Zum Glück sinkt die Zahl der wirklich schweren Arbeitsunfälle in Deutschland seit Jahren. Vorfälle, die tödlich oder mit schweren Verletzungen enden, sind auf einem historischen Tiefstand. Auch das Unfallrisiko ist so niedrig wie nie. Die Gefahr, auf der Arbeit oder dem Weg dorthin, einen Unfall zu erleiden, für den einzelnen Beschäftigten so gering wie nie. Aber das ist für Unternehmer nur bedingt eine gute Nachricht. Denn die absolute Zahl der Unfälle steigt. Und damit die Risiken, die jeder Unternehmer in seinem Betrieb trägt. Denn: Wer aufgrund der guten Auftragslage zwei oder drei neue
Leute eingestellt hat, für den ist auch das Risiko eines Unfalls gestiegen. Selbst wenn es für den einzelnen Mitarbeiter statistisch gesehen sicherer geworden ist, für Unternehmer wächst mit der Mitarbeiterzahl die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert.
Ein Arbeitsunfall wirft häufig die Frage nach Schuld und Haftung auf. Und wenn ein Arbeitsgerät mit im Spiel war, dann betreffen solche Fragen auch schnell die Geschäftsführung. War das Arbeitsmaterial in Ordnung? War ein möglicher Defekt vermeidbar? Und: Wurden alle vorgeschriebenen Prüfungen durchgeführt? Eine Leiter etwa muss laut Betriebssicherheitsverordnung in regelmäßigen Abständen geprüft werden, ein Regal mindestens einmal im Jahr. Es gibt verbindliche Regelungen für alles, von der Steckdose bis zur tonnenschweren Stanzmaschine – ein Dschungel von Vorschriften, Fristen und Intervallen. War die Leiter im Lager nicht ordnungsgemäß geprüft, zahlt kaum eine Versicherung, wenn etwas passiert.
Mehr Sicherheit durch spezialisierte Tools
Auch deswegen wird das Thema Arbeitsschutz inzwischen in immer mehr Betrieben strukturierter und professioneller angegangen. Es gibt immer mehr Dienstleister und technische Lösungen, die Arbeitsschutz für Unternehmen einfacher und effektiver machen. An der Ruhr-Universität Bochum entwickelte beispielsweise ein Team von Informatikern eine Software, mit deren Hilfe sich Bauprojekte sicherer machen lassen sollen. Die Technologie stammt von Computerspielen: Eine Baustelle kann mit dem Programm in 3‑D als virtuelle Welt dargestellt werden, um so schon vor Beginn mögliche Sicherheitsrisiken zu minimieren. Aber auch für kleine und mittlere Unternehmen gibt es inzwischen technische Hilfen, wenn es um das Thema Arbeitssicherheit geht.
Insbesondere das Prüfmanagement ist in den Fokus von Softwareentwicklern und Dienstleistern geraten, denn mit einem verbesserten Prüfmanagement können die wesentlichen Risiken in einem Betrieb gesenkt werden. Ein digitalisiertes und besseres Prüfmanagement dient aber nicht nur der Unfallvorsorge; auch Haftungsrisiken werden minimiert.
Ein solches Tool ist zum Beispiel der Prüfplaner von Kaiser+Kraft . Das Stuttgarter Unternehmen hatte den Prüfplaner im Zuge einer stärkeren digitalen Ausrichtung entwickelt, bei der das gesammelte Know-how auch in neuen digitalen Services und Produkten mündete. Das Tool erinnert an Prüftermine, hält die wichtigsten Regelungen und Vorschriften bereit und so den Anwender immer auf dem aktuellen Stand, auch was Gesetzesänderungen angeht. Das Dokumentenmanagement wird über den Prüfplaner abgewickelt, Belege und Urkunden werden digital hinterlegt. Alle Unterlagen sind von überall abrufbar, da der onlinebasierte Prüfplaner von jedem Rechner mit Internetzugang angesteuert werden kann. Laut Anbieter unterstützt das Tool auch bei der Organisation. Aufgaben lassen sich für interne Mitarbeiter und externe Dienstleister steuern und überwachen. „Bequeme Filterfunktionen für die erfassten Informationen machen das Tool übersichtlich und einfach zu bedienen. Anstehende Termine werden nach dem Ampel-Prinzip dargestellt, damit man den Status schnell überblicken kann“, erklärt Dirk Knütter, Bereichsleiter Marketing Services bei Kaiser+Kraft.
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