Erzieherinnen und Erzieher sind in einigen Bereichen hohen Belastungen ausgesetzt, ihr Beruf beinhaltet aber gleichzeitig viele Gestaltungsspielräume und führt meist zu einer großen Arbeitszufriedenheit. Im ersten Teil dieses Beitrages (Heft 10) wurden die Belastungen durch eine oft wenig ergonomische Arbeitsumgebung und durch Lärm vorgestellt. Belastungen ergeben sich aber auch aus einer schlechten Organisation, schwacher Führung, Zeitmangel und sozialen Konflikten. Lesen Sie dazu mehr – und insbesondere, wie Belastungen verringert werden können und wie sich die Ressourcen der Beschäftigten fördern lassen.
Dr. Torsten Kunz, t.kunz@ukh.de Matthias Lange, m.lange@ukh.de
Zwischen Sicherheit, Gesundheit und Qualität gibt es einen deutlichen Zusammenhang. Je besser eine Einrichtung organisiert ist, desto geringer sind üblicherweise die Unfallbelastung und auch die Arbeitsunfähigkeits-Quote und desto höher die Arbeitsqualität und Kundenzufriedenheit. Daher müssen in allen innerbetrieblichen Abläufen Überlegungen auch zu den Auswirkungen auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz angestellt werden. Arbeitgeber, denen dies gelingt, haben schon einen ersten Schritt hin zum Ziel „Gesundheit der Mitarbeiter“ gemacht.
Mögliche organisatorische Maßnahmen sind zum Beispiel:
- Verkleinerung der Kindergruppen, diese hat insbesondere eine Bedeutung für die Einflussnahme auf problematische Kinder bzw. Kindergruppen, vor allem auf Kinder mit Verhaltens- oder Sprachdefiziten, und auf die Lärmreduktion;
- Verbesserung des Personalschlüssels um Personalmangel aufzuheben;
- bessere Arbeitszeitregelung, d. h. eine feste Pausenregelung und eine langfristige Planbarkeit der Arbeitszeit;
- Anwendung flexibler Arbeitszeitmodelle, besonders für ältere Erzieherinnen;
- Schulung der Führungskräfte der Kitas;
- Verbesserung des Informationsflusses in Kitas durch Implementierung moderner Kommunikationsmethoden;
- Einstellen von Vertretungskräften;
- Einrichten von Elternsprechzeiten;
- Entzerren von Abholzeiten und Mittagessen / Empfang einrichten;
- Pausenregelungen
- Supervision/ Schulung der Leitung und ggf. des ganzen Teams
- Verhaltenstrainings zum Umgang mit Stress
- Fortbildung der Erzieher/-innen zu Gesundheitsthemen, wie z. B. Entspannung (Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training u.a.m.), Stressbewältigung, Burn-out-Prävention oder Konfliktmanagement,
- Implementierung eines Gesundheitscoachings, d. h. einer professionellen Beratung von Erzieher/-innen bei arbeitsbedingten Gesundheitsproblemen;
- Schulung der Erzieher/-innen zur körper- und bewegungsgerechten Arbeit.
Gute Führung minimiert Stressoren
Neben den bereits erwähnten geringen Freiräumen und einer schlechten internen Arbeitsorganisation „stressen“ vor allem unklare Arbeitsaufträge, permanenter Zeitdruck sowie zwischenmenschliche Konflikte, die sich teilweise in Form von Mobbing manifestieren. Hier sind die jeweiligen Führungskräfte gefragt: Gelingt es ihnen, die Arbeit gut zu strukturieren und Freiräume gemäß der individuellen Voraussetzungen zuzulassen, gleichzeitig aber zwischenmenschliche Konflikte im Team zu entschärfen und ein echtes Interesse an ihren Mitarbeitern zu zeigen, bestehen gute Voraussetzungen, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten oder zu verbessern.
