Verletzungen an den unteren Extremitäten gehören zu den häufigsten im Arbeitsleben. Deswegen müssen die Menschen mit Schuhwerk so geschützt werden, dass Ausrutschen, Stolpern, Umknicken und Hinfallen vermieden werden bzw. nicht in schweren Verletzungen münden. Darüber hinaus sollten die Schuhe ebenso vor herabfallenden Lasten oder anderen Verletzungsursachen Schutz bieten.
Alle in Europa in den Verkehr gebrachten Modelle verfügen über eine CE-Kennzeichnung, die bescheinigt, dass die Anforderungen der PSA-Verordnung erfüllt sind und die Baumusterprüfung bestanden ist.
Als Teil der PSA gibt es auch bei Sicherheitsschuhen drei Kategorien:
- geringes Risiko
- mit Risiko – übliche Schutzkleidung für industrielle Nutzung
- Risiken mit schwerwiegenden und irreversiblen Folgen
Unterschiedliche Schutzklassen
Neben den Grundanforderungen (reiß- und abriebfestes Futter und Obermaterial sowie Wasserdampfdurchlässigkeit) müssen Schuhe der Schutzklasse S1 einen geschlossenen Fersenbereich haben und dort Energie aufnehmen können, um Sehnen und Gelenke zu schonen. Sie wirken antistatisch und sind kraftstoffbeständig. Zur Grundausstattung gehört außerdem eine Zehenschutzkappe, die einen Stoß von mindestens 200 J und einen Druck von mindestens 15 kN aushält. Das bedeutet, dass die Arbeitsschuhe einem Gewicht von 20 kg aus einem Meter Fallhöhe standhalten.
Schuhe der Schutzklasse S1 P (peneration proof) sind zusätzlich durchtrittsicher. Sie schützen damit beispielsweise gegen herumliegende Nägel oder andere Gegenstände. Dafür sorgt eine Zwischensohle aus Edelstahl oder aus Kunstfasern. Diese Schuhe eignen sich für Tischler und Schreiner bzw. Beschäftigte im Trockenbau oder mit Indoor-Jobs.
Bei Schuhen der Schutzklasse S2 kommen Wasserdurchtritt (darf nicht zu hoch sein) und Wasseraufnahme des Obermaterials zu den Anforderungen der Schutzklasse S1 hinzu. Bei der Schutzklasse S3 muss außerdem die Sohle ein Profil haben und durchtrittsicher sein. Schuhe der Schutzklassen S2 und S3 sind die am häufigsten getragenen in Deutschland. Daraus lässt sich schließen, dass viele Träger draußen arbeiten und Schutz gegen feuchte Witterung und gegen Kälte benötigen. Bei Regen oder in der Dunkelheit werden Menschen schlecht wahrgenommen. Reflektierende Materialien am Schuh bieten zusätzlichen Schutz durch gute Sichtbarkeit.
Viele Verletzungen entstehen beim Stolpern
Die häufigsten Verletzungen entstehen beim Stolpern, Umknicken, Rutschen und Stürzen am oberen und unteren Sprunggelenk. Knöchelhohe Arbeitsschuhe und Stiefel bieten Schutz, indem sie den Fuß stützen und Stöße absorbieren. Der hohe Schaft schützt bei Außenarbeiten zusätzlich vor Nässe und Schmutz. S4-Sicherheitsstiefel haben daher eine komplett geschlossene und wasserdichte Schaftkonstruktion bis zum Unterschenkel sowie eine Zehenschutzkappe.
S5-Sicherheitsstiefel haben eine wasserdichte und geschlossene Schaftkonstruktion bis zum Unterschenkel, eine Zehenschutzkappe plus eine durchtrittsichere Sohle. Zusätzlich verfügen die Schuhe über profilierte, rutschfeste Laufsohlen, die (z. B. aus Nitrilkautschuk) besonders griffig sind.
Wichtig: Passform und Tragekomfort
Bei allem Schutz ist es wichtig, dass die Schuhe passen, denn sie werden bei der Arbeit täglich und viele Stunden getragen. Schmerzen wirken sich negativ auf die Konzentration aus. Außerdem ermüden die Füße schneller, wenn der Schuh drückt oder scheuert. Deshalb muss auch die richtige Weite gewählt werden. Für den gesamten Bewegungsapparat ist es bei Arbeiten im Stehen unverzichtbar, dass die Sohle über genügend Dämpfungseigenschaften verfügt. Spezielle Einlagen können diese Eigenschaften noch verstärken.
Auf den Tragekomfort wirken sich auch die Atmungsaktivität und das Gewicht aus. Wenn Füße schwitzen, entstehen schnell Blasen. Vor allem bei niedrigen Temperaturen sorgt Feuchtigkeit im Schuh dafür, dass der Träger das Gefühl hat, die Füße sind kalt. Und je leichter das Schuhwerk ist, man also keinen „Klotz am Bein“ hat, desto bequemer wird es empfunden. Der Träger ermüdet weniger schnell.
Die unkomplizierte Handhabe spielt ebenfalls eine Rolle. Einen Beitrag dazu leistet beispielsweise das Boa-Verschluss-System. Mit Hilfe eines Drehverschlusses können die Schnürsenkel millimetergenau justiert werden – und zwar mit einer Hand. Ein Feature, das viele Menschen durch Sport- und Wanderschuhe schätzen gelernt haben.
Modernes Schuhwerk für Männer und Frauen
Wie bei der Workwear erwarten die Menschen heute auch von Schuhen, dass sie gut aussehen. Das Design der großen Sportmarken und Outdoor-Spezialisten hat mittlerweile breitflächig Einzug in die Arbeitswelt erhalten. Es gibt heute Arbeitsschuhe selbst in hohen Sicherheitsklassen mit moderner und dynamischer Anmutung. Frauen werden ebenso fündig wie Männer, was Farben, Styles und unterschiedliche Passformen angeht.
Schutz, Tragekomfort und Aussehen: essenzieller Dreiklang in der PSA. Denn je besser und moderner Schuhe und Bekleidung aussehen, desto mehr werden sie akzeptiert und sogar gern genutzt. Und nur so kann PSA zur Sicherheit der Menschen beitragen.