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Nachhaltigkeitstrends bei PSA

Ich war mal eine Flasche!
Nachhaltigkeitstrends bei PSA

Nachhaltigkeitstrends bei PSA
Foto: © Fristads
Nach­haltigkeit­strends bei PSA: Die Nach­haltigkeit bet­rifft nicht nur das Pro­dukt selb­st. Um Kli­ma und Ressourcen zu scho­nen, bieten vor allem Pro­duk­tion­sprozesse und Liefer­ket­ten Poten­zial. Und nichts ist bess­er für die Umwelt als Schutzk­lei­dung, die möglichst lange genutzt wird.

Es gibt Her­steller, die bieten Schuhe mit recycel­ten Mate­ri­alien an, andere Warn­west­en oder Schutzhand­schuhe. Häu­fig han­delt es sich dabei um Fasern aus recycel­ten Plas­tik­flaschen. Im Ver­gle­ich zur Her­stel­lung von herkömm­lichen Poly­ester­fasern sparen sie 45 Prozent Energie, 30 Prozent kli­maschädi­gen­des CO2 und 20 Prozent Wass­er ein. Auch Bio-Baum­wolle oder andere biobasierte Mate­ri­alien find­et man immer häu­figer in Schutzk­lei­dung. Es wer­den auch alter­na­tive Tex­til­fasern erprobt und für die Nutzung bew­ertet. Zel­lu­lose­quellen kön­nen Hanf oder Bam­bus sein. Doch da der Fokus bei zer­ti­fiziert­er PSA unverän­dert auf Schut­zleis­tung liegt, ste­hen die Her­steller bei der Auswahl der Tex­tilien vor beson­deren Her­aus­forderun­gen. Denn viele nach­haltige Alter­na­tiv­en erfüllen die Anforderun­gen nicht. Oder, wie bei Bio-Baum­wolle, die Nach­frage ist deut­lich höher als das Angebot.

Zusammensetzung ist entscheidend

Und ähn­lich eingeschränkt ver­hält sich das auch mit der Wiederver­wend­barkeit. In der Regel beste­ht PSA aus ver­schiede­nen Faser­mis­chun­gen, die nur unter hohem Aufwand wiederver­w­ertet wer­den kön­nen. Ob ein guter Recy­cling­prozess möglich ist, hängt immer von der Zusam­menset­zung der Mate­ri­alien ab. Bere­its der Anwen­dungs­bere­ich entschei­det darüber, in welchem Umfang Pro­duk­te recycelt wer­den kön­nen. Kon­t­a­minierte PSA wie beispiel­sweise Feuer­wehraus­rüs­tun­gen muss entsorgt wer­den, die Wiederver­w­er­tung ist ausgeschlossen.

Trotz­dem wird Nach­haltigkeit eines der großen The­men der A+A sein. Und die Aussteller wollen zeigen, wie und in welchem Maße ihre Pro­duk­te, Pro­duk­tion­sprozess, Ver­pack­ung und Logis­tik einen Beitrag dazu leisten.

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Produkte aus Naturfasern

Unter dem Mot­to pro­tect­ing plan­et präsen­tiert Uvex nach 2021 die zweite Gen­er­a­tion eines Pro­duk­t­sys­tems an umwelt­fre­undlichen Pro­duk­ten, von Schuhen aus recycel­tem Mate­r­i­al bis hin zu Hand­schuhen aus Bam­bus. Der Schnittschutzhand­schuh mit Bam­boo Twin­Flex Tech­nol­o­gy wurde kom­plett über­ar­beit­et und trägt sich jet­zt noch angenehmer. Die Pass­form ist adap­tiv. Nach 3–5 Minuten hat der Hand­schuh sich der indi­vidu­ellen Hand­form angepasst.

Fris­tads fokussiert sich auf seine nach­haltige Warn­schutzkollek­tion High Vis Green mit den zwei Lin­ien Trof­ta und Sti­by. Während Trof­ta aus recycel­tem Poly­ester und Bio-Baum­wolle gefer­tigt wird und mit Tauglichkeit für Indus­triewäsche per­fekt für größere Pro­jek­te und Leas­ing-Laun­dry geeignet ist, bietet die leichte Warn­schut­zlin­ie Sti­by durch den Ein­satz von 4‑Wege-Stretch aus nach­haltig pro­duziertem Mate­r­i­al beson­deren Tragekomfort.

