arbeit­en wollen, brauchen Sie einen eige­nen Raum.
  • Richt­en Sie Ihr Home­of­fice so ein, dass Sie sich wohl fühlen und sich gerne dort aufhalten.
  • Besor­gen Sie sich eine ergonomis­che Ausstat­tung, damit Sie unter anderem gut sitzen und blend­frei arbeit­en können.
  • Wech­seln Sie zwis­chen Arbeits- und Freizeitk­lei­dung. Das hil­ft Ihnen beim Gren­zen setzen.

Selbstmanagement

Selb­st­man­age­ment kann in Eigenini­tia­tive, in Weit­er­bil­dungsange­boten oder angeleit­et von ein­er Führungskraft erlernt wer­den. Es bedeutet vor allem:

  • sich eigen­ver­ant­wortlich zu organisieren,
  • sich selb­st gut zu strukturieren,
  • mit Stress umge­hen zu können,
  • sich selb­st zu motivieren,
  • Emo­tio­nen reg­ulieren zu können,
  • Ver­ant­wor­tung für die eigene Wahl zu übernehmen sowie
  • sich per­sön­liche und beru­fliche Ziele zu set­zen und darauf hinzuarbeiten.

Weitere Informationen zum Selbstmanagement im Homeoffice


Bettina Brucker
Bet­ti­na Bruck­er; Foto: © privat

 Autorin:
Bet­ti­na Brucker
Freie Autorin und Journalistin

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