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Outdoor-Bekleidung: Funktionell, aber auch schadstofffrei?

Outdoor-Bekleidung
Funktionell, aber auch schadstofffrei?

Funktionell, aber auch schadstofffrei?
Funktionskleidung ist praktisch, enthält aber unter Umständen Schadstoffe. Foto: TÜV SÜD

Herb­stzeit ist Wan­derzeit. Wahre Out­door­fans set­zen dabei auf funk­tionelle Bek­lei­dung, die Regen und Feuchtigkeit von oben abhält und Schwitznässe nach außen leit­et. Beim Kauf ist allerd­ings Aufmerk­samkeit gefragt. Matthias Rosen­thal, bei TÜV SÜD als Busi­ness Devel­op­ment Direc­tor Europe zuständig für Tex­til- und Led­er­ar­tikel (Soft­lines), rät, vor allem auf schädliche Chemikalien zu achten.

Funk­tion­sklei­dung soll warm, robust, atmungsak­tiv und wasser­ab­weisend sein. Je nach Klei­dungsstück, Typ und Wet­ter sind dabei unter­schiedliche Fasern empfehlenswert: Während Wolle sehr gut wärmt, ist Baum­wolle angenehmer auf der Haut. Syn­thetis­che Fasern trock­nen schneller, und sind lan­glebiger. Der Experte von TÜV SÜD emp­fiehlt Wan­der­ern das „Zwiebel­prinzip“: „Die Klei­dung sollte aus mehreren, möglichst luft­durch­läs­si­gen Schicht­en beste­hen. Die Luft zwis­chen den Schicht­en isoliert und je nach Bedarf kön­nen Schicht­en abgelegt oder wieder ange­zo­gen wer­den. So wird das Kör­perk­li­ma stets opti­mal reg­uliert.“ Direkt am Kör­p­er bevorzu­gen viele Out­door­fans Funk­tion­sklei­dung aus syn­thetis­chen Fasern, da diese Feuchtigkeit – anders als Baum­wolle – nicht auf­saugt, son­dern direkt nach außen abgibt. Dadurch bleibt die Haut trock­en beziehungsweise trock­net schneller. Grund­sät­zlich gilt: Je glat­ter die Fas­er, desto schneller leit­et sie die Feuchtigkeit nach außen.

Augen auf beim Kauf – Schadstoffe vermeiden

Beson­ders beim Kauf von Out­door-Ober­bek­lei­dung soll­ten Ver­brauch­er auf Schad­stoffe acht­en. Prob­lema­tisch sind hier vor allem lan­glebige Chemikalien der Stof­f­gruppe der per- und poly­flu­o­ri­erten Alkyl­sub­stanzen, kurz PFA bzw. PFC (per- und poly­flu­o­ri­erte Chemikalien). Diese wer­den beispiel­sweise für Out­door­jack­en ver­wen­det, weil sie fett‑, wass­er- und schmutz­ab­weisend sind. Was eigentlich wie ein Vorteil klingt, ist aber gesund­heits­ge­fährdend: Die Chemikalien reich­ern sich im Blut an. 21 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwis­chen drei und 17 Jahren haben in Deutsch­land zu hohe PFA-Werte im Blut, wie die repräsen­ta­tive Deutsche Umwelt­studie zur Gesund­heit von Kindern und Jugendlichen, GerES V ergab (Quelle: https://bit.ly/32S8VLJ). Eine gesund­heitliche Schädi­gung ist damit nicht auszuschließen – an ein­er EU-weit­en Beschränkung dazu wird derzeit gear­beit­et. „Um als Kunde her­auszufind­en, ob eine Marke auf diese Chemikalien verzichtet, hil­ft manch­mal ein Blick auf die jew­eilige Inter­net­seite. Im Geschäft gibt das Artikeletikett eventuell Auf­schluss: Find­et sich darauf der Hin­weis ‘Flu­o­ro­car­bon Free DWR´, ist die Tex­tilie PFC-frei“, erläutert Matthias Rosenthal.

Schadstofftests

Der Aspekt der Schad­stoff­frei­heit von Tex­tilien generell und von behan­del­ten Out­doorstof­fen im Beson­deren nimmt auch bei den Prü­fun­gen von TÜV SÜD viel Raum ein. Bes­timmte Farb­stoffe, Weich­mach­er und andere Aus­rüs­tungs­chemikalien stellen ein erhe­blich­es Gesund­heit­srisiko dar und dür­fen daher gar nicht oder nur bis zu einem geset­zlichen Gren­zw­ert enthal­ten sein. TÜV SÜD prüft die Mate­ri­alien und Pro­duk­te auf die Ver­wen­dung von Chemikalien und kri­tis­ch­er Substanzen.

Materialtests auf Belastbarkeit und Funktion

Neben den Schad­stofftests prüfen die Experten der TÜV SÜD natür­lich auch, ob die Funk­tion­s­tex­tilien hal­ten, was sie ver­sprechen: beispiel­sweise Atmungsak­tiv­ität und Trock­nung­seigen­schaften. Diese Merk­male wer­den von kom­pe­ten­ten Fach­leuten nach den entsprechen­den Nor­men geprüft, durch mech­a­nis­che Prü­fun­gen und Prü­fun­gen auf Gebrauch­stauglichkeit. Auch Dauertests sind Teil der Unter­suchung. Die Prü­fun­gen erfol­gen gemäß den inter­na­tion­al gülti­gen Standards.

 

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