In einer Zeit, in der Mitarbeiter täglich negative Schlagzeilen in den Zeitungen lesen und in den Nachrichten hören können, braucht es trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen in den Unternehmen einen starken Fokus auf den Arbeitsschutz. Viele Menschen sind derzeit voller Sorge, ob sie ihre Rechnungen demnächst noch bezahlen können und ob der eigene Arbeitsplatz wirklich noch sicher ist. Diese Sorgen und Gedanken lassen sich durch die Mitarbeiter nicht bei Arbeitsbeginn vergessen, weshalb mit steigender Ablenkung und der Wahrscheinlichkeit von mehr Arbeitsunfällen und Beinaheunfällen zu rechnen ist. Daher stellt sich die Frage: Wie lässt sich der Arbeitsschutz in kritischen Zeiten gestalten?
Dem Verhalten mehr Beachtung schenken
Genau deshalb ist es spätestens jetzt von großer Bedeutung, dass sich Führungskräfte, Sicherheitsingenieure und Fachkräfte für Arbeitssicherheit stärker dem Verhalten von Mitarbeitern widmen. Führungskräfte sollten täglich mit den Mitarbeitern über Sicherheit am Arbeitsplatz sprechen, um den Fokus neu auszurichten. Hierzu dienen beispielsweise Sicherheitskurzgespräche, Begehungen oder Gespräche am Shopfloor-Board. Sollten unsichere Handlungen erkannt werden, sind diese direkt anzusprechen und sicheres Verhalten zu loben. Auch die Sicherheitsingenieure und Fachkräfte für Arbeitssicherheit brauchen mehr Präsenz vor Ort und müssen bei Bedarf die Führungskräfte unterstützen, die mit der aktuellen Lage überfordert sind. Umso häufiger über das sichere Arbeiten gesprochen wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Mitarbeiter trotz ihrer Sorgen bewusst und unterbewusst auf ein sicheres Verhalten während der Arbeit achten.
Autor:
Stefan Ganzke
Geschäftsführer und SicherheitskulturExperte WandelWerker Consulting GmbH