1 Monat GRATIS testen, danach für nur 3,90€/Monat!
Startseite » Organisation » Digitalisierung »

Trendthemen im Arbeitsschutz

Welche Themen werden wichtig?
Trendthemen im Arbeitsschutz

Trendthemen im Arbeitsschutz
Foto: © metamorworks – shutterstock.com
Was müssen Unternehmen bere­its jet­zt tun, um den Arbeit­sall­t­ag von mor­gen sicher­er zu machen? Welche Trendthe­men im Arbeitss­chutz spie­len 2024 eine entschei­dende Rolle?

Sechs wichtige Trendthe­men sind erkennbar, darunter die bei­den Mega­trends Dig­i­tal­isierung und Nach­haltigkeit. Immer­hin sind Inno­va­tio­nen wie Smart Wear­ables bei PSA, KI-gestützte Gesund­heitscoach­es oder Vir­tu­al-Real­i­ty-Unter­weisun­gen inzwis­chen in der Arbeitswelt angekom­men. Diese Tech­nolo­gien erhöhen nicht nur die Sicher­heit bei gle­ichzeit­iger Effizienz, son­dern tra­gen auch zu ein­er nach­halti­gen Entwick­lung bei.

Sie machen aber auch deut­lich: Je mehr Unternehmen die Her­aus­forderun­gen des Arbeitss­chutzes in die Zukun­ft rück­en, umso schwieriger wird deren Bewäl­ti­gung sein. Es ist daher wichtig, die fol­gen­den The­men zu ken­nen, um diese rechtzeit­ig in den eige­nen Arbeit­sall­t­ag zu integrieren.

Digitale Disruption

Dig­i­tale Dis­rup­tion beze­ich­net das Durch­drin­gen von Infor­ma­tion­stech­niken in den Arbeit­sall­t­ag. Klar ist: Der Fachkräfte­man­gel und der demografis­che Wan­del sind in allen Branchen wichtige Dauer­bren­ner-The­men. Bei­de Fak­toren führen zu ein­er Arbeitsverdich­tung, mit denen ein erhöht­es Risiko für Arbeit­sun­fälle und Erkrankun­gen einhergeht.

Auf­grund des kon­tinuier­lich sink­enden Arbeit­skräfteange­bots müssen Unternehmen die vorhan­de­nen Mitar­bei­t­en­den effek­tiv­er ein­set­zen. Hier kom­men intel­li­gente Software‑, KI- und Robotik-Sys­teme zum Ein­satz, die alltägliche Rou­tineauf­gaben und Arbeitss­chritte abnehmen können.

Die Tech­nolo­gien helfen aber auch bei der dig­i­tal­en Daten­samm­lung. Hier­durch lassen sich Unfallschw­er­punk­te ein­fach­er erken­nen und bess­er auswerten. Risiken, die bish­er unter dem Radar liefen oder nur schw­er mess­bar waren, wer­den so sichtbar.

Neben intel­li­gen­ten Assis­ten­ten sind KI-gestützte Sys­teme beispiel­sweise bere­its im Gefahrstoff­man­age­ment angekom­men. So ermöglicht Soft­ware u. a. das automa­tisierte Ausle­sen von Sicherheitsdatenblättern.

Arbeitsplatz der Zukunft

Der Arbeit­splatz der Zukun­ft wird zunehmend mul­ti­lokal und hybrid gestal­tet sein. Präsen­z­tage, an denen die Mitar­bei­t­en­den vor Ort zusam­menkom­men, soll­ten beson­ders der aus­giebi­gen Kom­mu­nika­tion und dem Teamge­füge gewid­met sein. Büros wer­den damit weniger ein Ort zum Abar­beit­en von Auf­gaben, als vielmehr ein Platz für den kreativ­en Austausch.

Für den dig­i­tal Work­place eignen sich zen­trale Doku­menten­man­age­ment-Sys­teme, dank denen die Mitar­bei­t­en­den gemein­sam Doku­mente bear­beit­en, teilen oder archivieren kön­nen. Ein solch­es Tool schafft das Fun­da­ment dafür, dass das Team ort­sun­ab­hängig und ver­net­zt arbeit­en kann.

