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Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie empfiehlt Büro-Workout gegen Mausarm

DGOU: Übermäßige Handbelastung vermeiden
Büro-Workout im Homeoffice beugt Mausarm vor

Büro-Workout im Homeoffice beugt Mausarm vor
Stereotype Bewegungen, wie etwa beim Bedienen einer Computermaus, können Hände stark belasten. Foto: Africa Studio - stock.adobe.com

Regelmäßige Bewe­gung am häus­lichen Com­put­er­ar­beit­splatz hil­ft, die Hand gesund zu hal­ten und einem Mausarm vorzubeu­gen. Orthopä­den und Unfallchirur­gen empfehlen deshalb allen Com­put­er­ar­bei­t­en­den, regelmäßig zu pausieren und ihre Hand bewusst aktiv zu bewe­gen. Ger­ade das Arbeit­en im Home­of­fice führe zu ein­er beson­deren Belas­tung der Hand, da der Arbeit­splatz daheim meist nur pro­vi­sorisch aus­ges­tat­tet ist. „Eine starke und schmerzfreie Hand braucht vielfältige Bewe­gung, ger­ade bei der Arbeit am Com­put­er. Die Auswirkun­gen der stereo­typen Bewe­gun­gen wer­den oft unter­schätzt und erste Symp­tome nicht ernst genom­men“, sagt Prof. Dr. Dieter C. Wirtz, Präsi­dent der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Und plötzlich streikt der Arm

Viele arbeit­en seit Monat­en im Home­of­fice an pro­vi­sorischen Arbeit­splätzen und plöt­zlich streikt der Arm: Jed­er Klick mit der Com­put­er­maus verur­sacht Schmerzen. Sie sind Aus­druck ein­er ständig anhal­tenden Belas­tung. Das soge­nan­nte „Repet­i­tive-Strain-Injury-Syn­drom“ (RSI-Syn­drom) beze­ich­net ver­schiedene Beschw­er­den im Bere­ich der Arme und Hände. Auch der Rück­en­bere­ich sowie Nack­en und Schul­ter sind manch­mal betrof­fen. Treten die Schmerzen vor­rangig im Unter­arm auf, so spricht man vom Mausarm.

Der Mausarm entste­ht durch langes Arbeit­en mit der Com­put­er­maus oder Tas­tatur, was zu ein­er Über­las­tung führt. Immer gle­iche sich wieder­holende Bewe­gun­gen der Fin­ger mit ein­seit­iger Belas­tung in unnatür­lich­er Kör­per­hal­tung führen schließlich zu Schmerzen. Kommt dann noch Stress hinzu, verspan­nt sich die Hand weit­er. „Im Home­of­fice lei­det nicht nur der Rück­en, son­dern wir beobacht­en auch eine Zunahme von Hand- und Armbeschw­er­den“, sagt Dr. Eva-Maria Baur, Präsi­dentin der selb­st­ständi­gen DGOU-Sek­tion Deutsche Gesellschaft für Hand­chirurgie (DGH).

Von Kribbeln bis zum chronischen Schmerz

Die Beschw­er­den äußern sich zuerst als leicht­es Kribbeln beziehungsweise Kraftver­lust in Hand und Unter­arm, anfangs nur zur spüren während der Arbeit mit der Com­put­er­maus und der Tas­tatur. Nach mehreren Monat­en oder Jahren Com­put­ertätigkeit entwick­eln sich Schmerzen, die trotz Ent­las­tung anhal­ten und nur bei län­geren Pausen, wie zum Beispiel Urlaub, abklin­gen. Später treten die Schmerzen auch in Ruhep­ausen und bei ger­ingfügiger Belas­tung auf – zum Beispiel, wenn man eine Tasse Kaf­fee hält. Man spricht dann von chro­nis­chen Schmerzen. „Bei vie­len Patien­ten liegt jedoch keine Entzün­dung vor, son­dern durch die chro­nis­che Über­las­tung wird das Sehnengewebe degener­iert und die Kol­la­gen­fasern wer­den geschädigt. Bleibt dann zu wenig Zeit für die Regen­er­a­tion, wird kein Kol­la­gen zum Aus­gle­ich nachge­bildet. Mitunter kann es jedoch ins­beson­dere im Bere­ich der Hand zu chro­nis­chen Entzün­dun­gen der Sehnen beziehungsweise Sehnen­schei­den kom­men“, sagt Baur.

Um dem Mausarm vorzubeu­gen, soll­ten bei einem kleinen Büro-Work­out zur Stärkung des Rück­ens auch Übun­gen für die Hand nicht fehlen. Eine stun­den­lange steife Hal­tung vor dem Bild­schirm sollte hinge­gen ver­mieden werden.

Drei Handübun­gen für den Homeoffice-Tag:

  • Hände schüt­teln: Beim Schreiben mehrmals pro Stunde die Hände und/oder Arme ausschütteln.
  • Hände dehnen: Eine Faust machen, dabei den Dau­men in die Faust nehmen. Kurz hal­ten und die Hand dann wieder öff­nen und Fin­ger spreizen. Übung zehn­mal wiederholen.
  • Hände kreisen: Kreisende Bewe­gun­gen mit der Hand machen, abwech­sel­nd mit gespreizten Fin­gern und geball­ter Faust, dabei mehrfach die Rich­tung wechseln.

Neben regelmäßiger Bewe­gung hil­ft ein ergonomis­ch­er Arbeit­splatz, einem Mausarm vorzubeu­gen. Dabei sollte die Maus über­prüft wer­den. Eine ergonomis­che Tas­tatur oder auch eine Han­dau­flage vor der Tas­tatur kön­nen dafür sor­gen, dass die Hand ent­lastet wird. Aber auch eine gute Sitzhal­tung trägt zur Ent­las­tung des Arms bei. Hil­fre­ich ist ein Büros­tuhl mit höhen­ver­stell­baren Arm­lehnen. Gle­ichzeit­ig sollte auf die Höhe des Bild­schirms geachtet wer­den, damit der Nack­en- und Schul­ter­bere­ich entspan­nt bleibt.

Ungünstig: Dauerarbeit am Laptop

Im Home­of­fice wird häu­fig am Lap­top gear­beit­et, was die schlechte Sitzhal­tung noch ver­stärkt. Denn ist die Tas­tatur auf der richti­gen Höhe, ist der Bild­schirm zu niedrig oder aber der Bild­schirm ist auf der richti­gen Höhe, dann ist die Tas­tatur zu hoch. Bei länger andauern­der Tätigkeit mit dem Lap­top emp­fiehlt es sich deshalb, eine externe Tas­tatur und Maus zu ver­wen­den. Der Lap­top sollte dann für einen ger­aden Rück­en erhöht posi­tion­iert wer­den. Noch bess­er ist die zusät­zliche Ver­wen­dung eines extra Monitors.

www.dgou.de

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