Herr Schmidt, was hat sich durch die Neuorganisation des Fachbereichs inhaltlich verändert?
Im Fachbereich PSA haben in den vergangenen Jahren nur noch wenige Personen mitgewirkt. Es konnten daher auch nur noch vereinzelt Informationen zu Produktnormen, insbesondere im Handschutz, veröffentlicht werden. Durch die Neuorganisation wird der Fachbereich nun so ausgerichtet, dass VDSI-Informationen zum gesamten PSA-Spektrum erarbeiten werden können. Wir beschäftigen uns insbesondere mit Tätigkeiten, bei denen mehrere Schutzausrüstungen zusammen eingesetzt werden müssen.
Gibt es bereits Veröffentlichungen des Fachbereichs PSA?
Seit Anfang Juli liegt eine VDSI-Information zur „Einführung eines PSA-Konzepts“ vor. Außerdem behandeln wir in kleinen Arbeitsgruppen weitere, spezielle PSA-Themen. Dazu gehört unter anderem „UV-Schutz – Arbeiten im Freien“. Hierzu gibt es bereits eine VDSI-Information.
Worum geht es darin?
Die VDSI-Information „Einführung eines PSA-Konzepts“ richtet sich an Arbeitgeber, Führungskräfte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit, die Sifas, die PSA auswählen und neu einführen wollen oder die bereits eingesetzte PSA auf Tragekomfort und Akzeptanz überprüfen möchten. Am Beispiel von Sicherheitsschuhen wird gezeigt, was es alles zu beachten gibt. Die VDSI-Information „UV-Schutz – Arbeiten im Freien“ ist ebenfalls als Praxishilfe angelegt. Wir liefern wichtige Zahlen, Daten und Fakten, erläutern Begriffe wie den UV-Index, zeigen was bei der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen ist und erklären, wie UV-Schutz nach dem TOP-Prinzip aussehen sollte. Auch auf das Thema arbeitsmedizinische Vorsorge wird verwiesen.
Was ist noch geplant?
Als nächstes planen wir eine VDSI-Information zu Unterweisungen und Schulungen. Konkret soll es darin um PSA zum Schutz vor mittleren Risiken nach Kategorie II beziehungsweise um komplexe PSA zum Schutz vor tödlichen Gefahren und irreversiblen Gesundheitsschäden nach Kategorie III gehen. Außerdem bestehen Arbeitsgruppen zu den Themen „Handschutz auf Baustellen“ und „PSA gegen Absturz“. Das Thema „PSA in der Arbeitswelt 4.0“ steht ebenfalls auf der Agenda. Hier suchen wir noch Mitstreiter.
Warum lohnt es sich, im Fachbereich PSA aktiv zu werden und wie kann man sich einbringen?
Als Sifa kann man nicht alles über die auf dem Markt erhältliche PSA wissen, aber man kann damit sehr schnell im Rahmen seiner Beratungsaufgabe konfrontiert werden. Deshalb ist es wichtig, dass sich Sifas vernetzen und mit ihrem Wissen aktiv in die Fachbereichsarbeit einbringen. Bei diesem Meinungsaustausch und bei der Erarbeitung von Veröffentlichungen gewinnt man sehr viele nützliche Erkenntnisse. Sifas, die Fachleute auf bestimmten PSA-Gebieten sind, aber nicht direkt im Fachbereich mitarbeiten wollen, können sich alternativ in eine Fachkompetenzliste aufnehmen lassen. Voraussetzung ist, dass die Bereitschaft besteht, anderen VDSI-Mitgliedern bei Fragen als Ansprechperson zur Verfügung zu stehen.
Vielen Dank für das Gespräch.