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Arbeitszeiterfassung im Homeoffice

Die Zeit im Blick behalten
Arbeitszeiterfassung im Homeoffice

Arbeitszeiterfassung im Homeoffice
Foto: © peopleimages - stock.adobe.com
Das Arbeit­szeit­ge­setz gilt im Home­of­fice genau­so wie am Büroar­beit­splatz im Unternehmen: Im Betrieb wie auch daheim umfasst der reg­uläre Vol­lzeitar­beit­stag acht Stun­den und spätestens nach sechs Stun­den muss eine halbe Stunde Pause gemacht wer­den. Zwis­chen zwei Arbeit­sta­gen beträgt die Ruhezeit min­destens elf Stun­den am Stück.

Elf Stun­den am Stück! Für manche zu Hause stellt diese vorgeschriebene Ruhezeit eine echte Her­aus­forderung dar. Denn sind die Kinder endlich im Bett und der Haushalt erledigt, set­zen sich viele gerne noch ein­mal an ihren Com­put­er, um in Ruhe arbeit­en zu kön­nen. Und da kann es schon ein­mal Mit­ter­nacht werden …

Doch das bedeutet, dass der Arbeits­be­ginn – und damit ist auch das Check­en beru­flich­er E‑Mails gemeint – am näch­sten Vor­mit­tag früh­estens um 11 Uhr sein kann. Wahrschein­lich würde sich dann aber die Kund­schaft beschw­eren oder Vorge­set­zte schon seit Stun­den ver­suchen, den Mitar­bei­t­en­den zu erreichen.

Die Arbeit­szeit erfassen

Schummeln schadet

Wer mit anderen zusam­me­nar­beit­et, muss Kom­pro­misse einge­hen. Ohne eine gewisse Syn­chro­niz­ität bei den Arbeit­szeit­en läuft das Team nicht rund. Da mag manch ein­er vielle­icht am „Räd­chen drehen“ wollen und beim Erfassen der Arbeit­szeit­en schum­meln. Doch das ist keine gute Idee und geht zu Las­ten der Gesund­heit. Auch auf Pausen zu verzicht­en, schadet auf Dauer.

Doch was heißt „auf Dauer“? Darauf gibt es keine all­ge­mein­verbindliche Antwort, denn ab wann sich die Mehrbe­las­tung spür­bar auswirkt, ist indi­vidu­ell ver­schieden. Allerd­ings ist das Austesten riskant. Viele Beschäftigte neigen dazu, erste Anze­ichen von Stress und Über­forderung zu ignorieren.

Wird die Belas­tung dann endlich wahrgenom­men, kann es schon zu spät sein: Symp­tome wie Verspan­nun­gen, Rück­en­schmerzen, Bluthochdruck oder Schlaf­störun­gen, die über die Jahre langsam „einge­fan­gen“ wur­den, wer­den die Betrof­fe­nen so schnell nicht wieder los.

 

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Auch im Home­of­fice wichtig: Ruhep­ausen.
Foto: © Stu­dio Roman­tic — stock.adobe.com

Arbeit und Freizeit abgrenzen

Die freie Zeit­ein­teilung im Home­of­fice ist für viele von Vorteil, denn so kön­nen beru­fliche Pro­duk­tiv­ität­sphasen, famil­iäre Verpflich­tun­gen oder andere per­sön­liche Belange über den Tag verteilt erledigt wer­den. Dazu ist es aber notwendig, klare Absprachen zu tre­f­fen, Zeit­en der Erre­ich­barkeit festzule­gen sowie Arbeitspakete und Fris­ten zu bestimmen.

Denn durch die Flex­i­bil­isierung der Büroar­beit neigen viele Arbeit­nehmende dazu, Ruhep­ausen zu über­sprin­gen und sich so zu über­ar­beit­en. Mit der Doku­men­ta­tion­spflicht der Arbeits- und Pausen­zeit­en auch im Home­of­fice soll die Gesund­heit der Arbeit­nehmenden geschützt werden. 

Sinnvoll: Pausentaste

Home­of­fice und Flex­i­bil­ität gehören zusam­men. Wer ges­plit­tet arbeit­en darf und kann, braucht deshalb ein Arbeit­szeit­er­fas­sungssys­tem, mit dem ein schneller Wech­sel zwis­chen Arbeitsmodus und Pri­vatzeit möglich ist. Hier­für bieten sich dig­i­tale Lösun­gen an, die über eine „Pausen­taste“ ver­fü­gen. Mit dieser mod­er­nen Form der Stem­peluhr lassen sich bei Bedarf gle­ichzeit­ig unter­schiedliche Pro­jek­tzeit­en erfassen.

