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Besser vor Gewalt schützen

Feuerwehrleute und Rettungskräfte
Besser vor Gewalt schützen

Besser vor Gewalt schützen
In NRW soll ein Aktionsbündnis helfen, Gewalt gegen Rettungskräfte und Feuerwehrleute zu verhindern. Foto: © Anja - stock.adobe.com

Feuer­wehrleute und Ret­tungskräfte sollen bess­er vor Gewalt geschützt wer­den. Das ist das Ziel des Aktion­s­plans „Gemein­sam gegen  Gewalt“. Zu den ersten Maß­nah­men des Plans gehört der bere­its umge­set­zte Meldeer­lass des Innen­min­is­teri­ums in NRW. Arbeit­ge­ber von Ret­tungskräften sind seit­dem verpflichtet, Fälle von Gewalt gegenüber Ein­satzkräften und vorsät­zliche Beschädi­gung von Ein­satz­fahrzeu­gen und Geräten zu melden. Auf dieser Grund­lage wird nun regelmäßig valides Zahlen­ma­te­r­i­al erhoben und ausgewertet.

„Gemein­sam gegen Gewalt“ ist eine Ini­tia­tive des nor­drhein-west­fälis­chen Innen­min­is­teri­ums, des Min­is­teri­ums für Arbeit, Gesund­heit und Soziales, der Unfal­lka­sse NRW, der kom­ba gew­erkschaft nrw, des Ver­ban­des der Feuer­wehren NRW, des Städte­tages NRW, des Land­kreistages NRW und des Städte- und Gemein­de­bun­des NRW. 

Gefährdungsbeurteilung, Unterstützungsteams und Ausbildung

In den kom­menden drei Jahren sollen weit­ere Maß­nah­men schrit­tweise umge­set­zt wer­den, darunter die Ein­führung eines soge­nan­nten „Küm­mer­ers“ nach dem Vor­bild von psy­chol­o­gis­chen Unter­stützung­steams, die Auf­nahme des Bere­ichs Gewalt gegen Ein­satzkräfte in die Gefährdungs­beurteilung der Betriebe und Unternehmen sowie eine ver­stärk­te Aus- und Fort­bil­dung: Die Ein­satzkräfte sollen so auf gefährliche und gewalt­tätige Sit­u­a­tio­nen bess­er vor­bere­it­et wer­den. In den Fokus genom­men wer­den hier­bei nicht nur kör­per­liche Über­griffe, son­dern auch andere For­men non­ver­baler oder ver­baler Gewalt wie Dro­hun­gen oder Belei­di­gun­gen. Regelmäßige Runde Tis­che der am Aktion­s­plan beteiligten Insti­tu­tio­nen sollen weit­ere Maß­nah­men erar­beit­en und auf aktuelle Entwick­lun­gen reagieren.

Gesund­heitsmin­is­ter Karl-Josef Lau­mann: „Wenn Ret­ter zum Opfer wer­den, dann läuft in unser­er Gesellschaft etwas gewaltig schief! Ret­tungskräfte ver­di­enen unsere Sol­i­dar­ität und unseren Schutz. Deshalb müssen wir gemein­sam alles dafür tun, die Rah­menbe­din­gun­gen für die Sicher­heit unser­er Ret­tungskräfte zu verbessern.“

Jeder achte Opfer von körperlicher Gewalt

Grund­lage für den Aktion­s­plan war eine in Zusam­me­nar­beit mit der Ruhr-Uni­ver­sität Bochum durchge­führte Studie. Die Befra­gung der Ein­satzkräfte hat­te ergeben, dass jed­er achte Teil­nehmer schon ein­mal Opfer von kör­per­lich­er Gewalt gewor­den ist. Aus den Ergeb­nis­sen wur­den fünf Hand­lungs­felder erar­beit­et, die schrit­tweise umge­set­zt wer­den sollen.

„Wir benöti­gen zunächst ver­lässliche Zahlen über die Häu­figkeit von Gewalt an Ein­satzstellen. Nur so kön­nen wir die Dimen­sion des Prob­lems real­is­tisch bew­erten“, sagt Bernd Schnei­der, stel­lvertre­tender Vor­sitzen­der des Ver­ban­des der Feuer­wehren in Nordrhein-Westfalen.

„Gemein­sam mit den Betrieben macht sich die Unfal­lka­sse NRW im Sinne des präven­tiv­en Schutzes der Ein­satzkräfte vor gewalt­täti­gen Über­grif­f­en stark. Daher haben wir das The­ma „Gewalt“ zum Bestandteil von Gefährdungs-beurteilun­gen eines jeden Arbeit­splatzes gemacht. Auf unseren Inter­net­por­tal­en „Sichere Feuer­wehr“ und „Sicher­er Ret­tungs­di­enst“ bieten wir dafür u.a. Check­lis­ten an, die es Arbeit­ge­bern erle­ichtern eine der­ar­tige Gefährdungs­beurteilung zu erstellen“, erk­lärt Gabriele Pap­pai, Geschäfts­führerin der Unfal­lka­sse Nordrhein-Westfalen.

Nach der umfassenden Evaluierung der Stu­di­energeb­nisse soll vor allem das The­ma Gewalt­präven­tion nochmals ver­stärkt Ein­gang in die Aus- und Weit­er­bil­dung von Führungs- und Ein­satzkräften find­en. „Sprachlosigkeit ist kein pro­bates Mit­tel zum Schutz unser­er Feuer­wehr- und Ret­tungskräfte. Stattdessen tra­gen wir mit geeigneten Maß­nah­men zu ihrer Sicher­heit bei. Dazu gehört ein pass­ge­naues Aus- und Weit­er­bil­dungskonzept, damit die Kol­legin­nen und Kol­le­gen präven­tiv im Umgang mit der­ar­ti­gen Gefahren­la­gen geschult wer­den und entsprechende Hand­lungskom­pe­ten­zen erler­nen“, sagt Andreas Hem­s­ing, Lan­desvor­sitzen­der der kom­ba gew­erkschaft nrw.

Den kom­plet­ten Aktion­s­plan „Gemein­sam gegen Gewalt — Aktions­bünd­nis zum Schutz von Feuer­wehr- und Ret­tungskräften” find­en Sie hier.

 

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