Neben dig­i­tal­en Lösun­gen und Home­of­fice-Ange­boten ist es wichtig, die Mitar­bei­t­en­den sozial wieder zusam­men­zubrin­gen – schließlich hän­gen Inno­va­tion und Ver­net­zung eines Unternehmens stark vom gemein­samen Miteinan­der ab. Trotz KI-Lösun­gen zählt eben immer noch der Men­sch. Um eine „soziale Ero­sion“ zu ver­hin­dern, ist es für Unternehmen vor allem entschei­dend, den Wohlfühlfak­tor am Arbeit­splatz zu steigern. Dabei helfen neben der richti­gen Ausstat­tung auch regelmäßige Team­build­ing-Events sowie Well­be­ing-Maß­nah­men. Der Gefährdungs­beurteilung psy­chis­ch­er Belas­tun­gen kommt hier­bei eine zen­trale Rolle zu, da beson­ders die Arbeitsverdich­tung mit steigen­den psy­chis­chen Risiken ver­bun­den ist.

Fachkräfte für Arbeitssicher­heit: Ohne sie geht es nicht

Ergonomie im Handwerk

Vor allem bei kör­per­lich schw­er­er Arbeit führen Muskel-Skelett-Erkrankun­gen die Liste der Gründe für Fehlt­age an. Doch die Dig­i­tal­isierung bietet auch hier neue Per­spek­tiv­en, siehe Exoskelette.

Häu­fig helfen pas­sive Federun­ter­stützun­gen sowie elek­tro­n­is­che Funk­tio­nen dabei, den Bewe­gungsap­pa­rat des Anwen­ders zu ent­las­ten. Die Grob­mo­torik lässt sich so auch bei anstren­gen­den Tätigkeit­en hal­ten und aus­gle­ichen. Exoskelette schützen Mitar­bei­t­ende dadurch vor physis­chen Langzeit­fol­gen und Arbeit­sun­fällen. Der Ein­satz eignet sich beson­ders für Hebe‑, Trage- sowie Überkopftätigkeit­en. Den Arbeitsvor­gang bes­timmt aber immer noch der Mensch.

Im Zusam­men­spiel mit Soft­ware-Lösun­gen ergibt sich noch ein weit­er­er Vorteil: Mit Hil­fe von Sen­soren oder KI kön­nen Unternehmen Dat­en rund um die Ver­wen­dung des Exoskelettes sam­meln. So lassen sich sowohl Belas­tun­gen der Mitar­bei­t­en­den dig­i­tal überblick­en als auch Arbeit­sprozesse langfristig optimieren.

Anforderungen an Sifas

Sicher­heits­fachkräfte sehen sich inzwis­chen nicht mehr nur mech­a­nis­chen Risiken gegenüber, son­dern auch unsicht­baren Gefährdun­gen, zum Beispiel beim mobilen Arbeit­en. Häu­fig treten die damit ver­bun­de­nen Wirkun­gen erst viel später ein, so dass das Wis­sen sowie Schutzregeln zu den Risiken erst verzögert vorliegen.

Daraus ergibt sich für Sifas ein kom­plex­es Kom­pe­ten­zpro­fil. Grund­lage bildet natür­lich das Know-how, zu dem neben Fach­wis­sen eben­so ana­lytis­che Fähigkeit­en und Prob­lem­lö­sungs­fähigkeit­en gehören. Aber auch Lern­bere­itschaft, Selb­stre­flex­ion sowie Kommunikations‑, Team- und Beratungs­fähigkeit sind zunehmend wichtiger. Hinzu kommt die nor­ma­tiv-ethis­che Ein­stel­lung und das Pflicht­ge­fühl jed­er Fachkraft für Arbeitssicherheit.

Sin­nvoll ist es, die erforder­lichen Fähigkeit­en und Fer­tigkeit­en regelmäßig zu über­prüfen. Dig­i­tale Lösun­gen ermöglichen das Anle­gen von Skill­pro­filen, bei denen sich die Anforderun­gen sowohl selb­st- als auch fremdein­schätzen lassen. Anschließend kön­nen Ver­ant­wortliche einen IST-SOLL-Ver­gle­ich vornehmen und bei Bedarf Maß­nah­men zur Per­son­alen­twick­lung ableiten.

