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Trends bei Sicherheitsschuhen

DIN, Styling und Safety
Trends bei Sicherheitsschuhen

Trends bei Sicherheitsschuhen
Helmut Klug, Produktmanager Sicherheitsschuhe bei W.L. Gore & Associates im Gespräch mit Christina Kickum
Foto: Jauch/CHV
Form fol­lows func­tion, das galt lange auch für Sicher­heitss­chuhe. Mit­tler­weile ste­hen Design, Tragekom­fort und Funk­tion­al­ität gle­ichrangig nebeneinan­der. Was waren die Trends bei Sicher­heitss­chuhen auf der A+A 2023?

Funk­tion wird aus der Prax­is entwick­elt, die Kat­e­gorisierung erledigt das Regel­w­erk. In diesem Jahr sind die neuen Norm­fas­sun­gen EN ISO 20345:2022 und EN ISO 20347:2022 in Kraft getreten. Zwei neue Schutzk­lassen (S6/S7) erweit­ern die Leis­tungsstufen, die sich damit aus­d­if­feren­zieren, in dem Fall um dauer­hafte Wasserdichtigkeit durch neue Schutzmembranen.

Weit­ere Änderun­gen sind die Regelun­gen zu Rutschhem­mung, Durchtrittschutz und Kraft­stoff­beständigkeit. Let­zteres kann jet­zt frei­willig geprüft wer­den und ist nicht mehr zwin­gend vorgeschrieben. Nach der neuen Norm muss jed­er getestete Schuh rutschsich­er auf Keramik­fliesen mit Reini­gungsmit­teln sein – das wird jedoch nicht mehr expliz­it aus­geze­ich­net. Zusät­zlich kann die Schuh­sohle frei­willig weit­eren Rutsch­prü­fun­gen auf Keramik­fliesen mit Glyc­erin unter­zo­gen wer­den, die bei Beste­hen zur höch­sten Rutschsicher­heit führen.

 

Trends bei Sicherheitsschuhen: Leder aus deutscher Produktion und innovativer Umknickschutz
Led­er aus deutsch­er Pro­duk­tion und inno­v­a­tiv­er Umknickschutz
Foto: © elten GmbH

Zur Info für alle Einkäufer: Sicher­heitss­chuhe, die nach dem 30. März 2023 in Verkehr gebracht wer­den, müssen nach EN ISO 20345: 2022 zer­ti­fiziert sein. Schuhe, die bere­its auf dem Markt sind und deren Zer­ti­fikat noch gültig ist, müssen jedoch erst dann nach der neuen Norm zer­ti­fiziert wer­den, wenn das Zer­ti­fikat sein Ablauf­da­tum erre­icht hat, auch wenn dieses nach dem 30. März 2023 liegt. Die EU-Bau­muster­prü­fung hat eine Gültigkeit von fünf Jahren. Daher wer­den in näch­ster Zeit sowohl nach neuen als auch nach alten Nor­men zer­ti­fizierte Pro­duk­te auf dem Markt ver­füg­bar sein, da heißt es für Einkäufer, aufmerk­sam sein.

Auf der A+A gab es bei­des zu sehen – den Abverkauf der älteren Kollek­tio­nen wie auch bere­its die neuzer­ti­fizierten S6- und S7-Mod­elle. Ein willkür­lich­es Beispiel: Das deutsche Unternehmen Steitz Secu­ra präsen­tierte seine Kollek­tion 2024, deren Schuhe alle­samt nor­mgerecht zer­ti­fiziert sind. Beson­ders her­vorzuheben ist die brand­neue Serie an Feuer­wehrstiefeln. Auch hier trifft Design auf Funk­tion. Was die Funk­tion anbe­t­rifft, hat ein Part­ner entschei­den­den Anteil am Erfolg. In Zusam­me­nar­beit mit Gore-Tex haben mit­tler­weile zwölf Schuh­her­steller deren Ober­ma­te­ri­al­tech­nolo­gie Extra­guard für Sicher­heitss­chuhe eingesetzt.