Daher sollte der Kita-Träger ein besonderes Augenmerk darauf legen, dass die Führungskräfte ihre beschriebene Verantwortung wirklich wahrnehmen können. Neben einer entsprechenden Personalauswahl (die beste Gruppenleiterin ist nicht unbedingt die beste Leitung der Kita) ist hier eine systematische Fortbildung der Führungskräfte in organisatorischen, rechtlichen, pädagogischen und auch arbeitswissenschaftlichen Fragen notwendig.
Schutzfaktoren und Ressourcen zur Erhaltung der Gesundheit fördern
Gerade im Beruf der Erzieherin gibt es Schutzfaktoren, die selbst bei hohen Belastungen vor negativen Folgen schützen. Da Erzieherinnen und Erzieher eine überdurchschnittliche Arbeitszufriedenheit aufweisen, scheinen bei ihnen einige dieser Faktoren zu greifen.
Freiräume bei der Arbeit
Zahlreiche arbeitspsychologische Studien belegen, dass Beschäftigte an Arbeitsplätzen mit vielen persönlichen Handlungs- und Entscheidungsspielräumen selbst hohe Arbeitsbelastungen ohne Probleme bewältigen, da ihnen ihre Arbeit Spaß macht und sie das Gefühl haben, diese selbst steuern zu können. Sie gehen dann Probleme aktiv an und sind bei deren Lösung sehr kreativ.
Sind die Freiräume bei der Arbeit hingegen gering, leidet die Qualität der Arbeit und auch das Engagement der Beschäftigten. An solchen Arbeitsplätzen ist die Abwesenheitsquote meist hoch.
Wichtigster Schutzfaktor zur Erhaltung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz sind somit die inhaltlichen Freiräume in der Gestaltung der Arbeit.
Grundsätzlich sind alle Instrumente, die die Freiräume der Beschäftigten bei der Arbeit erhöhen, auch im Interesse der Arbeitgeber. Dies gilt nicht nur für die Arbeitsinhalte selbst, sondern auch für deren Rahmenbedingungen. Positive Beispiele hierfür sind zum Beispiel individuelle Arbeitszeitmodelle, eine weitgehend autonome Gestaltung einer Arbeitsaufgabe oder eine hohe Entscheidungskompetenz der Beschäftigten.
Es gibt nur wenige Berufe, in denen die Beschäftigten so große Freiräume hinsichtlich der Inhalte, Methoden, eingesetzten Materialien und zeitlichen Rhythmen haben wie Erzieher. Es lohnt trotzdem, auch hier immer wieder zu prüfen, ob man die Freiräume der Beschäftigten und damit deren Arbeitsqualität und Kreativität weiter erhöhen kann.
Wahrgenommener Sinn, Bedeutung und Aufgabenvielfalt der Arbeit
Beschäftigte engagieren sich dann besonders stark, wenn sie davon überzeugt sind, dass ihre Arbeit wichtig und sinnvoll ist. Dies gilt gerade dann, wenn die materiellen Anreize – wie in den Kitas – eher bescheiden sind. Tatsächlich empfinden Erzieher ihren Beruf als wichtig. Die subjektiv wahrgenommene Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit der Arbeit kann somit als weiterer Schutzfaktor auch für die Gesundheit angesehen werden.
Gleiches gilt für die hohe Vielfalt der Aufgaben, die die Erzieher als positiv bewerten. Erzieherinnen und Erzieher sehen ihre Arbeit als anspruchsvoll an, ihr Konzept als ganzheitlich.
Körperliche Abwechslung
Körperliche Beschwerden treten in der Regel in zwei Situationen auf: Durch die punktuelle Überlastung des Körpers – zum Beispiel beim Heben und Tragen sehr schwerer Lasten – oder aber
- durch die dauerhafte Belastung eines Körperteils durch Zwangshaltungen,
- durch eine sehr einseitige Arbeitsaufgabe,
- durch ergonomisch schlecht gestaltete Arbeitsplätze.
Im Gegenzug stellt körperliche Abwechslung einen Schutzfaktor gegen die Folgen körperlicher Belastungen dar.
