Steighilfen sind als Arbeitsmittel für viele Branchen unverzichtbar. Ganze Wirtschaftszweige sind auf den täglichen Gebrauch von Leitern, Arbeitsbühnen, Steigleitern, Tritten oder Fahrgerüsten angewiesen. Gerade in der Industrie spielen hochwertige Steigtechnikprodukte eine entscheidende Rolle.
Produktionsabläufe in der Automobilindustrie etwa sind häufig streng getaktet oder doch zumindest straff durchorganisiert. Gerät ein Prozess an einer Stelle ins Stocken, kann das schnell teuer werden. Kurzfristige Reparatur‑, aber auch regelmäßige Wartungsarbeiten müssen daher schnell und sicher durchgeführt werden können – gerade auch an höher gelegenen Maschinen- und Anlagenplätzen.
Zugang zur Hydraulikpresse
Wird regelmäßig ein sicherer Zugang zu einer Hydraulikpresse in mehreren Metern Höhe benötigt, bietet sich der Einsatz von leicht verfahrbaren Plattformtreppen an. Sie lassen sich flexibel einsetzen und schaffen einen optimalen Zugang, da sie bündig an die Presse herangefahren werden können. Dadurch minimiert sich auch die Unfallgefahr. Beschäftigte können einen stabilen Stand einnehmen und gelangen leichter an die entscheidenden Stellen. So lassen sich auch längere Arbeiten sicher verrichten. Wenn Arbeitgeber also von Anfang an in professionelles Gerät investieren, schonen sie die Gesundheit ihrer Beschäftigten und können zudem mit weniger Ausfällen rechnen.
Sicherer Tritt im Maschinenbau
Steigtechnik wird auch im Maschinen- und Anlagenbau täglich benötigt – zum Beispiel für regelmäßige Rüst- und Wartungsarbeiten in großen Maschinenparks. Da sich nicht alle Aufgaben vom sicheren Boden aus bewerkstelligen lassen, benötigen Maschinenbediener häufig eine Steighilfe. Spezielle Maschinentritte eignen sich zum Beispiel für den Zutritt an Werkzeugmaschinen wie Laserschneid- und Erodiermaschinen. Sie sind zwar nicht besonders hoch, müssen aber robust sein und einen stabilen Stand besitzen. Darüber hinaus sollten sie leicht und flexibel verfahrbar sein, damit sie sich ohne großen Aufwand zur nächsten Maschine transportieren lassen.
Die Investition in einen professionellen Maschinentritt rechnet sich, da auch hier die Unfallgefahr sinkt und Maschinen besser gepflegt werden können. Letzteres führt dann wiederum zu weniger Reparaturaufwänden und kürzeren Stillstandzeiten.
Leitern – täglich im Einsatz
Leitern sind die wohl häufigste Arbeitshilfe in industriellen Betrieben, da viele der alltäglichen Arbeiten in unterschiedlichen Höhen getätigt werden. Die Sprossen oder Stufen müssen dabei besonders robust sein, da sie oft unzählige Male am Tag betreten und wieder verlassen werden. Eine weitere Herausforderung: Die Böden in Arbeits‑, Lager- oder Maschinenräumen sind häufig mit Fett- und Ölresten verunreinigt. Um hier ein höheres Maß an Sicherheit zu gewährleisten, bieten Hersteller speziell beschichtete Leiterstufen an – konform zur Rutschhemmklasse R13.
Hohes Unfallrisiko
In puncto Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit ist die Verwendung von Steighilfen im betrieblichen Umfeld generell eine Herausforderung, denn das Arbeiten in der Höhe ist natürlich grundsätzlich gefährlich. Das belegen auch die Statistiken. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung verzeichnet jährlich das Unfallgeschehen im Zusammenhang mit der Verwendung von Steighilfen (Statistik Arbeitsunfallgeschehen 2021). In 31 Prozent aller meldepflichtigen Absturzunfälle stürzten die Verletzten von Leitern oder Tritten (10.734 Fälle), nochmals rund 20 Prozent stürzten bei der Nutzung einer Treppe in die Tiefe.
Um diese in vielen Fällen vermeidbaren Unfälle zu verringern, gibt es Richtlinien, an die sich sowohl Leiterproduzenten als auch Arbeitgeber und Beschäftigte halten müssen. So gibt es auf Herstellerseite beispielsweise gesetzliche Normen für die Produktion von Steigtechnik, damit diese im Dauerbetrieb möglichst sicher sind (zum Beispiel Europäische Norm EN 131 für Leitern und EN 1004 für fahrbare Arbeitsbühnen und Fahrgerüste). Regeln für die sichere Benutzung durch die Beschäftigten finden sich hingegen im Arbeitsschutzgesetz, der Betriebssicherheitsverordnung sowie in den Technischen Regeln für Betriebssicherheit TRBS 2121–2.
Der Sicherheit verpflichtet
Wer Steigtechnikprodukte vom Profi bezieht, ist in Sachen Einhaltung gesetzlicher Normen und Vorschriften zur Unfallprävention schon mal auf der sicheren Seite. Die Gefährdung durch mangelnde Qualität als Unfallursache wird dadurch maßgeblich reduziert. Die Steigtechnikhersteller sehen sich heutzutage aber nicht nur gesetzlich in der Pflicht, sondern treten gegenüber ihren Kunden zunehmend auch als ganzheitliche Beratungs- und Servicepartner in Erscheinung.
Sichere Sonderlösungen
Das Thema Sicherheit spielt insbesondere bei Sonderlösungen eine wichtige Rolle – von der Entwicklung der Idee bis hin zu ihrer Planung, Produktion, Montage sowie bedarfsweisen Prüfung und Wartung. Auch nach der Fertigstellung und Montage der Lösung bieten professionelle Hersteller häufig noch ihre Unterstützung an, sei es bei Fragen zur Anwendung, zur Ersatzteilversorgung oder bei notwendigen Reparaturen.
Prüfung von Steigtechnik
Auch in Sachen Leiterprüfung können Kunden auf ihre Hersteller zugehen. Arbeitgeber sind nämlich nach den gesetzlichen Bestimmungen dazu verpflichtet, Leitern, Tritte und sonstige Steiggeräte regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit hin zu überprüfen. Grundsätzlich sollte einmal im Jahr geprüft werden. Je nach Einsatzort und Umgebungseinflüssen wie etwa stark vibrierenden Böden fallen gegebenenfalls kürzere Prüfintervalle an. Sicherheitsbeauftragte können sich bei ihrem Steigtechniklieferanten in speziellen Seminaren hierfür schulen und zertifizieren lassen. Ein Abschluss befähigt die Teilnehmer zur selbstständigen Prüfung betrieblicher Steigtechnik.
Qualität zahlt sich aus
Produzierende Betriebe sind vom Gesetzgeber her dazu verpflichtet, industrietaugliches Equipment einzusetzen, und können andernfalls für einen Schaden haftbar gemacht werden. Unternehmen, die bei der Steigtechnik auf professionelle Qualitätsprodukte anerkannter Hersteller setzen, investieren langfristig in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Sie reduzieren zudem drohende Folgekosten wie etwa die Zahlung von Krankengeld, den Ausfall von Fachkräften, Maschinenstillstände oder Unfallrenten. Fazit: Ergonomische und zertifizierte Steighilfen helfen dabei, das Arbeiten in der Höhe sicherer zu machen und schlimme Unglücke mit all ihren Folgen zu vermeiden.