 

Waldarbeiter mit Schutzkleidung und Protos-Kopfschutz
Wal­dar­beit­er mit Schutzk­lei­dung und Pro­tos-Kopf­schutz
Foto: © Pfanner

Langlebige Produkte schonen Umwelt

Pfan­ner kommt mit einem großen Ange­bot an Arbeits‑, Schutzbek­lei­dung sowie dem Kopf­schutz Pro­tos auf die A+A. Nach­haltigkeit wird bei dem öster­re­ichis­chen Unternehmen großgeschrieben. „Da wir mit der Forstwirtschaft Hand in Hand gehen, ist unser wichtig­stes Hand­lung­sprinzip, mit wertvollen Ressourcen ver­ant­wor­tungsvoll umzuge­hen. Unsere PSA beste­ht durchgängig aus qual­i­ta­tiv hochw­er­ti­gen, lan­glebi­gen Mate­ri­alien. Zusät­zlich bieten wir für Pro­duk­te wie Klei­dung oder Schuhe einen Reparaturs­er­vice an“, heißt es.

Das Tech­nolo­gie-Unternehmen Gore, bekan­nt für seine Gore-Tex-Mem­bra­nen, hat jüngst die Ober­ma­te­ri­al­tech­nolo­gie Extra­guard entwick­elt. Durch die Kom­bi­na­tion von dauer­haft niedrigem Gewicht, geringer Wasser­auf­nahme und schneller Rück­trock­nung bieten Extra­guard-Pro­duk­te gle­ichzeit­ig ein hohes Maß an Kom­fort und Schutz. Ein­satzkräfte der Polizei bis hin zu Mon­teuren bei Stromver­sorgung­sun­ternehmen kön­nen von leicht­en Arbeitss­chuhen prof­i­tieren, die für extreme Nässe geeignet und beson­ders robust sind.

Weniger Ressourcen verbrauchen

Gore-Tex Extra­guard set­zt auch in Sachen Nach­haltigkeit neue Maßstäbe. Bei der Her­stel­lung wer­den im Ver­gle­ich zu herkömm­lichen Ober­ma­te­ri­alien weniger Chemikalien und weniger Wass­er einge­set­zt. Der CO2-Ausstoß ist deut­lich ver­ringert. Das Ober­ma­te­r­i­al ist veg­an und wird chrom­frei gefer­tigt. Es wird auf Rollen in gle­ich­bleiben­der Qual­ität geliefert. Das min­imiert auch den Mate­ri­alver­brauch signifikant.

Kübler hat sich zum Ziel geset­zt, die gesamte Pro­duk­t­palette sukzes­sive mit dem Grü­nen Knopf 2.0 auszu­loben. Vor­bere­itung, Audi­tierung und Zer­ti­fizierung nehmen viel Zeit in Anspruch. Die Lern­er­fahrun­gen hat Kübler in einem auf der Web­site ein­se­hbaren Bericht für den Grü­nen Knopf 2.0 doku­men­tiert. Der Grüne Knopf über­prüft neben dem Pro­dukt auch immer, ob das Unternehmen als Ganzes sein­er men­schen­rechtlichen und ökol­o­gis­chen Sorgfalt­spflicht in der Tex­til-Liefer­kette nachkommt.

Bei Tes­i­max, dem Her­steller, Entwick­ler und Sys­tem­liefer­ant für den Schutzkleidungs‑, Arbeitss­chutz- und den Umweltschutzbere­ich, sind die Vollschutzanzüge nicht gek­lebt, son­dern kom­plett ver­schweißt. Das macht sie robust und wiederver­wend­bar. Das wiederum spart Ressourcen und ist wirtschaftlich­er als Einwegschutzanzüge.

Umweltfreundlichere Produktion

Blåk­läder arbeit­et kon­tinuier­lich daran, die Fer­ti­gung­sprozesse zu opti­mieren und neg­a­tive Umweltauswirkun­gen zu min­imieren. „Das gelingt vor allem durch die Her­stel­lung von lan­glebiger und qual­i­ta­tiv hochw­er­tiger Klei­dung. Damit tra­gen wir dazu bei, dass ins­ge­samt weniger Klei­dungsstücke pro­duziert wer­den“, heißt es. Alle Blåk­läder-Fab­riken sind LEED-zer­ti­fiziert, die Pro­duk­tion­sstät­ten sind somit umwelt­fre­undlich gebaut und ent­wor­fen wor­den. Mit Solarpan­els spart das Unternehmen über 55 Prozent der Energiekosten ein. Durch automa­tis­che Wasser­hähne kon­nte der Wasserver­brauch um rund 75 Prozent gesenkt werden.

