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Ein Bausachverständiger gibt Tipps wie man Schimmelpilze im Bad vermeiden kann

In Bad und Dusche
Kein Wohlfühlklima für Schimmelpilze schaffen

Kein Wohlfühlklima für Schimmelpilze schaffen
Die feuchte Luft im Bad begünstigt Schimmelbefall (Foto: © DEKRA)

Wer nicht auf­passt, holt sich schnell Schim­melpilze ins Bad. Nach dem Duschen steigt die Luft­feuchtigkeit auf über 90 Prozent an – ide­ale Bedin­gun­gen für die Aus­bre­itung dieser Organ­is­men. Lesen Sie, wie sich Schim­mel­bil­dung ver­mei­den lässt.

 „Schim­melpilze sind ein Teil der natür­lichen Umge­bung des Men­schen“, erk­lärt Andreas Kraus, Bausachver­ständi­ger bei Dekra. „Für den Men­schen kön­nen sie jedoch zum Gesund­heit­sprob­lem wer­den, wenn sie in höher­er Konzen­tra­tion auftreten, oder der Men­sch ohne­hin schon durch Krankheit geschwächt ist.”

In allen Woh­nun­gen gibt es kri­tis­che Bere­iche für die Ver­bre­itung von Schim­melpilzen: Sie gedei­hen über­all dort im Über­maß, wo feucht-warme Luft auf kalte Wände trifft und die rel­a­tive Luft­feuchte dauer­haft über 80 Prozent steigt: bevorzugt an kalten Außen­wän­den, hin­ter schlecht belüfteten Schränken und natür­lich im Bad, wo nach dem Duschen ein regel­recht­es Wohlfüh­lk­li­ma für Pilze herrscht.

Die Pilze gedei­hen bei Tem­per­a­turen zwis­chen 20 und 30 Grad und extrem hoher Luft­feuchtigkeit am besten. In Badez­im­mern find­en sie zudem als Nährbo­den genü­gend organ­is­ches Mate­r­i­al vor, wie etwa Staub, Schmutzreste oder kleine Haut­par­tikel, die beim Duschen abge­waschen wer­den. „Wenn sich organ­is­che Reste auf Fugen set­zen, dann reicht das als Grund­lage für die Schim­mel­bil­dung“, sagt Dekra Experte Kraus. 

 Bad­hy­giene schützt vor Schimmel

Daher ist bei der Badreini­gung darauf zu acht­en, dass die schim­mel­ge­fährde­ten Stellen im Bad, wie etwa Fugen, Eck­en oder die Kun­st­stoffdich­tun­gen der Duschk­abine regelmäßig gründlich gere­inigt wer­den. Bei zu langem Warten kann sich der Schim­mel schnell tief in Mör­tel, Silikon, Acryl oder offen­poriges Holz hine­in­fressen. Eine gründliche Bad­hy­giene ist daher ein wichtiger Schutz gegen Schimmel. 

 Kalte Luft nimmt viel Feuchtigkeit auf

Eine weit­ere Maß­nahme zur Schim­melver­mei­dung im Bad ist effek­tives Lüften. Die beste Wirkung erzielt man nach dem Duschen durch einige Minuten Stoßlüften bei weit geöffnetem Fen­ster. „Es ist ide­al, kurzzeit­ig viel kalte Luft ins Bad zu holen: Sie nimmt viel Feuchtigkeit auf, wenn sie auf Zim­mertem­per­atur hochge­heizt wird und beschle­u­nigt das Trock­nen der nassen Flächen“, sagt Andreas Kraus. Von dauer­haft gekippten Fen­stern rät er dage­gen drin­gend ab. Dabei geht viel Wärme ver­loren, das angren­zende Mauer­w­erk kühlt sich stark ab. Unmit­tel­bar an den kalten Bauteilen steigt die rel­a­tive Luft­feuchte, Wass­er kann kon­den­sieren und begün­stigt das Schimmelwachstum. 

 Fen­ster­bänke nicht vollstellen

Ein ver­bre­it­eter Fehler ist, die Fen­ster­bänke im Bad vol­lzustellen, wodurch sich das Fen­ster nur kip­pen lässt. Dies führt dazu, dass das Bad nicht richtig trock­net – und let­ztlich die feucht-warme Luft beim Öff­nen der Badez­im­mertür in die Woh­nung entwe­icht. Doch damit kann dort ein Schim­mel­prob­lem entste­hen, beson­ders, wenn die feuchte Luft zum Beispiel ins benach­barte kalte Schlafz­im­mer gelangt und dort die Luft­feuchte über den kri­tis­chen Wert steigt. 

Beson­ders wichtig ist eine gute Belüf­tung von innen­liegen­den Bädern ohne eigenes Fen­ster. „Hier müssen nicht nur Abluftven­ti­la­tor und Luft­fil­ter intakt sein“, so Kraus. „Es muss auch für eine aus­re­ichende Zuluft, etwa durch ein im Nach­barz­im­mer geöffnetes Fen­ster gesorgt sein, solange der Ven­ti­la­tor läuft. Son­st muss dieser gegen einen Unter­druck arbeit­en, um die Luft abzuführen.“

 Kon­trolle durch Hygrom­e­ter

Als weit­ere Maß­nah­men gegen Schim­mel emp­fiehlt Bau­ex­perte Kraus, nach dem Duschen an Wän­den und Boden der Duschk­abine das Wass­er mit dem Abzieher abzus­treifen. Bei sehr kleinen Bädern kann es sin­nvoll sein, die Handtüch­er auf Balkon oder Ter­rasse zu trock­nen. Kämpft man häu­figer gegen Schim­mel, ist ein Hygrom­e­ters sin­nvoll, um die Luft­feuchtigkeit zu kon­trol­lieren. Nach dem Lüften sollte der Wert nicht über 60 bis 65 Prozent liegen.

 Bei größerem Schim­mel­be­fall den Fach­mann einschalten

Wer erste Schim­me­lan­sätze ent­deckt, sollte diese zügig beseit­i­gen. Meist reicht dafür nor­maler Haushalt­sreiniger oder 70-prozentiger Eth­yl­alko­hol. Essig eignet sich dafür nicht, weil er organ­is­che Stoffe enthält, die dem Schim­mel als Nahrung dienen kön­nen. Spezielle Schim­melmit­tel wiederum enthal­ten Chlor und soll­ten in Innen­bere­ichen nur mit Vor­sicht und bei guter Belüf­tung ver­wen­det wer­den. Bei großflächigem Schim­mel­be­fall, ab etwa 0,4 Quadrat­meter, emp­fiehlt es sich, einen Fach­mann einzuschal­ten, der die Ursache ermit­telt, wie zum Beispiel Wassere­in­tritt oder eine Wärmebrücke.

 

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