Das Event am 10. Mai mit dem Fokus auf Schutz vor Entladungen im Dortmunder Fußballstadion richtete sich an alle, denen die Sicherheit und Gesundheit bei der tagtäglichen Arbeit im Unternehmen am Herzen liegt. Die rund 40 Versammelten erwarteten praxisnahe Vorträge von Kübler Workwear und Ejendals AB.
PSA zum Schutz vor Entladungen
Veronika Seliger, Technical Training & Support Manager D‑A-CH bei Ejendals AB, widmete sich dem wichtigen Thema ESD (electro static discharge), also dem sicheren Umgang mit statischer Elektrizität. Diese wird durch den Ladungsaustausch zwischen zwei Körpern mit unterschiedlichen Spannungspotenzialen hervorgerufen. Bei elektrostatischen Entladungen können Spannungen von mehreren 1.000 Volt auftreten. Das hört sich zwar gefährlich an, jedoch ist die übertragene Energiemenge meist so gering, dass sie für Menschen normalerweise kein Problem darstellt.
Elektrostatische Entladungen können jedoch Elektronik zerstören oder explosive Stoffe entzünden. Elektronik ist gegenüber Entladungen sehr empfindlich und kann schon bei Spannungen von 100 Volt oder noch weniger stark beschädigt werden. Bei 1.500 Volt können sich explosive Stoffe entzünden. „Die zum Entzünden von Lösungsmittelgasen benötigte Ladung ist unglaublich gering. Die funkenbildenden Entladungen, die dazu genügen, sind für den Menschen gar nicht wahrnehmbar “, führte Seliger aus.
Um Bauteilbeschädigungen zu vermeiden beziehungsweise die Kosten für defekte Bauteile so weit wie möglich zu minimieren, erweitern immer mehr produzierende Unternehmen von daher den Einsatz von ESD-zertifiziertem Schutz. So bietet Ejendals ESD-Handschuhe zum Schutz vor Entladungen an, um Schäden an empfindlichen Bauteilen wie beispielsweise Lichtsensoren für die Automotive-Branche zu verhindern.
Die Teilnehmer der Veranstaltung konnten sowohl ESD-Handschuhe als auch Schuhwerk selbst testen. Noch mehr Vorkehrungen braucht es für einen komplett geschützten Arbeitsbereich. „Für einen vollständigen ESD-Schutz müssen alle Komponenten eines Systems geerdet sein“, so Seliger. Neben Schuhen und Handschuhen gehören dazu die Kleidung, der Boden und der Mensch selbst. So wird das gesamte System beziehungsweise der Arbeitsplatz für kompletten ESD-Schutz mit dem elektrischen Potenzial des Erdbodens verbunden. Die elektrostatische Aufladung lässt sich damit zwar nicht komplett verhindern, wird aber auf ein unschädliches Maß verringert.
Schutzkleidung im Fokus
Im zweiten Teil des Events kam die Firma Kübler Workwear aus dem schwäbischen Plüderhausen zum Zug. Hier stellte Key Account Manager Joachim Geyer Störlichtbogen- und Schweißerschutz von Kopf bis Fuß vor. Gerade Störlichtbögen können für den Menschen tödlich enden. Hier wirken bis zu 10.000 ° C in Sekundenschnelle. „Gerade in diesem Arbeitsumfeld muss die Schutzkleidung unbedingt durch einen geeigneten Kopf‑, Gesichts und Handschutz ergänzt werden“, unterstrich Geyer. Darüber hinaus sei es bei der Auswahl der PSA wichtig, dass das Unternehmen gemeinsam mit den Mitarbeitenden Tragetests durchführe und die Beschäftigten die PSA-Produkte anschließend bewerten lasse.
Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Auswahl von Schutzkleidung ist zudem das Thema Wäsche. Geyer erläuterte, dass es unabdingbar sei, zum einen greifbare Parameter für die Wäscherei vorzuhalten und zum anderen eine professionelle Wäscherei als Partner auszuwählen. Die Wäscherei soll nämlich stets prüfen, ob die PSA noch in Ordnung ist und ob womöglich unerlaubte Modifikationen vorgenommen wurden.
Ein zweites Event mit diesem besonderen Erlebniswert und Erkenntnisgewinn ist am Dienstag, 22. November, in der Heimspielstätte des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim geplant.