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Darmkrebsvorsorge im Betrieb

Zielgruppe gut erreichbar
Darmkrebsvorsorge im Betrieb

Darmkrebs ist die zwei­thäu­fig­ste Kreb­serkrankung in Deutsch­land. Wird die Erkrankung frühzeit­ig erkan­nt, ist die Wahrschein­lichkeit für eine Heilung noch sehr hoch. Deshalb ist es eine gute Sache, wenn Betriebe im Rah­men des betrieblichen Gesund­heits­man­age­ments entsprechende Vor­sorge­un­ter­suchun­gen anbieten.

Darmkrebs bet­rifft Män­ner und Frauen gle­icher­maßen. Jed­er kann in jedem Alter daran erkranken. Allerd­ings nimmt die Häu­figkeit im Alter zu, wobei Män­ner in der Regel früher erkranken als Frauen, so Carsten Fred­erik Buchert von der Felix Bur­da Stiftung. Jährlich erkranken rund 33.100 Män­ner und 27.900 Frauen in Deutsch­land neu daran. Unbe­han­delt führt der Krebs meist inner­halb von zwölf Monat­en zum Tod. Etwa 24.500 ster­ben jedes Jahr an den Fol­gen der Erkrankung.

Wird Darmkrebs rechtzeit­ig erkan­nt, liegt die Heilungschance bei rund 90 Prozent. Doch nur wenige nehmen die Vor­sorge­un­ter­suchun­gen zur Früherken­nung wie Stuhltest und Darm­spiegelung wahr. Dabei zahlen die Krankenkassen die Darm­spiegelung ab dem 55. Leben­s­jahr und dann alle zehn Jahre. Zusam­men mit einem eben­falls kosten­losen jährlichen Stuhltest kön­nen diese Präven­tion­s­maß­nah­men die Gefahren des Darmkreb­ses deut­lich senken.

Was ist Darmkrebs?

Mit Darmkrebs beze­ich­net man umgangssprach­lich einen bösar­ti­gen Tumor im Dick­darm oder Mast­darm. Der Dün­ndarm ist sehr sel­ten betrof­fen. Darmkrebs wird auch als „stille Krankheit“ beze­ich­net, da sie über lange Zeit keine Symp­tome verur­sacht. Die Vorstufe, Darm­polypen – in der medi­zinis­chen Fach­sprach als Ade­nome beze­ich­net – entwick­eln sich zunächst gutar­tig. Bis daraus bösar­tige Karzi­nome, also Krebs, entste­ht, kann es bis zu zehn Jahre dauern. Treten Beschw­er­den wie Leib­schmerzen, Stuh­lun­regelmäßigkeit­en und sicht­bares Blut im Stuhl auf, ist die Krankheit bere­its weit fort­geschrit­ten. Doch soweit muss es nicht kommen.

Vorsorge mit Darmspiegelung

Die Darm­spiegelung gilt als die sich­er­ste Meth­ode, um Verän­derun­gen beziehungsweise den Krebs früh zu erken­nen. Der medi­zinis­che Fachaus­druck für diese Unter­suchung heißt Koloskopie. Die Spiegelung ist unkom­pliziert. Während der Unter­suchung ist es bei Bedarf möglich, Gewe­beproben zu ent­nehmen oder Polypen sofort zu ent­fer­nen. Diese Vor­sorge­un­ter­suchung senkt das Risiko, in den fol­gen­den zehn Jahren an Darmkrebs zu ster­ben, um knapp 70 Prozent. Zeigen sich bei der Spiegelung keine Auf­fäl­ligkeit­en, muss sie in der Regel erst nach zehn Jahren wieder durchge­führt werden.

Regelmäßiger Stuhltest

Um auch in den Jahren zwis­chen den Darm­spiegelun­gen Verän­derun­gen im Darm möglichst früh zu erken­nen, gibt es den Stuhltest. Ab dem Alter von 50 Jahren übernehmen die Krankenkassen jährlich die Kosten dafür.

Früher waren drei Stuhl­proben für den Test notwendig. Bei den neueren Tests genügt eine. Diese wird per Stäbchen ent­nom­men und in ein Röhrchen gesteckt. Im Labor wird dann analysiert, ob sich im Stuhl Blut befind­et. Dies ist der Fall, wenn ein Polyp oder ein Karzi­nom blutet. Deshalb sollte diese Unter­suchung am besten jährlich stat­tfind­en. Nur so kön­nen mögliche Verän­derun­gen im Darm frühzeit­ig erkan­nt werden.

Wurde beim Stuhltest Blut gefun­den, muss die Ursache dafür unbe­d­ingt unverzüglich durch eine Darm­spiegelung abgek­lärt wer­den. Bei dieser Unter­suchung des gesamten Dick­darms mit einem Endoskop wird abgek­lärt, ob Polypen oder Karzi­nome im Darm sind oder ob das Blut woan­ders her­stammt. Hier kom­men unter anderem. die Regel­blu­tung, Häm­or­rhoiden oder ein Magengeschwür in Frage.