Gerade der Erzieher-Beruf ist durch den Wechsel von Tätigkeiten in sitzender, knieender, stehender und gehender Körperhaltung geprägt und bietet zudem viele Freiräume, Bewegungsangebote in die eigene Arbeit „einzubauen“ und gemeinsam mit den Kindern durchzuführen. Insbesondere Sportarten, die das Muskel- und Skelettsystem stärken, sind ausgezeichnet zur Prävention der oben beschriebenen Rücken‑, Nacken- und Schulterbeschwerden beziehungsweise der Muskelverspannungen geeignet. Sportlich aktive Erzieherinnen und Erzieher sind darüber hinaus glaubwürdigere Vorbilder für die Kinder bei allen Fragen der Bewegungsförderung.
Soziale Unterstützung
Ein gut funktionierendes Team kann durch gegenseitige soziale Unterstützung Belastungen mindern. Die überschaubare Größe des Teams der Kitas, der „kurze Draht“ zur Leitung und die dort üblichen regelmäßigen Besprechungen wirken sich hierbei positiv aus.
Auffällig sind die stark unterschiedlichen Unfallzahlen benachbarter Kindergärten und selbst in den Gruppen einer Einrichtung. Experten vermuten, dass hier das Arbeitsklima und die Organisation der Einrichtung eine wichtige Rolle spielen. Mehrere Untersuchungen in Schulen und auch Verwaltungen fanden einen Zusammenhang zwischen dem Betriebs- beziehungsweise Schulklima und der Zahl der Unfälle. In Schulen wurden zudem Zusammenhänge zwischen dem Schulklima und dem Gesundheitsverhalten der Kinder, Gewalt und Mobbing gefunden.
Arbeitspsychologische Untersuchungen belegen: Insbesondere bei hohen psychischen Belastungen (zum Beispiel durch Mobbing oder durch Traumatisierungen am Arbeitsplatz) ist die soziale Unterstützung von Vorgesetzten und Kollegen ein probates Mittel, die Situation der Betroffenen zu verbessern.
Soziale Unterstützung kann man nicht verordnen. Es ist aber möglich, gerade für die genannten Fälle Stellen im Betrieb einzurichten, an die sich Betroffene wenden können. Ansonsten lässt sich der Zusammenhalt von Teams durch gemeinsame Aktivitäten (s.u.) verbessern. Bei Spannungen in Teams (z.B. einer Kita) hat sich zudem das Angebot von Supervisionen bewährt. Durch den Außenblick des Supervisors lassen sich Ursachen permanenter unterschwelliger interner Konflikte erkennen und vielfach beseitigen.
Beherrschung von Techniken zur Entspannung und Stressbewältigung
Das Erlernen von Entspannungstechniken (z.B. autogenes Training) hilft den Gruppenleiterinnen, mit vielen belastenden Situationen – auch durch Lärm – besser fertig zu werden.
Die Kinder können diese Techniken ebenfalls erlernen, da auch sie dem Lärm und oft subjektiv empfundenem Stress ausgesetzt sind. Entspannungsphasen stellen zudem einen guten Übergang von Bewegungsangeboten zu konzentriertem Arbeiten (z.B. Basteln) dar.
Guter Impfschutz
Erzieherinnen und Erzieher sind auf Grund des engen Umgangs mit den Kindern ihrer Gruppe besonders gefährdet, sich eine Infektionskrankheit zuzuziehen. Es gibt in Kitas kaum eine Möglichkeit, sich den Krankheitserregern, die meist von den Kindern „mitgebracht“ werden, zu entziehen.
Aus diesem Grund sollten sich die Erzieher durch Impfungen schützen: Die ständige Impfkommission (aktuell unter www.rki.de) schlägt einen Impfschutz vor allem gegen Mumps, Masern und Röteln sowie gegen Polio, Diphterie und Tetanus vor. Zumindest bei Erziehern aus Kindergärten mit einem hohen Anteil von Kindern aus Endemiegebieten sowie in Krippen und Integrationsbereichen ist zudem eine Impfung gegen Hepatitis A sinnvoll.
