1 Monat GRATIS testen, danach für nur 3,90€/Monat!
Startseite » Arbeitssicherheit » Schutzausrüstung » Schutzkleidung »

Warnkleidung: Die richtige Klasse wählen

Warnkleidung
Die richtige Klasse wählen

Die richtige Klasse wählen
Die Auswahl von Warnkleidung sollte sich nach der jeweiligen Gefährdungslage richten. Foto: © Aintschie - stock.adobe.com
Ob bei Tätigkeit­en in der Straße­nun­ter­hal­tung, beim Be- und Ent­laden, bei der Pan­nen­hil­fe oder der Abfall­samm­lung: Warn­klei­dung macht die aus­führen­den Per­so­n­en sicht­bar und ihre Arbeit damit sicher­er – ins­beson­dere in der dun­klen Jahreszeit. Dieser Beitrag verdeut­licht, worauf bei der Auswahl von Warn­klei­dung geachtet wer­den sollte.

Mar­tin Dauber, Auf­sichtsper­son und Fachref­er­ent für PSA bei der BG Verkehr

Von entschei­den­der Bedeu­tung bei der Auswahl von Warn­klei­dung sind die Umge­bungs­be­din­gun­gen. Unternehmen soll­ten deshalb im Rah­men der Gefährdungs­beurteilung zunächst fest­stellen, wie groß die Gefährdung unter den gegebe­nen Bedin­gun­gen ist: Von ein­er erhöht­en Gefährdung bei Tätigkeit­en im Straßen­verkehr spricht man, wenn es dunkel ist oder die Sichtver­hält­nisse durch Regen, Nebel oder Schnee beein­trächtigt sind. Gle­ich­es gilt bei einem hohen Verkehrsaufkom­men (über 600 Fahrzeuge pro Stunde), bei höheren Verkehrs­geschwindigkeit­en (ab 60 km/h) oder auch, wenn Teile der Warn­klei­dung tätigkeits­be­d­ingt verdeckt wer­den. Eine ein­fache Gefährdung liegt vor, wenn tagsüber im Straßen­verkehr aus­re­ichende Sichtver­hält­nisse, ein geringes Verkehrsaufkom­men sowie niedrige Verkehrs­geschwindigkeit­en vorherrschen.

Welche Kleidung bei welcher Gefährdung?

Bei ein­fach­er Gefährdung oder in Not­si­t­u­a­tio­nen, etwa ein­er Fahrzeug­panne, ist min­destens soge­nan­nte hochsicht­bare Warn­klei­dung nach DIN EN ISO 20471, Klasse 2, zu tra­gen. Die Angabe find­et sich auf den Etiket­ten von West­en, T‑Shirts, Jack­en oder Hosen. Liegt eine erhöhte Gefährdung vor, ist hochsicht­bare Warn­klei­dung der Klasse 3 gefordert: Das flu­o­reszierende und retrore­flek­tierende Mate­r­i­al befind­et sich am Oberkör­p­er und muss zudem auch im Bere­ich der Beine oder der Arme für gute Erkennbarkeit sorgen.

Diese Anforderun­gen erfüllen Jack­en mit lan­gen Ärmeln, Over­alls oder auch Kom­bi­na­tio­nen aus West­en, T‑Shirts und Jack­en mit Hosen. Beschäftigte von Pan­nen­hil­fs­di­en­sten, Abschlepp- und Bergung­sun­ternehmen sind bei der Arbeit so gefährdet, dass sie immer Warn­klei­dung der Klasse 3 tra­gen müssen.

Begrenzte Farbpalette

Hochsicht­bare Warn­klei­dung gibt es nor­mgemäß nur in Orange-Rot, Gelb oder Rot. Im Güterkraftverkehr, auf Baustellen oder in der Entsorgungswirtschaft hat sich Orange-Rot bewährt, da es in der Umwelt sel­ten vorkommt. Rot wird fast nur vom Ret­tungs­di­enst genutzt und ist bei der Abfall­samm­lung unzuläs­sig. Warn­klei­dung in Gelb ist „im Grü­nen“ schlechter erkennbar.

Wichtig: Kleidung nicht verdecken

Warn­klei­dung muss so getra­gen wer­den, dass sie nicht verdeckt wird. Lei­der sieht man immer wieder, dass jemand in der kalten Jahreszeit eine dun­kle Jacke oder einen Pullover über der Warn­klei­dung trägt, anstatt eine wär­mende Warn­jacke zu benutzen. Im Som­mer wer­den hinge­gen oft die Hosen­beine hochgekrem­pelt oder Oberteile ganz aus­ge­zo­gen. Ein solch­es Ver­hal­ten ist im Bere­ich des Straßen­verkehrs gefährlich und daher auch verboten.

Latz- oder Bundhose?

Bei hohen Tem­per­a­turen staut sich Warm­luft im Bund­bere­ich ein­er Hose, während sie in ein­er Latzhose nach oben aus­treten kann. Daher favorisieren viele Abfall­w­erk­er im Som­mer Latzho­sen. Allerd­ings fehlt dort heutzu­tage lei­der meist ein retrore­flek­tieren­der Bauch­streifen. Er ist nach der aktuellen Norm DIN EN ISO 20471 nicht mehr zwin­gend erforder­lich. Solche Hosen kön­nen zwar trotz­dem zur Klasse 2 gehören, doch bess­er erkennbar sind Men­schen, die auch am Oberkör­p­er Warn­klei­dung tragen.

Streifenzahl und ‑breite

Latzho­sen mit nur zwei retrore­flek­tieren­den Bein­streifen mit 50 Mil­lime­tern Streifen­bre­ite gehören nur zur Klasse 1. Sie sind also als alleinige Warn­klei­dung im Bere­ich des Straßen­verkehrs nicht aus­re­ichend. Für die Zuord­nung zur Klasse 2 brauchen Latz- und Bund­ho­sen zwei retrore­flek­tierende Bein­streifen mit jew­eils 70 Mil­lime­tern Streifen­bre­ite oder drei Streifen mit jew­eils 50 Mil­lime­tern Breite.

Weiterführende Informationen

Aus­führliche Hin­weise zur Auswahl, Ver­wen­dung, Beschaf­fung, Pflege und Lagerung von Warn­klei­dung enthält die 2021 aktu­al­isierte DGUV Infor­ma­tion 212–016 „Warn­klei­dung“ der Deutschen Geset­zlichen Unfal­lver­sicherung (DGUV). Diese kann über die Pub­lika­tions­daten­bank unter publikationen.dguv.de herun­terge­laden oder bestellt werden.

Newsletter

Jet­zt unseren Newslet­ter abonnieren

Webinar-Aufzeichnungen

Webcast

Jobs
Sicherheitsbeauftragter
Titelbild Sicherheitsbeauftragter 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Sicherheitsingenieur
Titelbild Sicherheitsingenieur 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Special
Titelbild  Spezial zur A+A 2023
Spezial zur A+A 2023
Download

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de