Betriebliche Vorsorge

Warum ist die Darmkreb­svor­sorge im Betrieb so sin­nvoll? Oft gehen Men­schen nur zum Arzt, wenn sie krank sind. Oder sie sind so stark im Beruf und in der Fam­i­lie einge­bun­den, dass sie zu wenig auf ihre Gesund­heit acht­en. Doch auch wem es heute gut geht, kann mor­gen krank sein. Deshalb emp­fiehlt es sich, an Vor­sorge­un­ter­suchun­gen teilzunehmen.

Keine Zeit für eine Vor­sorge­un­ter­suchung? Hier kann der Arbeit­ge­ber unter­stützend wirken. Denn eine Darmkreb­svor­sorge ist in jedem Unternehmen möglich. Die Aktion im Rah­men der betrieblichen Gesund­heits­förderung lässt sich unkom­pliziert in den Betrieb­sablauf ein­binden. Der Arbeit­szeitaufwand für den einzel­nen Mitar­beit­er ist min­i­mal. Eine Ein­ladung zur Teil­nahme sollte am besten durch ein per­sön­lich­es Anschreiben an die Mitar­beit­er ab einem Alter von 45 Jahren erfol­gen. Der Clou am betrieblichen Vor­sorgeange­bot: Hier lässt sich die Ziel­gruppe fast zu hun­dert Prozent erre­ichen. Außer­dem zeigen Stu­di­en, dass sich vor allem Män­ner, die sel­tener als Frauen zu Vor­sorge­un­ter­suchun­gen gehen, so zu ein­er Teil­nahme motivieren lassen.

Überschaubare Kosten

Zwis­chen zwei und zehn Euro pro Per­son kostet eine betriebliche Darmkreb­svor­sorge. Im Min­i­mal­fall geht es darum, die Mitar­beit­er über die Krankheit zu informieren und ihnen einen Stuhltest zur Ver­fü­gung zu stellen. Das Ange­bot lässt sich unter anderem durch ein ärztlich­es Beratungsange­bot im Betrieb erweit­ern. Den Stuhltest, den die Mitar­beit­er im Betrieb erhal­ten, führen sie dann selb­st zu Hause durch. Zur Auswer­tung schick­en sie ihn direkt an ein Labor. Von dort erhal­ten sie das Testergeb­nis. Über den Befund wird das Unternehmen also nicht informiert, wodurch der Daten­schutz gewährleis­tet ist.

Darmkrebsmonat März

Die Darmkreb­svor­sorge im Betrieb sollte am besten im Früh­jahr durchge­führt wer­den. Denn jedes Jahr im März informiert die Felix Bur­da Stiftung umfan­gre­ich in den Print­me­di­en, online sowie im Fernse­hen zu Darmkrebs und der entsprechen­den Vor­sorge. So entste­ht eine große Aufmerk­samkeit für das The­ma, die man für Maß­nah­men im Unternehmen als zusät­zliche Moti­va­tion nutzen kann. Das Mot­to des diesjähri­gen Aktion­s­monats lautet: „Es gibt kein zu jung für Darmkrebs. Rede mit Dein­er Fam­i­lie!“ Hin­ter­grund ist das genetisch bed­ingte Risiko für Darmkrebs, auf das sich ein Drit­tel aller Neuerkrankun­gen zurück­führen lassen.


Foto: privat

Autorin: Bet­ti­na Brucker

Fachjour­nal­istin


Linktipps


Tipps für die betriebliche Darmkrebsvorsorge

  • Pla­nen und gestal­ten Sie die Aktion.
  • Informieren Sie im Betrieb zum Beispiel über Plakataushänge.
  • Bieten Sie den Mitar­beit­ern einen Risikoselb­sttest an.
  • Motivieren Sie die Mitar­beit­er zur Teil­nahme an der Vorsorgeuntersuchung.
  • Geben Sie den Mitar­beit­ern einen Stuhltest oder stellen Sie einen Gutschein dafür zur Verfügung.

Dieses Basisange­bot lässt sich bei Bedarf erweit­ern und von exter­nen Anbi­etern durch­führen. So kann zum Beispiel zusät­zlich eine ärztliche Beratung für die Mitar­beit­er stat­tfind­en, die ein erhöht­es Risiko haben, die älter als 55 Jahre sind und noch keine Darm­spiegelung gemacht haben oder bei denen es zu einem Ver­dacht auf Darmkrebs durch den Stuhltest gekom­men ist.


Risiko senken

Durch einen gesun­den Lebensstil lässt sich das Darmkreb­srisiko um 40 bis 50 Prozent ver­ringern, wie Stu­di­en bele­gen. Dazu gehört eine aus­ge­wo­gene und bal­last­stof­fre­iche Ernährung sowie tägliche kör­per­liche Aktivität.

Das Darmkreb­srisiko erhöht sich

  • ab dem 50 Lebensjahr,
  • bei famil­iär­er Vorbelastung,
  • bei bes­timmten Erkrankun­gen, etwa chro­nisch-entzündlichen Erkrankun­gen des Darms,
  • bei Bewe­gungs­man­gel,
  • bei ungün­stiger Ernährung,
  • bei Übergewicht sowie
  • durch Tabak- und Alkoholkonsum.
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