 

Thomas Wagner von Steitz Secura macht den Praxistest - Leder versus Extraguard
Thomas Wag­n­er von Steitz Secu­ra macht den Prax­is­test — Led­er ver­sus Extra­guard.
Foto: © Jauch/CHV

Hap­tis­ch­er Test auf der Messe bei Gore: Das Mate­r­i­al ist schon im trock­e­nen Zus­tand deut­lich leichter als Led­er. In nass­er Umge­bung nimmt es kaum Feuchtigkeit von außen auf; Led­er hinge­gen schon, wenn die Anfangsim­präg­nierung ver­schwun­den ist. Dann wird der Sicher­heitss­chuh nicht nur deut­lich schw­er­er, son­dern er entzieht dem Fuß auch noch Wärme. Außer­dem bed­ingt dies auch eine lange Rück­trock­nungszeit, was bei täglichem Ein­satz im Regen unan­genehm sein kann. Noch dazu ver­braucht das Mate­r­i­al weniger Chemikalien und Wass­er in der Pro­duk­tion und so ist der CO2-Ausstoß im Ver­gle­ich deut­lich niedriger.

Kop­peln lassen sich Sicher­heitss­chuhe auch mit einem weit­eren Trend der A+A: der Dig­i­tal­isierung. Natür­lich ist auch PSA schon dig­i­tal: So hat uvex beispiel­sweise eine dig­i­tale Sohle entwick­elt, die Alleinar­beit­er schützen soll. Sobald der inte­gri­erte Sen­sor merkt, dass keine Bewe­gung mehr stat­tfind­et, der Träger reg­los ist, gibt er ein Sig­nal an die Leit­stelle aus.

Eine gute Pass­form erhöht den Tragekom­fort und damit die Akzep­tanz. Atlas bietet mit dem BOA-Fit-Sys­tem eine genaue Anpas­sung an die indi­vidu­elle Pass­form bei seinen Schuhen der Schutzk­lasse S1.

 

Atlas ermöglicht mit seinem BOA-Fit-System eine schnelle und individuelle Einstellung der Schuhe
Atlas ermöglicht mit seinem BOA-Fit-Sys­tem eine schnelle und indi­vidu­elle Ein­stel­lung der Schuhe.
Foto: © Con­stanze Tillmann/A+A

Gewicht­sop­ti­mierung ist auch ein The­ma für den Tragekom­fort, dem sich auch Elten ver­schreibt. Am Nieder­rhein wird nicht nur mit orthopädis­ch­er Schuhtech­nik an Entwick­lun­gen wie dem kon­tinuier­lich verbessertem Umknickschutz gear­beit­et, son­dern auch daran, den kom­plet­ten Pro­duk­tzyk­lus zukün­ftig fair zu gestal­ten. So ver­wen­det Elten für seinen Led­ere­in­satz heimis­che Rinder aus Deutsch­land und den Nieder­lan­den und lässt es auch region­al ger­ben – umwelt- und gesundheitsschonend.

Voll im Trend – Nach­haltigkeit war das The­ma auf der Messe: Der Ein­satz von recycel­ten und recy­clingfähi­gen Mate­ri­alien, tier­freie Led­er, Reparatur und Reini­gung von Tex­tilien statt Neuan­schaf­fung, lan­glebige Kom­po­nen­ten, Wiederver­wen­dung alter Pro­duk­te, Entwick­lung neuer Fasern … Tat­säch­lich berichteten einige Her­steller, dass die Nach­frage nach nach­halti­gen Mate­ri­alien bis dato noch wenig aus dem Markt komme, man sich aber rüste.

Wenn Unternehmen zukün­ftig ihre CO2-Bilanz ausweisen müssen, geht es um viel Geld. Hof­fen wir, dass es nicht beim Green Wash­ing bleibt, son­dern neben Funk­tion und Style auch saubere Umwelt- und faire Pro­duk­tions­be­din­gun­gen Einzug in die Haute Cou­ture der Arbeitswelt finden.

Nach­haltigkeit­strends bei PSA

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