Da der krankheitsbedingte Ausfall der Beschäftigten den Arbeitgeber weitaus teurer kommt als die Impfungen selbst, ist er gut beraten, bei Bedarf die Impfungen zu übernehmen, die nicht durch die Krankenkassen abgedeckt sind.
Gute Gesundheit
Eine gute allgemeine Gesundheit hilft mit, berufliche und private Belastungen zu bewältigen. Selbstverständlich gibt es hier angeborene, genetisch festgelegte oder durch Unfälle und Infektionen erworbene Erkrankungen, die weder vom Arbeitgeber noch vom Beschäftigten selbst beeinflussbar sind. Andere Faktoren – wie zum Beispiel die oben erwähnte Bewegung – sind hingegen positiv oder negativ beeinflussbar. Dazu gehören beispielsweise die eigene Ernährung oder der Umgang mit Süchten. Hier sind zunächst die Beschäftigten in der Pflicht – der Arbeitgeber kann sie aber durch Information oder durch Angebote der Gesundheitsförderung unterstützen.
Gesundheit der Beschäftigten – (primär) eine Arbeitgeberaufgabe
In vielen Unternehmen legt man die Ziele ausschließlich nach dem gesetzlichen Auftrag fest: Für eine Kita bedeutet dies zunächst, innerhalb der bestehenden Rahmenbedingungen eine zeitlich und inhaltlich angemessene und pädagogisch möglichst gute Betreuung von Erziehern und Kindern zu gewährleisten. Zunehmend mehr Einrichtungen gehen aber über den gesetzlichen Auftrag hinaus und legen in Leitbildern weitere Faktoren fest, die ihre Ziele bestimmen. Dies kann zum Beispiel eine besonders starke Berücksichtigung des Elternwunsches sein oder ein besonderes pädagogisches Konzept. Ein wichtiges Ziel der Kita kann aber auch die Erhaltung der Gesundheit von Kindern und Beschäftigten sein. Eine solche profilbildende Festlegung, die der Träger mit unterstützen muss, sollte auch gegenüber den Eltern offensiv vertreten werden. Sie ist dann Grundlage von konkreten Maßnahmen, die etwa Bestandteil des Konzepts der „guten gesunden Kita“ sind.
Wie bereits dargelegt, können sich gesundheitliche Belastungen aus sehr unterschiedlichen Faktoren ergeben, beispielsweise aus Umgebungsfaktoren wie Lärm und Klima oder aus sozialen Beziehungen. Daher fordert das Arbeitsschutzgesetz für alle Arbeitsplätze, die dortigen Gefährdungen und gesundheitlichen Belastungen umfassend zu ermitteln, Mängel zu dokumentieren und Maßnahmen ihrer Beseitigung einzuleiten. Eine umfassende und stets aktualisierte Beurteilung der Gefährdungen und Belastungen ist damit der beste Garant, keine Belastung für die Gesundheit übersehen zu haben. Daher sind Einrichtungen, die die Gefährdungsbeurteilung wirklich „leben“ lassen, im Vorteil gegenüber solchen, die nur pro forma über eine Gefährdungsbeurteilung in Form eines „Datenfriedhofs“ verfügen.
Eine Gefährdungsbeurteilung darf sich nicht auf die leicht ermittelbaren baulich-technischen Gefährdungen und Belastungen beschränken. Sie muss auch die psychischen Belastungen mit einbeziehen.
Wird in der Gefährdungsbeurteilung festgestellt, dass Risiken für die Gesundheit am Arbeitsplatz bestehen, die nicht minimiert werden können, ist es in vielen Fällen möglich, die Gesundheit der Beschäftigten durch Angebote der betrieblichen Gesundheitsförderung zu verbessern. Diese vereinen in sich mehrere Vorteile: Der physische Gesundheitszustand wird bei den Teilnehmern verbessert und möglichen Krankheiten – insbesondere der Herz-Kreislauf und Muskel-Skeletterkrankungen vorgebeugt. Hierbei ist es wichtig, differenzierte Angebote (Anfänger/Fortgeschrittene, Mannschaftssport/Individualsport) zu machen, um den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmer entgegenzukommen.