Bei HB Pro­tec­tive Wear begin­nt Ressourcenscho­nung mit der Sen­si­bil­isierung der Mitar­bei­t­erIn­nen zum Beispiel in punc­to Müll­tren­nung. Energie wird durch Bewe­gungsmelder, ein­er energieef­fizien­ten Heizungsan­lage, dem Bau ein­er Pho­to­voltaik-Anlage gespart.

Um weltscho­nend zu pro­duzieren und natür­liche Ressourcen zu scho­nen, arbeit­en die PSA-Spezial­is­ten nur mit Liefer­an­ten, die umwelt­be­wusst mit schädlichen Stof­fen umge­hen oder ganz auf diese verzicht­en. Häu­fig beste­hen langjährige Geschäfts­beziehun­gen. Man ist kon­tinuier­lich im Aus­tausch zu Inno­va­tion und nach­halti­gen Mate­ri­alien. So ist beispiel­sweise CWS im Bere­ich Hitze- und Flamm­schutz einen Schritt weit­ergekom­men. Es ist dem Unternehmen gelun­gen, die Kollek­tion Profi Line Pro­tec­tion auf flamm­feste Lenz­ing-Viskose umzustellen, die über­wiegend aus Buchen­holz gewon­nen wird.

 

Malerkleidung auch für Frauen in der Schwangerschaft
Malerklei­dung auch für Frauen in der Schwanger­schaft
Foto: © Blåkläder

Textilabfall vermeiden

Wie viel Tex­ti­l­ab­fall gener­iert wird, bes­tim­men schon Design und Zuschnitt. Denn durch effiziente Schnit­tle­gung entste­ht weniger Ver­schnitt. Tes­i­max ver­sucht mit mod­ern­sten Cut­tern, Tex­ti­l­abfälle zu ver­mei­den. Im hau­seige­nen Zuschnitt achtet Kübler auf die effiziente Ver­w­er­tung der Mate­ri­alien und nutzt selb­st kle­in­ste Gewe­ber­este, um Auss­chuss zu min­imieren. Bei der Abfal­l­entsorgung wird auss­chließlich mit zer­ti­fizierten Entsorg­ern gear­beit­et. So lässt sich nachvol­lziehen, was mit den Abfällen passiert.

Tex­til­reste kön­nen auch zum Down­cy­cling weit­ergegeben wer­den. Dann entste­hen beispiel­sweise Verklei­dun­gen für die Autoin­dus­trie. HB Pro­tec­tive Wear hat mit seinen Auszu­bilden­den ein Pro­jekt ini­ti­iert, das sich mit Weit­er­ver­ar­beitung und Wiederver­wen­dung von Stof­fabfällen beschäftigt. Es wurde eine Vielzahl an Upcy­cling-Pro­duk­ten wie beispiel­sweise Lap­top­taschen und Schlüs­se­lan­hänger entwick­elt. Die Kollek­tion wird auf der A+A vorgestellt und in Zukun­ft sind die Artikel über den Online-Shop erhältlich. Nicht wiederver­wend­bare Tex­ti­l­abfälle wer­den zer­ti­fiziert entsorgt.

Dupont hat in Deutsch­land zusam­men mit einem Kun­st­stof­fver­w­ert­er ein Recy­cling-Pro­gramm erar­beit­et, das gebrauchte, nicht kon­t­a­minierte Ein­weg-Klei­dungsstücke aus „Tyvek“, einem syn­thetis­chen Mate­r­i­al aus hochdichtem Poly­ethylen­vlies für Schutzk­lei­dung, recycelt. Tyvek wird durch ein bes­timmtes Flash-Spin­ning-Ver­fahren auss­chließlich aus Poly­ethylen hergestellt und ist damit leichter zu recyceln als Mate­ri­alien aus ver­schiede­nen Bestandteilen. Auf diese Weise tra­gen Kun­den von Tyvek-Pro­duk­ten dazu bei, Kun­st­stof­fabfälle zu reduzieren.

