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PSA aus dem Automaten

Strukturiert und doch individuell
PSA aus dem Automaten

PSA aus dem Automaten
Philipp Haag, Experte für strukturierte Versorgungssysteme, wirft einen Blick ins Innenleben eines Karussellautomaten. Foto: KOLLAXO / www.kollaxo.com

Die laufende Ver­sorgung der Mitar­beit­er mit Per­sön­lich­er Schutzaus­rüs­tung (PSA) ist für viele Betriebe eine Her­aus­forderung — die passenden Artikel müssen stets ver­füg­bar sein und ihre Aus­gabe schnell und nachvol­lziehbar erfol­gen. Eröff­nen Aus­gabeau­to­mat­en hier eine Perspektive?

„Die Zeit des Erfahrungssam­melns ist vor­bei“, sagt Philipp Haag, Spezial­ist für Sys­teme, Prozesse und E‑Business. Für den Tech­nis­chen Händler Mühlberg­er betreut er Indus­triekun­den, die die händis­che PSA-Aus­gabe mit sein­er Hil­fe durch ein „struk­turi­ertes Ver­sorgungssys­tem“ erset­zen. Seine Erfahrung: „Aus­gabeau­to­mat­en sind Nutzen­bringer, denn sie gewährleis­ten volle Trans­parenz und schlanke Prozesse.“ Die Verbesserun­gen verdeut­licht Abbil­dung 1.

Abb. 1: Effek­te beim Ein­satz von Aus­gabeau­to­mat­en; Quelle: MLS Safe­ty – Mühlberg­er Gruppe

Die Idee, den inter­nen Waren­fluss zu automa­tisieren, kam aus den USA. Anfangs wur­den Spi­ralau­to­mat­en zweck­ent­fremdet, heute bietet die Branche zahlre­iche mod­erne Ver­sorgungslö­sun­gen an. Neben Mate­ri­alaus­gabeau­to­mat­en zählen die elek­tro­n­is­che Mag­a­z­in­ver­wal­tung, e‑Kanban/RFID, Scan­ner zur Erfas­sung von Bar­codes im Regal­sys­tem sowie Chip­karten, die beim Umsteck­en ein Nach­schub-Funksig­nal, dazu. Welch­es Sys­tem die beste Lösung bietet, ermit­telt der Tech­nis­che Händler gemein­sam mit seinem Kun­den in einem Analyse- und Beratungs­ge­spräch. Zunächst wer­den Ist-Sit­u­a­tion, Pro­duk­tbe­darf, Aus­gabeart und ‑ort sowie Liefer­zyklen und Bestell­wege fest­ge­hal­ten. Auf dieser Basis kön­nen ver­schiedene Sys­teme planer­isch durchge­spielt wer­den. Welche Lösung rech­net sich? Welche Soft­ware soll ange­bun­den wer­den? Wie passt das neue Sys­tem in die Arbeitsabläufe?

Für die Pla­nung sollte man die notwendi­ge Zeit einkalkulieren. Diese Erken­nt­nis gilt auch für die Schott AG, renom­miert­er Her­steller von Spezial­gläsern und Glaskeramiken. Zwölf Monate sind für Groß­be­triebe ein real­is­tis­ch­er Zeitraum. Er lässt Luft, um beispiel­sweise den Betrieb­srat einzu­binden. Das ist nötig, weil die volle Kosten- und Ver­brauch­strans­parenz mit Kosten­stel­len­zuord­nung unter Umstän­den Rückschlüsse zulässt, welch­er Mitar­beit­er wie viele PSA-Artikel über das Auto­mat­en-Dis­play abruft. Selb­st wenn die dig­i­tale Ausweiskarte nicht per­son­al­isiert ist, ist sie meist ein­er bes­timmten Mitar­beit­er­gruppe zugewiesen. Das ist aus Sicht der Sicher­heits­fachkräfte sin­nvoll, weil man mit ein­er indi­vidu­ellen Pro­gram­mierung den Ein­satz falsch­er PSA vermeidet.

Weit­ere Über­legun­gen, die Zeit beanspruchen, sind Spezial­lö­sun­gen für großvo­lu­mige PSA (Schuhe, Bek­lei­dung, Helme u.a.), für Hand­schuhe mit hohem Men­gen­ver­brauch oder auch für die Ver­wal­tung von Gefahrgutschlüsseln.

Die Erfahrun­gen bei Schott mit den ersten sechs PSA-Auto­mat­en in drei Sys­tem­land­schaften sind laut einem Pro­jek­t­bericht pos­i­tiv. Michael Geb­hard, Glob­al Cat­e­go­ry Man­ag­er Pack­ag­ing, nen­nt darin vor allem zwei Vorteile: „Zum einen ist da die Ent­las­tung der Schichtver­ant­wortlichen, die zuvor dafür zuständig waren, die PSA auszugeben. Sie kön­nen ihre Zeit nun pro­duk­tiv­er nutzen und sich um andere Tätigkeit­en küm­mern. Der zweite Punkt ist die ständi­ge Ver­füg­barkeit sowie die sichere und nachvol­lziehbare Ent­nahme der Mate­ri­alien.“ Die Akzep­tanz der Belegschaft ist vorhan­den, die Zufrieden­heit der Mitar­beit­er mit dem Ver­sorgung­sprozess für Arbeitss­chutzpro­duk­te steigt. Allein bei einem Aus­gabepunkt, der 52 unter­schiedliche Pro­duk­tarten über Karus­sellschrank, Klap­pen­schrank und Hand­schuhau­tomat bere­it­stellt, rufen 400 Mitar­beit­er monatlich rund 3.500 gebrauchs­fer­tige Pro­duk­te ab. Die alten Schrank- und Han­dläger und auch die vie­len umwelt­be­las­ten­den Umver­pack­un­gen der Pro­duk­te ver­misst offen­sichtlich niemand.

Philipp Haag, der den Instal­la­tion­sprozess auf Seit­en des Tech­nis­chen Händlers begleit­et hat, errech­nete, dass sich die Investi­tion­skosten nach etwa neun Monat­en amor­tisierten. Die anfänglichen Erwartun­gen lagen bei einem Return of Invest­ment (ROI) nach ca. 1,5 Jahren. Die Ver­schlankung von Prozess­abläufen von der Beschaf­fung bis zur Befül­lung durch den Fach­händler ent­lastet Ver­wal­tung, Einkauf und Dis­po­si­tion. Eine Vol­lan­bindung an das ERP-Sys­tem ist möglich und damit ein direk­ter Date­naus­tausch. Die Prozesskosten sinken (der Kosten­fak­tor v.a. bei C‑Teilen) und ein opti­miert­er, stets voll­ständi­ger Bestand ver­mei­det Arbeitsstill­stände und bindet weniger Kap­i­tal. Zur ver­lässlichen Wirtschaftlichkeits­berech­nung stellt der Tech­nis­che Händler ein Tool zur Ermit­tlung der Einspar­po­ten­tiale von Prozesskosten bei der Mate­ri­alver­wal­tung (und Aus­gabe) zur Ver­fü­gung. Haag: „Damit kann jed­er Kunde mit seinen betrieb­seige­nen Dat­en rech­nen und sich tage­sak­tuell vom Mehrw­ert, für den wir sor­gen, überzeugen.“

LLa

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