Gefahrstoffe sind überall. Schon herkömmliche Reinigungs- oder Verdünnungsmittel gehören zur Gruppe der Gefahrstoffe, genauso wie Farbsprays, Benzine oder Lacke. Sie sind zündbar oder explosiv und können chemische Reaktionen auslösen. Im Berufsleben begegnen uns heute quer durch die Branchen vielerlei Gefahrstoffe. Beim täglichen Umgang damit geraten die Risiken oft in den Hintergrund.
„Man hat sich einfach daran gewöhnt, dass schon alles reibungslos läuft“, erklärt Thomas Pietschmann BDSF*-Sachverständiger und Experimentalvortrag-Referent von asecos das Risiko, welches gerade beim häufigen Umgang mit Gefahrstoffen im Arbeitsalltag lauert: Die Routine.
Um dieser besonderen Gefahr durch Routine entgegenzuwirken, hat Asecos, Sicherheitsschrankhersteller aus Gründau, sogenannte Experimentalvorträge entwickelt. Intention: Die Sicherheitsbeauftragten dabei zu unterstützen, die Mitarbeiter immer wieder für das Risiko zu sensibilisieren und deutlich zu machen, wie wichtig die Präventivmaßnahmen im Umgang mit Gefahrstoffen bei der täglichen Arbeit sind.
Die Experimentalvorträge wurden zusammen mit Experten der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) entwickelt, um in Industrie, Werkstatt und Labor die Risiken zu veranschaulichen und für den sorgsamen und fachgerechten Umgang mit Gefahrstoffen sowie die oft mehrmals täglich notwendigen vorsorglichen Maßnahmen zu sensibilisieren. Die Teilnehmer werden auf Eigenschaften entzündbarer Stoffe aufmerksam gemacht und der Referent erläutert entstehende Gefahrenquellen bei der unsachgemäßen Lagerung von Gefahrstoffen. Ein geschulter Mitarbeiter hält diesen Fach-Vortrag, wobei er besonders auf Gefahren durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Stoffe hinweist und diese im Detail erläutert. Die Zuhörer werden sensibilisiert, Gefahren im Vorfeld zu erkennen und durch sachgerechten Umgang unerwünschte Reaktionen zu vermeiden; denn schon kleinste Mengen an zündfähigen Gefahrstoffen und ein Funke reichen aus, um Kettenreaktionen auszulösen, die oft nicht mehr kontrollierbar sind. Selbstverständlich gehören Informationen zu Schutz- und Präventivmaßnahmen für den Arbeitsalltag zu den Vorträgen. Die Erfahrung zeigt: Auch wem die Theorie rund um Gefahrstoffe längst bekannt ist, der kann durch die Live-Experimente, die fester Bestandteil des Vortrags sind, erneut der Risiken gemahnt werden.
Theorie und praktische Versuche
Die theoretischen Teile des Vortrags sind so konzipiert, dass der Zuhörer eine knappe und prägnante Zusammenfassung der wichtigsten Grundinformationen rund um die Arbeit mit und die Lagerung von Gefahrstoffen erhält. Unter anderem wird vermittelt: Was ist überhaupt ein Gefahrstoff? Wie sieht eine korrekte Gefährdungsbeurteilung aus? Welche Gefahrstoffklassen gibt es, wie müssen sie gekennzeichnet werden und wo genau lauern Gefahren? Zudem werden wichtige gesetzliche Grundlagen erörtert, die für die jeweilige Branche relevant sind. Etwa die Anforderungen an Lagerräume für Gefahrstoffe und die Lagerung in Sicherheitsschränken.
Begleitend zu den theoretischen Themen zeigt der Referent anschauliche Negativbeispiele sowie eine Reihe themenbezogener praktischer Versuche. Staubexplosionen, exotherme Reaktionen, kontrollierte Kleinbrände und Verpuffungen werden dabei demonstriert. „Selbstverständlich ergreifen wir umfassende Sicherheitsmaßnahmen, um den Schutz der Teilnehmer während des Experimentalvortrags zu garantieren“, versichert Thomas Pietschmann von Asecos. Alle Experimente werden mit Kleinstmengen der benötigten Gefahrstoffe durchgeführt – unter Wahrung aller notwendigen Sicherheitsvorkehrungen für die Räumlichkeiten und Personen.