Im Kreislauf denken

Mit sein­er „suxxeed green­cy­cle planet“-Kollektion hat Uvex eine Bek­lei­dungslin­ie entwick­elt, die voll­ständig kom­postiert wer­den kann. Alle Pro­duk­te tra­gen das Güte­siegel cra­dle to cra­dle™. Neben Baum­wolle wer­den ein spezielles Poly­ester sowie Elasthan einge­set­zt, die sich durch die Co-Poly­mer­struk­tur inner­halb kurz­er Zeit zer­set­zen. Für die cra­dle to cradle™-Bekleidung wer­den auss­chließlich Inhaltsstoffe ver­wen­det, die die Gesund­heit des Men­schen nicht beein­trächti­gen und kein­er­lei Prozess­chemikalien ins Abwass­er abgeben. Nach Ver­schleiß kön­nen die Bestandteile der Klei­dung durch Kom­postierung dem Kreis­lauf wieder zuge­führt werden.

Fris­tads wird auf der Messe erste Ergeb­nisse und Pro­duk­te aus seinem „Close-the-Loop“-Projekt zeigen. Hier geht es um Klei­dungsstücke, die zu einem großen Anteil aus recycel­ten Fris­tads-Klei­dungsstück­en gefer­tigt wurden.

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Leasing, Retouren, Reparaturen

Auch Miet­berufs­bek­lei­dung kann einen erhe­blichen Beitrag zur Scho­nung der Umwelt beitra­gen. Die von Tex­tilser­vice-Dien­stleis­tern wie Kübler Clean@Work gere­inigte und gepflegte Work­wear verbleibt deut­lich länger im Nutzungskreis­lauf und leis­tet einen erhe­blichen Beitrag zur Mül­lver­mei­dung. Bei PSA stellt der Tex­ilser­vice neben scho­nen­der und hygien­is­ch­er Pflege außer­dem sich­er, dass die Schutz­funk­tion nicht beein­trächtigt wird. Beschädigte Klei­dung wird bei Bedarf aus­gebessert. Das ist ein Ser­vice, den Kübler allen Kun­den anbietet.

Fris­tads ver­weist auf seine niedrige Rekla­ma­tion­squote von 0,02 Prozent. 2022 kon­nten von den reklamierten Klei­dung­steilen 39 Prozent repari­ert wer­den, so dass keine neuen ver­schickt wer­den mussten. Auch HB Pro­tec­tive Wear legt neben Halt­barkeit der Pro­duk­te den Fokus auf Reparier­barkeit, um den Leben­szyk­lus so lang wie möglich zu gestal­ten. Basis dafür sind hochw­er­tige Mate­ri­alien und Zutat­en, durch­dachte Schnitte und Mod­elle sowie eine hochw­er­tige Ver­ar­beitung und Qual­itätssicherung der Fer­tigteile. Und Pfan­ner bietet für Klei­dung und Schuhe eben­falls einen Reparaturs­er­vice an.

Verpackungen und Transport

Auch Ver­pack­un­gen und Trans­port haben Opti­mierungspoten­zial. HB arbeit­et mit wiederver­wend­baren PP-Box­en für die Trans­port-Logis­tik und nutzt umwelt­fre­undliche Kar­ton­a­gen für den Ver­sand an die Kun­den. Sam­meltrans­porte zu den Pro­duk­tions­be­trieben, die sich haupt­säch­lich in Europa oder im europana­hen Raum befind­en, sor­gen eben­falls dafür, Emis­sio­nen zu sparen. Kübler hat sich im Bere­ich Waren­wirtschaft dem Kli­maschutzpro­jekt Go Green der Deutschen Post DHL angeschlossen. Es ver­fol­gt die Opti­mierung der CO2-Effizienz im Trans­portwe­sen. Auch in der Logis­tik wird dafür gesorgt, dass Pakete CO2-neu­tral versendet werden.

Nachhaltigkeit als Unternehmenswert

Nach­haltigkeit wird bei den Her­stellern und Händlern von Per­sön­lich­er Schutzaus­rüs­tung (PSA) auf unter­schiedlich­ste Art umge­set­zt und gelebt. Sie sind bestrebt, umwelt‑, kli­ma- und ressourcenscho­nend zu han­deln und zu pro­duzieren. Nach­haltigkeit ist inte­gra­tiv­er Bestandteil der Fir­men­philoso­phie und zur Selb­stver­ständlichkeit geworden.


Autorin: Kirsten Rein
freie Journalistin
 
Foto: © privat
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