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Schützenhilfe für Sibe – Beispiele Guter Praxis

Unterstützung durch Betriebe und Unfallversicherungsträger
Schützenhilfe für Sibe – Beispiele Guter Praxis

Schützenhilfe für Sibe – Beispiele Guter Praxis
Foto: © NVB Stocker - stock.adobe.com
Schützen­hil­fe für Sibe – gute Prax­is für eine wirk­same Tätigkeit von Sicher­heits­beauf­tragten find­et man in nahezu allen Wirkungs­feldern: bei der betrieblichen Arbeitss­chut­zor­gan­i­sa­tion und speziell bei der Organ­i­sa­tion der Tätigkeit der Sibe, in der Inter­ak­tion zwis­chen den Sibe und den anderen Arbeitss­chutza­k­teuren oder bei der Unter­stützung der Tätigkeit der Sibe durch die Betriebe und Unfallversicherungsträger.

Die fol­gende Auswahl von Beispie­len Guter Prax­is stam­men aus der Beratungs- und Auf­sicht­stätigkeit der Unfal­lka­ssen und Beruf­sgenossen­schaften. Sie soll Anre­gun­gen geben, wie Sibe ihre Tätigkeit selb­st verbessern kön­nen, wie Führungskräfte im Betrieb die Arbeit ihrer Sibe wirk­sam unter­stützen und welche betrieblichen Voraus­set­zun­gen und Maß­nah­men hier­für erforder­lich sind.

Kommunikation als Erfolgsmittel

Da Sibe keine eigene Umset­zungsver­ant­wor­tung haben, bleiben als wesentliche Mit­tel die „Moti­va­tion zum sicher­heits­gerecht­en Ver­hal­ten“ und die Kom­mu­nika­tion mit Führungskräften und Per­son­al. Gespräche sind somit ein sehr wichtiger Bestandteil bei der Arbeit der Sibe und gle­ichzeit­ig ein Schlüs­sel zum Erfolg. Um also möglichst wirk­sam agieren zu kön­nen, soll­ten Sibe beson­ders in Gesprächs­führung geschult wer­den – zum Beispiel im Rah­men der Sibe-Grundqual­i­fizierung oder spätestens in ergänzen­den Fortbildungsmodulen.

Vernetzung als Erfolgsmittel

Es ist wichtig, Sibe struk­turell in den Arbeitss­chutz einzu­binden und die ver­schiede­nen Akteure sys­tem­a­tisch zu ver­net­zen. Ein­fache Beispiele hier­für sind:

  • Die Sibe bekom­men bei den Dienstberatungen/Teamsitzungen immer einen kurzen Zeit­block, um The­men ansprechen zu kön­nen. Der Sibe wird somit „sicht­bar“ gemacht und die Bedeu­tung sein­er Auf­gaben hervorgehoben.
  • Es find­en regelmäßige Gespräche zwis­chen den Führungskräften und den Sibe zu The­men des Arbeitss­chutzes statt.
  • In größeren Unternehmen wer­den ein- bis zweimal jährlich Sibe-Sitzun­gen mit Führungskräften, Sifa und Betrieb­sarzt organisiert.
  • Für den Arbeitss­chutzauss­chuss (ASA) wer­den zwei Sibe-Sprech­er aus­gewählt, die immer in der Sitzung dabei sind.
  • Die ASA-Pro­tokolle wer­den für alle Sibe freigegeben.
  • In Betrieb­s­bege­hun­gen wer­den immer zusät­zlich die jew­eili­gen Sibe vor Ort eingebunden.

Betriebs- und Personalrat

Betriebs- beziehungsweise Per­son­al­räte (BR/PR) kön­nen einen erhe­blichen Ein­fluss auf die Wirkung der Sibe haben. Der BR/PR sollte darauf hin­wirken, dass

  • der Betrieb den BR/PR bei der Auswahl der Sibe beteiligt,
  • der Betrieb eine aus­re­ichende Anzahl Sibe bestellt (Kri­te­rien für die Anzahl der Sibe),
  • alle Sibe eine Aus­bil­dung erhal­ten und regelmäßig fort­ge­bildet werden,
  • dass die Sibe im ASA gut beteiligt werden,
  • die Zusam­me­nar­beit mit Sifa und Betrieb­sarzt funk­tion­iert und
  • eine regelmäßige Kom­mu­nika­tion zwis­chen BR/PR und Sibe erfolgt.

Wie wirk­sam sind Sibe?

Feedbackgespräche

Es ist gute Prax­is, wenn mit jedem Sibe regelmäßig über seine Aufgabe/sein Ehre­namt gesprochen wird. Bewährt haben sich jährliche Gespräche, die von der Fachkraft für Arbeitssicher­heit organ­isiert und durchge­führt wer­den. Eine Führungskraft sollte eben­falls beteiligt sein.