Ähnlich wichtig wie die Wirkung auf den Körper ist aber die Wirkung auf das Gemeinschaftsgefühl und die bereits beschriebene soziale Unterstützung: Angebote der betrieblichen Gesundheitsförderung beinhalten immer Kontakte zu anderen Beschäftigten. Diese informellen Kontakte und Informationen sind auch für den Arbeitgeber positiv, da sie den internen Informationsfluss fördern.
Gerade in Kitas sind gesundheitsfördernde Angebote relativ einfach umzusetzen. Sie können von kurzen ritualisierten Bewegungsangeboten (z.B. eine Viertelstunde Rückenschule vor Öffnung der Einrichtung) über eine Bezuschussung von gesundheitsfördernden Kursen (Ernährung, Suchtentwöhnung, Bewegung) in Sportvereinen oder der örtlichen Volkshochschule bis hin zur Organisation von Gemeinschaftsaktivitäten außerhalb des Dienstes reichen.
Die Erhaltung der eigenen Gesundheit ist nicht nur eine Aufgabe des Arbeitgebers. Dieser kann zwar für einen gut gestalteten, geführten und organisierten Arbeitsplatz, für ein positives Betriebsklima, für den notwendigen sozialen Rückhalt sorgen – ein Teil der Verantwortung liegt aber bei den Beschäftigten selbst. Es liegt sehr stark an ihnen, welche gesundheitlichen Probleme sie an den Arbeitsplatz mitbringen, ob sie gesundheitsfördernde Angebote des Arbeitgebers nutzen, in welchem Umfang sie ihre Arbeit mit gestalten und wie sie in ihrem Privatleben mit ihrer Gesundheit umgehen.
Für alle Erzieherinnen und Erzieher gilt, sich bei der Erhaltung der eigenen Gesundheit nicht alleine auf den Arbeitgeber zu verlassen, sondern selbst aktiv zu werden und die zahlreichen Möglichkeiten zu nutzen, die ihnen privat oder auch im Rahmen der Arbeit zur Verfügung stehen. Gerade in einem Beruf mit inhaltlich vielen Freiheiten ist der Einbau gesundheitsfördernder Aktivitäten für Kinder und sich selbst in das „normale“ pädagogische Tagesprogramm leicht möglich und sollte daher genutzt werden. Zahlreiche Institutionen wie Kranken- und Unfallkassen bieten hierzu Materialien, Konzepte und sonstige Unterstützung an.
Literatur:
Kunz, T. (2011). Sicherheit und Gesundheit in Kindertagesstätten: Wiesbaden: Kommunal- und Schulverlag
Lange, M. (2013). Kindertageseinrichtungen sicher gestalten. Schriftenreihe der Unfallkasse Hessen, Band 8. Wiesbaden: Universum Verlag
Ergänzung zu Teil 1: Maßnahmen zur Lärmminderung
Zwar ist die Optimierung der Raumakustik vorrangig, aber dem Lärm in Kindertageseinrichtungen kann man auch durch pädagogische Maßnahmen begegnen. Wie bereits erwähnt (Heft 10/13) lässt sich der Tagesablauf durch die gezielte Planung von Stillarbeitsphasen strukturieren. Daneben hat sich in der Praxis auch die Visualisierung des Lärms beispielsweise durch eine Lärmampel bewährt. Hierbei wird bei einem selbstdefinierten Grenzwert den Kindern ein optisches Signal ähnlich der Symbolik einer Verkehrsampel angezeigt. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase entwickeln sich auch hier Rituale, die beim Aufleuchten des gelben oder roten Lichts Verhaltensänderungen bewirken. Inwiefern eine derartige Ampel dauerhaft installiert oder nur punktuell eingesetzt wird ist im Einzelfall zu prüfen.
Übrigens: Lärmampeln werden von vielen Unfallkassen zum vorübergehenden Einsatz in Kindertageseinrichtungen leihweise zur Verfügung gestellt.
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