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VR-Training bei Audi

Mehr Ehrgeiz
VR-Training bei Audi

VR-Training bei Audi
Auszubildende aus der Ingolstädter Werklogistik trainieren mit Florian Kunz (links vor dem Bildschirm) nach dem virtuellen Baukastenprinzip das sogenannte Pick-by-light-Verfahren. Foto: © AUDI AG

Herr Kunz, wie kam es zu der Idee, die Schu­lung zu simulieren?

Durch meine langjährige Tätigkeit als Train­er im Train­ings­cen­ter Produktion/Logistik in Ingol­stadt beobachte ich, dass in den let­zten Jahren auch in der Werk­l­o­gis­tik ver­mehrt neue Sys­teme zur Unter­stützung der Mitar­beit­er zum Ein­satz kom­men. Diese soge­nan­nten Pick-by-Sys­teme sind auch Bestandteil unser­er Train­ings für neue Mitarbeiter.

Zum Trainieren der Arbeit­sprozesse ver­wen­den wir real­ität­sna­he Anla­gen und IT-Sys­teme, die Kosten verur­sachen und auch dementsprechend Fläche benöti­gen. Zusam­men mit Mirko Göres, IT Pro­jek­t­man­ag­er aus der Audi Marken­l­o­gis­tik, haben wir uns deshalb nach inno­v­a­tiv­en, dig­i­tal­en Lösun­gen umgesehen.

Wie sind Sie auf das Start-up Var­i­ty gekommen?

Im Rah­men eigen­er Recherchen sind wir auf „Var­i­ty“, damals noch unter dem Namen „Mod­ell­fab­rik Bodensee GmbH“ aufmerk­sam gewor­den, die sich im anschließen­den Auss­chrei­bung­sprozess gegen mehrere Mit­be­wer­ber durch­set­zen konnten.

Wie lange hat es gedauert, bis das Pro­gramm für die ersten Schu­lungs­durch­läufe bereitstand?

Unser Ziel war es, alle bei Audi aktuell genutzten Pick-by-Sys­teme (Pick-by-light, Pick-by- tablet und Pick-by-voice) als VR-Train­ing abzu­bilden. Mit jedem Lev­el steigert sich der Schwierigkeits­grad: Zu Beginn wer­den noch alle Arbeitss­chritte anmod­eriert, nach und nach gibt das Pro­gramm weniger Hin­weise. Im let­zten Durch­gang muss der Mitar­beit­er alle Aufträge ohne Hil­fe durch­laufen. Das erhöht die Moti­va­tion und spornt den Ehrgeiz der Auszu­bilden­den an. Die Entwick­lung hat etwa acht Monate gedauert – ange­fan­gen beim Schreiben des Drehbuch­es über die Abstim­mung mit den Fach­bere­ichen bis hin zum Testen der pro­gram­mierten Module.

Wie oft wer­den diese genutzt?

Wir hal­ten das Train­ing derzeit mehrmals im Monat ab.

Wie überzeu­gend empfind­en Sie selb­st die Simulation?

Das VR-Train­ing zeich­net sich durch eine real­ität­sna­he Abbil­dung der Gegen­stände und Umge­bung aus. Beson­deren Wert haben wir dabei auf Wieder­erkennbarkeit, Stan­dards und Details gelegt. Auch die sehr schnelle Reak­tion der VR-Hard­ware auf die Bewe­gun­gen des Trainees trägt zur real­ität­sna­hen Empfind­ung bei. Die foto­re­al­is­tis­che Darstel­lung empfinde auch ich als Train­er abso­lut überzeu­gend und das Feed­back der Mitar­beit­er gibt mir Recht.

Gab es auch Kri­tik an der Anwen­dung – Schwindel, schlechte Auflö­sung, man­gel­nder Tragekom­fort etc. ?

Wir befind­en uns momen­tan noch in der Erprobungsphase, aber ich hat­te bish­er noch keine Teil­nehmer, die über Schwindel oder Übelkeit geklagt haben. Vor allem bei den Auszu­bilden­den und den jun­gen Fachar­beit­ern kommt die VR Tech­nolo­gie sehr gut an. Der eine oder andere ken­nt bere­its VR aus dem Spiele­bere­ich und ist dementsprechend mit dem Umgang ver­traut. Aber auch über 40-jährige Mitar­beit­er haben keine Probleme.

Vor jedem Train­ing gibt es für die Trainees eine kurze Aufwärmein­heit, in der die wichtig­sten Bedi­enun­gen und Inter­ak­tio­nen mit Objek­ten geübt wer­den. Natür­lich würde ich mich freuen, wenn zukün­ftig auch eine kabel­lose VR-Brille zum Ein­satz kommt, da sich damit noch freier trainieren lässt. Die Train­ings­dauer sollte übri­gens nicht länger als eine halbe Stunde betragen.

Wie sind die Ergeb­nisse – ist die Fehlerquote sig­nifikant gesunken?

Natür­lich trägt eine gute Aus­bil­dung und eine gewisse Rou­tine bei stan­dar­d­isierten Abläufen zu ein­er höheren Effizienz bei. Unser Fokus bei der Entwick­lung des Train­ings lag auf der Prozess­sicher­heit der Mitar­beit­er und daraus resul­tierend reduziert sich auch die Anzahl der Fehler. Konkrete Dat­en liegen bish­er noch nicht vor.

Kön­nen Sie sich weit­ere Anwen­dun­gen für VR vorstellen – vielle­icht auch in anderen Fertigungsbereichen?

Um virtuelle Train­ings kün­ftig möglichst vie­len Mitar­beit­ern zugänglich zu machen, hat bei Audi ein fün­fköp­figes Team aus ver­schiede­nen Geschäfts­bere­ichen ein Vir­tu­al Real­i­ty Soft­ware Devel­op­ment Kit (SDK) konzip­iert – eine Art Baukas­ten zum Erstellen von Vir­tu­al-Real­i­ty-Train­ings. Wir im Train­ings­cen­ter arbeit­en damit derzeit an ein­er Sen­si­bil­isierungssoft­ware, die das sichere Zusam­men­spiel von Flur­förderzeu­gen und Fußgängern behandelt.

Ist VR die Tech­nik der Zukunft?

VR ist auf jeden Fall eine Tech­nik der Zukun­ft … Durch den VR-Ein­satz eröff­nen sich neue Möglichkeit­en in der Qual­i­fizierung der Mitar­beit­er und fer­tige VR-Train­ings kön­nen auch an anderen Stan­dorten zum Ein­satz kommen.

Durch den Vorteil, teure Hard­ware zur Darstel­lung des Arbeit­sum­feldes zu ver­mei­den, bieten sich viele Chan­cen im Trainingsbereich.

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