Bestellung überprüfen

Durch Fluk­tu­a­tion und verän­derte Betrieb­sstruk­turen ergeben sich häu­fig Änderun­gen hin­sichtlich der bestell­ten Sibe. Dann kann es vorkom­men, dass zum Beispiel in bes­timmten Bere­ichen keine Sibe mehr vertreten sind oder kein Sibe mehr eine fach­liche Nähe zu ein­er Beschäftigten­gruppe hat. Eine regelmäßige Über­prü­fung sorgt dafür, dass die Anzahl sowie die räum­liche, zeitliche und fach­liche Nähe der Sibe zu den Beschäftigten auch weit­er­hin gewährleis­tet wer­den kann.

Ansprechpartner für Betriebsneulinge

Neue eigene oder auch Lei­hbeschäftigte haben anfangs viele Fra­gen. Daher ist es wichtig, in ihrem Arbeit­sum­feld eine Per­son zu benen­nen, an die sich die Neuen jed­erzeit und ohne Scheu wen­den kann. Die Rolle dieser Ansprech­part­ner kön­nen die Sibe übernehmen. Bei den Betrieb­sneulin­gen hin­ter­lässt die hohe Pri­or­ität von Sicher­heit und Gesund­heit bei der Arbeit einen nach­halti­gen Eindruck.

Sibe mit besonderen Qualifikationen

Sibe mit beson­deren Qual­i­fika­tio­nen kön­nen erfol­gre­ich für spezielle The­men einge­set­zt wer­den. Beispiele hier­für sind:

  • Sibe, die im Einkauf arbeit­en, wer­den zum Beispiel bei der Beschaf­fung von ergonomis­ch­er Büroausstat­tung eingebunden.
  • Sibe aus dem IT-Bere­ich sind oft beson­ders gut geeignet, um Ver­hal­tenspräven­tion im Büro zu the­ma­tisieren, zum Beispiel in punc­to „Gesund arbeit­en am PC“.
  • Sibe, die bei der frei­willi­gen Feuer­wehr tätig sind, kön­nen bei Brand­schutzpro­jek­ten erfol­gre­ich einge­set­zt werden.
  • Sibe aus der Haustech­nik sind bei Fragestel­lun­gen rund um das The­ma „Raumk­li­ma“ meist sehr gute Ansprechpartner.

Akteure im Arbeitss­chutz: Sicherheitsbeauftragte

Gesundheitliche Probleme erkennen

Sibe kön­nen als „Früh­warn­sys­tem“ bei Gesund­heits­fra­gen fungieren. Als Früh­warn­sys­tem deshalb, weil sie oft zuerst erken­nen, wenn ver­mehrt gesund­heitliche Prob­leme auftreten, oder weil sie als Ver­trauensper­son von den Beschäftigten direkt um Hil­fe gebeten wer­den. Sibe kön­nen die Beschäftigten zum Beispiel an die Betrieb­särztin oder den Betrieb­sarzt ver­weisen oder auf beson­dere Regelun­gen in Betrieb­svere­in­barun­gen hinweisen.

Wirksamkeitsfaktoren beachten

Sicher­heits­beauf­tragte sind Brück­en­bauer im betrieblichen Arbeitss­chutz. Sie tra­gen in ihrer Rolle und mit ihrer Tätigkeit wesentlich zum soge­nan­nten Arbeitss­chutz­trans­fer bei. Dass es sich hier­bei nicht bloß um eine schön klin­gende Formel han­delt, kon­nte die Umfrage des Sachge­bi­ets „Sicher­heits­beauf­tragte“ der DGUV ein­drucksvoll zeigen: Sicher­heits­beauf­tragte sind in ihrer Funk­tion auch wirksam.

Das Aus­maß ihrer Wirk­samkeit im jew­eili­gen Unternehmen hängt jedoch von ein­er Rei­he von Fak­toren ab, die das Pro­jekt eben­falls offen­gelegt hat. Für die Unternehmen ergeben sich daraus prak­tis­che Hin­weise, wie sie diese Fak­toren gezielt als „Stellschrauben“ nutzen kön­nen, um die Wirk­samkeit ihrer Sibe zu verbessern.


Autor: Dr. Markus Kohn
Ref­er­ent Betriebliche Organ­i­sa­tion von Sicher­heit und Gesundheit
Deutsche Geset­zliche Unfallversicherung
 
Foto: pri­vat

Autor: Ger­hard Kuntzemann
Beruf­sgenossen­schaft Holz und Metall
Leit­er des Sachge­bi­ets „Sicher­heits­beauf­tragte“ im DGUV-Fach­bere­ich „Organ­i­sa­tion des Arbeitsschutzes“
 
Foto: © Ger­hard Kuntzemann

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