 

Arbeitszeiterfassung im Homeoffice: Beschäftigte wünschen sich ein flexibles System zur Zeiterfassung mit unkomplizierter „Pausentaste“
Ins­beson­dere Beschäftigte im Home­of­fice wün­schen sich ein flex­i­bles Sys­tem zur Zeit­er­fas­sung mit unkom­pliziert­er „Pausen­taste“.
Foto: © VRD — stock.adobe.com

Webbasierte Tools

Ein hohes Maß an Flex­i­bil­ität bietet eine web­basierte Zeit­er­fas­sung über einen Brows­er. Mit ihr haben die Beschäftigten über­all die Möglichkeit, sich einzu­loggen und die Arbeit­szeit­en in Echtzeit zu erfassen. Das kann am Com­put­er im Unternehmen, am Lap­top im Home­of­fice sowie über das Tablet oder Smart­phone von unter­wegs erfolgen.

Es gibt aber noch weit­ere Vorteile: Die dig­i­tal erfassten Zeit­en kön­nen automa­tisch in ein Lohnabrech­nungssys­tem über­nom­men wer­den oder in Pro­jek­t­berichte ein­fließen. Und auch für die Mitar­bei­t­en­den sind ihre Arbeit­szeit­en, Über- oder Unter­stun­den immer sicht­bar. Außer­dem wer­den sie darauf hingewiesen, wenn sie ihre Höch­star­beit­szeit über­schre­it­en oder die Pausen­zeit zu kurz oder lang war. Das sorgt für Transparenz.

Eine dig­i­tale Arbeit­szeit­er­fas­sung kann jedoch prob­lema­tisch sein, wenn es zu tech­nis­chen Störun­gen kommt. Für diesen Fall ist festzule­gen, wie die Zeit­er­fas­sung dann alter­na­tiv erfol­gen soll. Außer­dem wer­den bei der dig­i­tal­en Erfas­sung der Arbeit­szeit­en sen­si­ble Dat­en übertragen.

Damit diese vor Hack­eran­grif­f­en oder anderen Sicher­heits­bedro­hun­gen geschützt sind, ist es notwendig, dass das Sys­tem immer auf dem neuesten Stand der Tech­nik ist und Sicher­heit­sex­perten das Sys­tem regelmäßig überprüfen.

Ziele verdeutlichen

Einige Beschäftigte empfind­en eine Zeit­er­fas­sung im Home­of­fice als Ein­schränkung ihrer Frei­heit, oder sie haben das Gefühl, dass dadurch ihre Pri­vat­sphäre ver­let­zt wird. Hier kann ein Gespräch helfen, in dem erk­lärt wird, warum eine Arbeit­szeit­er­fas­sung für die Ver­wal­tung des Unternehmens und die Gesund­heit der Mitar­bei­t­en­den wichtig ist.

 


Autorin: Bet­ti­na Brucker
Freie Autorin und Journalistin

Foto: © privat


Weitere Informationen

  • Die Bun­de­sanstalt für Arbeitss­chutz und Arbeitsmedi­zin (BAuA) hat für eine Stel­lung­nahme im Auss­chuss für Arbeit und Soziales die arbeitswis­senschaftlichen Erken­nt­nisse zu Telear­beit, Home­of­fice und Mobilem Arbeit­en zusam­menge­fasst. Die Pub­lika­tion „Chan­cen, Her­aus­forderun­gen und Gestal­tungsaspek­te aus Sicht des Arbeitss­chutzes“ kann über die Web­site der BAuA bezo­gen wer­den; www.baua.de Ange­bote Pub­lika­tio­nen baua: Fokus 2021
  • Die Ver­wal­tungs-Beruf­sgenossen­schaft (VBG) hat im Rah­men ihrer „Ini­tia­tive Mit­denken 4.0“ ein Fach­in­for­ma­tions­blatt zum The­ma „Arbeit im Home­of­fice gesund gestal­ten“ erstellt. Es ist erhältlich über das Cer­to-Por­tal unter www.certo-portal.de Schw­er­punkt „Home­of­fice und hybrides Arbeiten“
  • Infor­ma­tio­nen zu den Rah­menbe­din­gun­gen für Mitar­bei­t­ende im Home­of­fice gibt es auf dem Infor­ma­tion­sportal Arbeit­ge­ber; www.informationsportal.de/home-office-in-der-sozialversicherung-korrekt-behandeln
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