- Brandursache 1: Fehlerhafter Umgang mit Elektrizität
Eine der häufigsten Ursachen zur Entstehung eines Brandes ist die falsche Handhabung von Elektrizitätsquellen. Durch verschiedenste Fehlerfälle kann es zu einem Brand kommen. Hier gibt es klare Vorgaben und einfache Tipps, um das Risiko zu minimieren.
Als Erstes sind Prüfungen an elektrischen Anlagen und Geräten durchzuführen. Durch die Prüfung werden im Vorfeld bereits defekte beziehungsweise nicht richtig funktionierende Geräte erkannt und ausgesondert. Des Weiteren spielen auch mitgebrachte elektrische Geräte eine Rolle. Im Wesentlichen bedarf es einer klaren betrieblichen Regelung, die es beispielsweise erlaubt, private Handyladegeräte mitzubringen und zu benutzen. Diese sollten aber vor dem ersten Gebrauch und in regelmäßigen Abständen geprüft werden. Alternativ ist die Benutzung strikt zu verbieten. In einem solchen Falle muss das Verbot natürlich kontrolliert werden.
Zu beachten ist zudem, dass Mehrfachsteckdosen nicht hintereinander gesteckt werden sollten, da durch die Erhöhung der Steckplätze diese sehr schnell an ihre Leistungsgrenzen kommen.
- Brandursache 2: Arbeiten mit Entzündungsherden
Eine weitere typische Ursache für einen Brand sind feuergefährliche Arbeiten, wie zum Beispiel Schweiß- und Brennschneidearbeiten. Oftmals sind hier mangelhaft durchgeführte Schutzmaßnahmen die Brandauslöser. Dass sich bei solchen Arbeiten je nach Arbeitsverfahren glühende Partikel ausbreiten, ist unabdingbar. Vorzugsweise sind Schutzmaßnahmen im Vorfeld der Arbeiten bei einer Gefährdungsbeurteilung festzulegen und im Zuge dessen folgende Punkte: nur geprüfte Arbeitsgeräte verwenden; einen Erlaubnisschein für feuergefährliche Arbeiten ausfüllen; Arbeitsumgebung freimachen von Dingen, die man nicht für die Arbeit benötigt. Im Wesentlichen sind dies brennbare Gegenstände, Staub, Abfälle oder feuergefährliche Stoffe. Brennbare Gegenstände, die sich nicht bewegen lassen, sind mit nicht entflammbaren Schutzbelägen abzudecken.
Genauso wichtig ist es, dass während dieser Arbeiten eine weitere Person mit Löschgerät zur Hand anwesend ist. Zu guter Letzt ist es ratsam, benachbarte Räume während und nach der Arbeit zu kontrollieren.
- Brandursache 3: Menschliches Fehlverhalten
Auch menschliches Fehlverhalten muss als Brandursache genannt werden. Hier reicht es beispielsweise nicht, in der jährlichen Sicherheitsunterweisung drei Sätze darüber zu verlieren, dass nur in gekennzeichneten Bereichen das Rauchen erlaubt ist.
Vielmehr sollten die Mitarbeiter in der täglichen Arbeit dafür sensibilisiert werden, welche Folgen das Rauchen unter brandschutztechnischen Aspekten für die Firma haben kann: Möchte man wirklich die Arbeitsstelle mehrerer Menschen aufs Spiel setzen, nur weil man der Versuchung durch eine Zigarette nicht widerstehen kann oder man zu faul ist, hundert Meter zur Raucherzone zu laufen? Natürlich sollte sich die Geschäftsleitung eindeutig zu den Vorgaben positionieren und diese auch auf ihre Wirksamkeit hin prüfen.
- Brandursache 4: Materialüberhitzung
Als Überhitzung von Materialien bezeichnet man ihre Erwärmung über den vorgesehenen Temperaturbereich hinaus. Jegliche Materialien können sich aufheizen, wenn entstehende Wärme nicht ausreichend abgeführt wird. Dies kann dazu führen, dass die materialeigene Zündtemperatur erreicht wird und es demzufolge zu einer spontanen Entzündung kommt. Um dies zu vermeiden, gilt es insbesondere, die Sicherheitsabstände von brennbaren Materialien zu den jeweiligen Wärmequellen wie zum Beispiel Festbrennstoffanlagen oder Gas-/Ölheizungen einzuhalten.
- Brandursache 5: Brandstiftung
Zuletzt zählt auch Brandstiftung zu den häufigen Brandauslösern. Auch wenn es zugegebenermaßen schwierig ist, sich davor zu schützen, gibt es Vorkehrungen, welche in diesem Zusammenhang zu beachten sind.
Zum Beispiel lässt sich hinterfragen: Ist das Betriebsgelände eingezäunt, gegebenenfalls videoüberwacht oder ein Sicherheitsdienst engagiert? Ist auch an die sichere Lagerung von brennbaren Materialien im Außenbereich gedacht? Werden die Abstände zur Außenwand eingehalten? Oder auch: Wie sieht es mit dem Bewuchs rund um das Gebäude aus? Auch dies stellt eine potenzielle Gefahr dar.
Für die in diesem Artikel aufgezeigten Maßnahmen und Tipps braucht es nicht viel zur Umsetzung. Ein erster Schritt ist, allen Beschäftigten im Betrieb zu verdeutlichen, welche verheerenden Folgen ein Brand in der eigenen Firma für jeden Einzelnen haben kann.
Autor: Christoph Ament
Fachkraft für
Arbeitssicherheit
Fachplaner Brandschutz
Rau Arbeitsschutz GmbH & Co. KG