Herr Schulz, für wen genau ist der Trainings-Turm gedacht?
Schulz: Von unserem Trainings-Turm Absturzprävention können zukünftig im Rahmen von Ausbildung, Übung und Training zum einen Mitarbeiter der Prävention bzw. Aufsichtspersonen der BGRCI, die Industrie (Energiewirtschaft, Bau- und Wasserwirtschaft u. a. Gewerke) sowie Rettungskräfte wie Höhenrettungsgruppen aller Bereiche, Berufs- und Werkfeuerwehren oder Aufsichtspersonen anderer Berufsgenossenschaften profitieren. Zum anderen wollen wir weitere Interventionsgruppen wie THW, SEK oder Polizeidienste ansprechen und das Objekt an Externe wie Firmen, Fachkreise und Arbeitskreise zur Ausbildung vermieten. Versicherte der BG RCI werden ihn im Rahmen von Lehrgängen des Referats Absturzprävention in Leipzig nutzen. Lehrgänge sind beispielhaft eine Grundausbildung in der Auf- und Abseiltechnik, Retten aus Behältern und engen Räumen oder Sonderseminare nach betrieblichen Erfordernissen.
Was macht den Turm so einzigartig?
Schulz: Da ist zum einen die Architektur: Eine Seite des Turmes ist geneigt und mit 7° Neigung schiefer als der schiefe Turm von Pisa. Außerdem handelt es sich um einen geschlossenen Turm, der beheizt und somit ganzjährig benutzt werden kann.
Auszubildenden kommt zu Gute, dass der Turm durch die zentrale Lage innerhalb des Chemiedreiecks Halle-Leipzig-Bitterfeld mit einer guten Infrastruktur und Verkehrsanbindung aufwartet. Außerdem können sie jetzt witterungsunabhängig trainieren und sicher sein, dass Sie die Qualitätsstandards der BG RCI vorfinden. Die Witterungsunabhängigkeit ermöglicht uns zudem eine Ausweitung der praktischen Ausbildung auf das gesamte Ausbildungsjahr.
Für versicherte Unternehmen der BG RCI ermöglichen wir eine zentrale Vorhaltung von Ausbildungs- und Einsatzausrüstung. Und die Ausbildung konnte mit dem Neubau auch optimiert werden: Teilnehmende sind jetzt in der Lage, verschiedenste Geräte- und Rettungstechniken selbst zu testen und anzuwenden – auch in abgedunkelter Umgebung, einer von vielen Ausbildungsschwerpunkten von Gruben- und Werkfeuerwehren.
Wie sieht die Zusammenarbeit mit Herstellern spezieller Ausrüstungen genau aus?
Schulz: Die Vorhaltung der verschiedensten Ausrüstungsgegenstände von unterschiedlichen Herstellern war bisher immer ein Thema, um entsprechend herstellerunabhängig wirksam werden zu können. Für die Anwendungen von Persönlicher Schutzausrüstungen gegen Absturz (PSAgA), von Rettungsausrüstungen und in der Höhenrettung bieten zahlreiche Hersteller entsprechende Ausrüstungen an. Nicht jede Ausrüstung ist für jeden Arbeitsplatz geeignet. Hier sehen wir unseren Beratungsauftrag für unsere Unternehmen. Durch Mitarbeit in der europäischen Normung haben wir viele Kontakte zu fast allen Herstellern von PSAgA in Deutschland. Die Hersteller sehen uns u. a. auch in der Rolle von Multiplikatoren, somit pflegen wir sehr gute Kontakte und verfügen auch immer über das neuste Material.
Wie müssen Interessierte vorgehen, wenn sie im bzw. am Turm üben wollen?
Schulz: Interessenten brauchen sich einfach nur bei uns zu melden, per Telefon (06221 5108–28712) oder per Mail (notfallpraevention-lpz@bgrci.de).
Unsere Webinar-Empfehlung
22.02.24 | 10:00 Uhr | Das Bewusstsein für die Risiken von Suchtmitteln am Arbeitsplatz wird geschärft, der Umgang mit Suchtmitteln im Betrieb wird reflektiert, sodass eine informierte Entscheidung über Maßnahmen zur Prävention von und Intervention bei Suchtmittelkonsum am Arbeitsplatz…
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