Mit dem Programm Gesima lässt sich konstruktions- beziehungsweise entwicklungsbegleitend eine Risikobeurteilung von Maschinen durchführen. Dabei richtet sich die von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) entwickelte Software vor allem an Konstrukteure in kleinen und mittleren Unternehmen wie zum Beispiel im Sondermaschinenbau.
Gesima berücksichtigt die wesentlichen Schritte der Risikobeurteilung und Risikominderung, ohne durch einen zu großen Funktionsumfang unübersichtlich zu sein. Den Anwender begleitet Gesima von der Einordnung seines Produkts anhand der gesetzlichen Grundlagen bis hin zur Dokumentation und der abschließenden Ausstellung der Konformitätserklärung nach Maschinenrichtlinie. Zudem ermöglicht der zielgruppenorientierten Aufbau der Software die schrittweise Abarbeitung der Risikobeurteilung in Übereinstimmung mit der jeweils stattfindenden Konstruktionsphase.
Flexibilität
Bei der Risikobeurteilung und ‑minderung orientiert sich das Programm an der Liste der Gefährdungen nach DIN EN ISO 12100. Dabei bietet die Software dem Anwender eine große Flexibilität. So reichen die Varianten bei der Risikoeinschätzung vom einfachen verbalen Eintrag von Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit bis zur Kombination der Risikoelemente mittels numerischer Werte in Anlehnung an die DIN EN ISO 12100. Für die Risikobewertung, also die Entscheidung, ob Maßnahmen zur Risikominderung erforderlich sind, bietet sich der Vergleich mit Grenzwerten in Normen an. Sofern Grenzwerte bekannt sind, wurden diese den einzelnen Gefährdungen zugeordnet und stehen zum Vergleich zur Verfügung.
Maßnahmen nach Maschinenrichtlinie
Bei der Festlegung der Maßnahmen zur Risikominderung orientiert Gesima auf ein geführtes Vorgehen entsprechend der Rangfolge der Maßnahmen nach Maschinenrichtlinie. Zudem besteht die Möglichkeit, eigene Maßnahmen einzutragen. Die Software ermöglicht eine praktikable Umsetzung des gesetzlich geforderten Prozesses der Risikobeurteilung bei Entwicklung und Bau von Maschinen im Unternehmen und kann über den Beuth-Verlag bezogen werden.
Autor: Thomas Mössner, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
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