Die Gefahr immer im Auge behalten
Tatsächlich können die im Mini-Format vorgeführten Staub-Explosionen, Verpuffungen, Kleinbrände und exothermen Reaktionen in der Praxis auch genauso im eigenen Betrieb passieren – dann jedoch in bedeutend größeren Dimensionen. Auf die entzündbaren oder explosiven Stoffe, die für die verschiedenen Arbeitsprozesse notwendig sind – wie zum Beispiel Reinigungs- oder Lösemittel – kann der Betrieb natürlich nicht verzichten, um die Gefahren zu vermeiden, die von ihnen ausgehen. Was er jedoch tun kann, ist seine Mitarbeiter dafür zu sensibilisieren, diese Stoffe umsichtig zu handhaben und sachgerecht zu lagern. Theoretisches Wissen praktisch und unterhaltsam vermitteln – das ist die Idee, die den Experimentalvorträgen zu Grunde liegt. Am besten so, dass es sich auch langfristig in den Köpfen der Teilnehmer verankert. „Wichtig ist, dass die Teilnehmer am Ball bleiben. Ich versuche beispielsweise weniger in die theoretische Tiefe zu gehen, wenn die Zuhörer sowieso schon gut Bescheid wissen. Lieber zeige ich dann ein negatives Beispiel aus dem Alltag mehr“, betont Pietschmann die individuelle Ausrichtung auf den jeweiligen Betrieb. In bereits mehr als 650 anschaulichen Experimentalvorträgen gab er bisher sein Wissen vor Ort in den verschiedensten Unternehmen oder auf Messen an interessierte Gefahrstoff-Nutzer weiter.
Die visuelle Verdeutlichung der Gefahren anhand von Fällen, die täglich in jedem Betrieb passieren können, reißt aus der Routine. Und Erlebnisse aus der Erfahrung des Referenten regen die Teilnehmer immer wieder zum Nachdenken über ihren eigenen Arbeitsplatz an. Eine Reaktion nach einem Asecos-Experimentalvortrag: „Interessant, unterhaltsam, lehrreich – selbst unsere „alten Hasen“ waren gefesselt!“
*BDSF = Bundesverband Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter e.V
Literatur zum Thema:
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- Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) vom 26. November 2010 (BGBl. I S. 1643, 1644), zuletzt geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 15. Juli 2013 (BGBl. I S. 2514): www.baua.de
- Gefahrstoffbroschüre von asecos www.asecos.com
- Gesetze, Verordnungen, Richtlinien rund um die sichere Arbeit mit Gefahrstoffen: www.baua.de
Dipl.-Ing. Sven Sievers
Informationen zu Gefahrstoffen
Wer mit Gefahrstoffen zu tun hat, muss gut informiert sein. Eine Reihe von Vorschriften, Gesetzen, Richtlinien und Verordnungen regelt den Umgang mit den gefährlichen Stoffen. Kennen sollte man z.B.:
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- Das GHS-System zur Kennzeichnung von Gefahrstoffen
- Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
- Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
- Die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)
- Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)
- Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
- Das Chemikaliengesetz (ChemG)
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Die aufgeführten Beispiele sind nur einige der Regeln, die der Gesetzgeber zum Umgang mit Gefahrstoffen vorgibt. Wichtige Informationen sind unter anderem kostenfrei nachzulesen unter www.asecos.com > Downloads > Gesetze und Verordnungen.
Einen guten Überblick über Gefahrstoffe, Gesetze sowie Tipps zu Lagerung, Umgang und Entsorgung von Gefahrstoffen bietet auch die Gefahrstoffbroschüre von Asecos. Das Nachschlagewerk fasst alle in der Betriebspraxis benötigten Informationen kompakt und verständlich aufbereitet zusammen. In der Neuauflage von 2013 findet sich eine ausführliche Betrachtung der TRGS 510 „Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern“ (Ausgabe 2013) sowie umfangreich ergänzte Informationen zur TRBS 3145/TRGS 725 „Ortsbewegliche Druckgasbehälter – Füllen, Bereithalten, innerbetriebliche Beförderung, Entleeren“ (Ausgabe 2013). Die Broschüre kann angefordert werden unter www.asecos.com/gefahrstoffbroschuere
Live-Experimentalvortrag auf der Arbeitsschutz Aktuell in Frankfurt
Wer einen der beschriebenen Experimentalvorträge besuchen möchte, kann dies im Rahmen der diesjährigen Arbeitsschutz Aktuell tun. Der Sicherheitsschrankhersteller Asecos wird vom 25. bis 28. August mit einem Stand zum Thema Gefahrstofflagerung auf der Messe vertreten sein und im Vortragsbereich einen der Lehrvorträge vorführen. Genaue Ortsangaben und Termine stehen unter: www.arbeitsschutz-aktuell.de oder www.asecos.com
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