Globus ist ein Unternehmen mit Weitblick. Das Handelsunternehmen mit bundesweit rund 18.800 Mitarbeitern – davon sind fast ein Fünftel über 50 Jahre alt – ist sich der Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte bewusst. In den nächsten zehn Jahren werden rund 25 Prozent der Belegschaft in Altersrente gehen. „Wir können dem Fachkräftemangel nur entgegensteuern, wenn wir das Know-how kompetenter Mitarbeiter erhalten und uns auf deren Bedürfnisse einstellen“, sagt Petra Kannengießer. Die Leiterin des SB-Warenhauses in Zell war als Projektleiterin an der Konzeption des Programms „Kompetenz zählt“ beteiligt.
Individuelle Teilzeitangebote
Dieses sieht individuelle Lösungen für die Beschäftigten vor: Möglich ist zum Beispiel die Reduzierung der Arbeitszeit. So kann der Renteneintritt verzögert beziehungsweise nach Renteneintritt eine geringfügige Beschäftigung übernommen werden. Bereits heute arbeiten mehr als die Hälfte der Mitarbeiter in Teilzeit, darunter auch Führungskräfte. Bei der Einstellung gibt es grundsätzlich keine Altersgrenze, denn „wir schätzen die Qualifikation, Leistungsbereitschaft und legen Wert darauf, dass die ‘Chemie‘ stimmt.“
Entwicklung nicht altersbegrenzt
Geistige Herausforderung hält gesund und Entwicklung hat keine Altersgrenze – davon ist auch Globus überzeugt. Neben E‑Learning-Angeboten zu fachbezogenen Themen können sich ältere Mitarbeiter bei Globus auch an Führungsprogrammen zur Vorbereitung auf eine Team- oder Bereichsleiteraufgabe vorbereiten. Auch horizontale Karrierepfade sind möglich: zum Beispiel eine Qualifikation zum Fachberater. Petra Kannengießer: „Ein Großteil der Teilnehmer ist 40 und älter. Für sie ist es ein Ansporn, nach vielen Berufsjahren etwas Neues dazuzulernen und sich der Prüfung mit IHK-Abschluss zu stellen.“ Von solchen Weiterbildungen profitieren beide Seiten: Mitarbeitern ermöglicht es neue Karriereperspektiven. Unternehmen halten motivierte Mitarbeiter, die ihr Wissen und ihre Lebenserfahrung einbringen können.
Sinnstiftende Aufgaben
Mit zunehmendem Alter suchen viele Menschen zudem nach Aufgaben, die für sie sinnstiftend sind. Sich als interner Trainer bei Azubi-Schulungen zu engagieren oder als Mentor in einem altersheterogenen Team zu arbeiten, stellt für viele eine interessante Entwicklungsmöglichkeit dar. Kannengießer: „Solche Perspektiven empfinden Ältere als wertschätzend und lassen sie förmlich aufblühen.