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Maschinenmanipulation führt zu schweren Unfällen

Umfrage des IFA
Wissen um Maschinenmanipulation

Wissen um Maschinenmanipulation
Maschinenmanipulation führt häufig zu schweren oder gar tödlichen Arbeitsunfällen. Foto: © Industrial Arts - stock.adobe.com

Manip­ulierte Schutzein­rich­tun­gen an Maschi­nen führen regelmäßig zu schw­eren und tödlichen Unfällen, verur­sachen Pro­duk­tion­saus­fälle und hohe Kosten. Das Erschreck­ende: Häu­fig wis­sen Vorge­set­zte davon, dass eine Maschi­nen­ma­nip­u­la­tion erfol­gte und Schutzein­rich­tun­gen außer Kraft geset­zt sind. Das zeigt eine Umfrage des Insti­tuts für Arbeitss­chutz der Deutschen Geset­zlichen Unfal­lver­sicherung (IFA) unter mehr als 800 betrieblichen Arbeitsschutzfachleuten.

Tödliche Arbeitsunfälle infolge von manipulierten Schutzeinrichtungen

Schätzun­gen gehen davon aus, dass etwa 10.000 teils tödliche Arbeit­sun­fälle jedes Jahr die Folge manip­uliert­er Schutzein­rich­tun­gen an Maschi­nen sind. Beschäftigte nehmen die Maschi­nen­ma­nip­u­la­tion häu­fig vor, wenn Schutzein­rich­tun­gen den Arbeitsablauf stören. Um das aktuelle Aus­maß des Prob­lems zu konkretisieren, hat das IFA zwis­chen Ende 2019 und Som­mer 2022 über 840 Per­so­n­en befragt, die im Betrieb mit Arbeitss­chutz­be­lan­gen betraut sind, mehrheitlich Fachkräfte für Arbeitssicher­heit, aber auch Führungskräfte.

Tolerieren von Maschinenmanipulation

Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass Vorge­set­zte die Maschi­nen­ma­nip­u­la­tion in min­destens einem Fall toleriert hät­ten. “Die Antworten aus der Prax­is zeigen, dass mehr als ein Vier­tel aller Maschi­nen manip­uliert wer­den, teils sog­ar dauer­haft”, sagt Ste­fan Otto, Experte für Maschi­nen­sicher­heit im IFA. Was noch viel erschreck­ender sei: “Die Hälfte der Befragten gab an, dass die Vorge­set­zten von Manip­u­la­tio­nen an den Maschi­nen wüssten. Wenn Führungskräfte sich so ver­hal­ten, nehmen sie damit in Kauf, dass ihre Beschäftigten Leib und Leben riskieren.” Das Führungsver­hal­ten ist demzu­folge ein zen­traler Hebel, um das Unfallgeschehen nach­haltig zu bee­in­flussen. Die Führungsebene muss die Wichtigkeit der intak­ten Schutzein­rich­tun­gen an Maschi­nen ver­mit­teln und Sorge dafür tra­gen, dass diese nicht außer Kraft geset­zt werden.

Unfallverhütung braucht überzeugte Vorgesetzte

Die Befra­gungsergeb­nisse bele­gen zudem einen sta­tis­tisch sig­nifikan­ten Zusam­men­hang zwis­chen Dul­dung durch die Leitung ein­er­seits und der Häu­figkeit von Maschi­nen­ma­nip­u­la­tio­nen und daraus resul­tieren­den Unfällen ander­er­seits. Im Umkehrschluss gilt: Unfal­lver­hü­tung braucht überzeugte Vorge­set­zte. Zwei Drit­tel der Befragten hal­ten ein ein­deutiges Beken­nt­nis der Geschäfts­führung gegen Manip­u­la­tion für ein beson­ders wirk­sames Mit­tel, diese zu ver­hin­dern und damit Unfällen vorzubeu­gen. Dazu gehört auch, bere­its bei der Beschaf­fung darauf zu acht­en, dass Maschi­nen einen gerin­gen Manip­u­la­tion­san­reiz bieten. Der Experte für Maschi­nen­sicher­heit schließt: “Solange es nicht gelingt, nutzungs­fre­undliche, manip­u­la­tion­ssichere Schutzein­rich­tun­gen an alle Arbeit­splätze zu brin­gen, sind die Vorge­set­zten der beste Schutz vor Manipulation.”

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