Nach­haltigkeit­strends bei PSA

Nachhaltigkeit von PSA

Nach­haltigkeit begin­nt bere­its im Arbeit­sall­t­ag – auch beim Ein­satz von PSA. Nach­haltigkeit­saspek­te lassen sich aber nur umset­zen, wenn die Schutz­funk­tion weit­er­hin gewährleis­tet wer­den kann.

Ein erster Ansatz ist häu­fig zunächst das Recyceln von PSA-Mate­ri­alien. Jedoch lassen sich hochspezial­isierte Fasern, die in PSA oft­mals zum Ein­satz kom­men, schw­er so recy­clen, dass sie am Ende noch den gel­tenden Sicher­heits­stan­dards entsprechen.

Viel erfol­gver­sprechen­der ist es, bere­its bei der Her­stel­lung ressourcenscho­nend zu arbeit­en. Hier­bei müssen Unternehmen Aspek­te wie Mate­ri­al­wahl, Halt­barkeit, Pflege oder Reparatur der PSA berücksichtigen.

Relevanz digitaler Unterweisungen

Dig­i­tale Unter­weisun­gen sind längst im Arbeitss­chutz angekom­men. Beson­ders zielführend sind sie, wenn der Aufwand für Präsen­zver­anstal­tun­gen, bei dem ver­schiedene Beschäftigte an einem Ort zusam­menkom­men, nicht im Ver­hält­nis zum Nutzen ste­ht. Die Rel­e­vanz steigt weit­er, denn Angestellte arbeit­en teil­weise an ver­schiede­nen Stan­dorten. Zudem kön­nen wichtige betriebliche The­men wie Brand­schutz nicht immer warten, bis alle Mitar­bei­t­en­den anwe­send sind.

Damit dig­i­tale Unter­weisun­gen am Ende auch zum Lern­er­folg führen, soll­ten Unternehmen bei Soft­ware-Lösun­gen darauf acht­en, dass diese die Teil­nehmenden aktiv ein­beziehen. Das kön­nen Umfra­gen, das Abfra­gen von Vor­wis­sen, das Ein­binden von Fil­men oder Inter­ak­tion durch Zuord­nungsauf­gaben sein. Zugle­ich helfen spielerische Ele­mente sowie Sto­ry­telling-Ansätze dabei, den Stel­len­wert von Arbeitss­chutzun­ter­weisun­gen bei den Beschäftigten zu verbessern.

Die Schu­lungssoft­ware muss Unter­weisun­gen ermöglichen, die sich inhaltlich an die indi­vidu­ellen Arbeitsver­hält­nisse und betrieblichen Beson­der­heit­en anpassen lassen. Das bloße Abar­beit­en von pauschalen Inhal­ten wird auch beim mod­ern­sten Tool nicht von Erfolg gekrönt sein.

Fazit für 2024

Indem sich Unternehmen mit geeigneten Tech­nolo­gien und Soft­ware-Lösun­gen zukun­fts­fähig auf­stellen, tra­gen sie wesentlich zur Vision Zero – ein­er Welt ohne Arbeit­sun­fälle – bei. Dabei helfen dig­i­tale Tools, Zeit, Per­son­al sowie Kosten zu sparen und so nach­haltiger zu wirtschaften. Nach­haltigkeit kann somit nur Hand in Hand mit Dig­i­tal­isierung gehen. Ganzheitliche Sys­teme unter­stützen Unternehmen hier­bei von der Risikobe­w­er­tung über die Mitar­beiterun­ter­weisung bis hin zum Nach­haltigkeits­man­age­ment. Dazu lassen sich rel­e­vante Dat­en im Arbeitss­chutz zen­tral sowie orts- und zeitun­ab­hängig erfassen, analysieren und dokumentieren.


Autorin: Julia Uhlmann
Con­tent Man­agerin bei dome­ba GmbH

Foto: © dome­ba GmbH


 

Unsere Webi­nar-Empfehlung
Newsletter

Jet­zt unseren Newslet­ter abonnieren

Webinar-Aufzeichnungen

Webcast

Jobs
Sicherheitsbeauftragter
Titelbild Sicherheitsbeauftragter 5
Ausgabe
5.2024
LESEN
ABO
Sicherheitsingenieur
Titelbild Sicherheitsingenieur 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Special
Titelbild  Spezial zur A+A 2023
Spezial zur A+A 2023
Download

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de