Wenn es warm ist, holen viele Beschäftigte leichteres Schuhwerk aus dem Schrank. Was schön aussieht, kann bei der Arbeit im Handel und in der Warenlogistik schnell gefährlich werden. Deshalb ist das Tragen von Sicherheitsschuhen in vielen Bereichen Pflicht. Bei der Auswahl der Sicherheitsschuhe kommt es auf verschiedene Kriterien an.
Sicherheitsschuhe zählen zur Persönlichen Schutzausrüstung. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn im Betrieb ein Risiko für Fußverletzungen besteht, das nicht durch andere Maßnahmen reduziert werden kann. Gefährlich werden können beispielsweise fallende oder spitze Gegenstände, glatte Böden, Chemikalien, Hitze oder Kälte. Im Handel und in der Warenlogistik stellen der Umgang mit Flurförderzeugen und das Hantieren schwerer Waren eine hohe Gefährdung dar. „Hierbei kann es schnell zu Unfällen mit schweren Verletzungen wie Quetschungen oder Brüchen kommen“, weiß Dr. Christoph Wetzel, Präventionsexperte bei der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW).
Damit die Sicherheitsschuhe die Füße effektiv schützen, müssen sie die Schutzfunktionen haben, die im Betrieb gebraucht werden. „Sicherheitsschuhe können verschiedene Kombinationen von Schutzfunktionen vereinen und sind in Kategorien eingeteilt. Welche auszuwählen ist, legt der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin anhand der Gefährdungen im Betrieb fest“, sagt Dr. Wetzel.
Auch die Passform der Schuhe ist wichtig. Denn nur wenn sie richtig sitzen und bequem sind, werden sie auch getragen.
Diese Kriterien helfen bei der Schuhauswahl:
- Länge des Schuhs: Ist ein Schuh zu lang, steigt die Gefahr zu stolpern. Deshalb muss auf eine passende Länge des Schuhs geachtet werden.
- Weite des Schuhs: Neben der Länge ist auch die richtige Weite des Sicherheitsschuhs ausschlaggebend. Denn zu enge Schuhe können die Durchblutung behindern oder zu Hautreizungen, starkem Schwitzen oder kalten Füßen führen.
- Ausreichend Platz für die Zehen: Die Schuhform sollte sich immer an der natürlichen Form des Fußes orientieren. Wichtig ist, dass die Zehen genügend Freiraum haben. So können Fehlstellungen und Fußdeformationen vorgebeugt werden. Außerdem wird das Schuhklima begünstigt.
- Fersenführung: Eine gute Fersenführung sorgt für Stabilität im Gang, entlastet die Sprunggelenke und verhindert so das Umknicken. Der Druck auf die Fersen sollte dabei immer gleichmäßig verteilt sein.
- Ballen- und Fersendämpfung: Eine gute Ballen- und Fersendämpfung beugt Gelenkverschleiß und Wirbelsäulenbeschwerden vor. Sie sorgt außerdem für eine geringere Belastung auf harten Böden und ein ermüdungsfreies Gehen und Stehen.
- Anprobe: Füße schwellen im Tagesverlauf häufig an. Das hat Auswirkungen auf die Passform von Schuhen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass die Sicherheitsschuhe nicht nur morgens passen, probiert sie am besten nachmittags an. „Die Passform sollte dabei in ihrer Gesamtheit und erst nach einer ausreichenden Gehstrecke mit Treppensteigen beurteilt werden“, empfiehlt Dr. Wetzel.
Mit diesen Tipps im Gepäck kann bei der Wahl der Sicherheitsschuhe nichts mehr schief gehen und die Füße bleiben auch im Frühling gut geschützt.