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Arbeitsschutztraining in der virtuellen Realität

Neue Optionen zum Schulen und Unterweisen
Arbeitsschutz ganz einfach: Training in der virtuellen Realität

Arbeitsschutz ganz einfach: Training in der virtuellen Realität
Virtuelle Welten – Trainieren ortsunabhängig und ohne reale Gefahren Foto: © Gorodenkoff – stock.adobe.com
Dirk Heidermann
Was man wie schnell lernt und wie viel des Gel­ern­ten man behält, hängt erhe­blich von Lern- und Lehrmeth­o­d­en ab. So ist all­seits bekan­nt, dass man selb­st Erlebtes viel länger im Gedächt­nis behält als Sachver­halte, die lediglich weit­ergegeben wur­den. Real­ität­sna­h­es Ler­nen ohne reelle Gefahren – virtuelle Umge­bun­gen machen dies schnell und ort­sun­ab­hängig möglich.

Eine aktive Beteili­gung am Lern­prozess hat den höch­sten und nach­haltig­sten Lern­er­folg. Bei der TEMA Tech­nolo­gie Mar­ket­ing AG in Aachen set­zt man für Kun­den auf diesen Umstand, indem man Arbeitss­chutz­train­ings in den virtuellen Raum ver­legt. Die virtuelle Real­ität (VR) liefert Infor­ma­tio­nen annäh­ernd so, wie man sie in der Real­ität wahrn­immt, ver­ar­beit­et und umset­zt. Mit VR kön­nen Mitar­bei­t­ende für Gefährdungsquellen sen­si­bil­isiert wer­den und dann in realen Gefahren- oder Risiko-Szenar­ien adäquat reagieren.

Je realitätsnäher das Arbeitsschutztraining, desto besser der Lernprozess

Arbeitss­chutz ist ein kom­plex­es The­ma und viele Mitar­bei­t­ende sind sich der Risiken bei Arbeit­en in großer Höhe oder mit gefährlichen Stof­fen nicht bewusst. Noch viel weniger wis­sen sie, wie sie sich und andere vor diesen Risiken schützen kön­nen und sich in Gefahren­si­t­u­a­tio­nen richtig ver­hal­ten sollen. Daher müssen Mitar­bei­t­ende entsprechend geschult und kon­tinuier­lich unter­wiesen wer­den. Und auch hier gilt: Je real­ität­snäher das Train­ing, desto bess­er der Lern­prozess. Dabei soll natür­lich nie­mand real gefährdet wer­den. In der virtuellen Real­ität kön­nen Gefahren­si­t­u­a­tio­nen im drei­di­men­sion­alen virtuellen Raum sehr real­is­tisch simuliert wer­den. Beschäftigte kön­nen in dieser im Com­put­er erzeugten Umge­bung den Umgang mit Anla­gen, Maschi­nen und Arbeitsmit­teln und das richtige Ver­hal­ten in Gefahren­si­t­u­a­tio­nen üben. Dazu benötigt man nicht mehr als eine VR-Brille und eine entsprechende Anwendung.

Das hat gle­ich mehrere Vorteile: In der Vir­tu­al Real­i­ty (VR) erlebt der Mitarbeiter/die Mitar­bei­t­erin die ver­traute Arbeit­sumge­bung seines realen Arbeit­splatzes und kann sich dort in gewis­sen Gren­zen „frei“ bewe­gen. So kann er später im realen Beruf­sall­t­ag das Erlernte bess­er anwen­den und poten­zielle Gefahren schneller erken­nen. Die Entwick­ler bei TEMA nutzen CAD-Dat­en oder auch Fotos der Räume und Anla­gen, um diese in der Vir­tu­al Real­i­ty nachzubauen, zu mod­el­lieren. Zusät­zliche Pro­tag­o­nis­ten in den Train­ingsszenar­ien wie etwa Arbeit­skol­le­gen wer­den als 3D-Mod­elle eingekauft, Bewe­gungsabläufe der virtuellen „Darsteller“ wer­den im Motion Cap­ture Ver­fahren mit einem speziellen Anzug real­isiert. Es kön­nen auch real gefilmte 360 Grad-Auf­nah­men in die Szenar­ien inte­gri­ert werden.

Ortsunabhängigkeit als Vorteil

Das Train­ing mit der VR-Brille ist beson­ders bei jun­gen, tech­nikaffinen Mitar­bei­t­en­den beliebt und wird in der Regel gerne und häu­fig genutzt. „Unternehmen, die eine inno­v­a­tive Tech­nolo­gie wie Vir­tu­al Real­i­ty für das Sicher­heit­strain­ing ihres Per­son­als nutzen, posi­tion­ieren sich zudem als mod­erne, fortschrit­tliche Arbeit­ge­ber und wer­den damit attrak­tiv­er für Fachkräfte“, so Ange­li­ka Back­es, Direc­tor Health­care bei der TEMA AG.

Ein weit­er­er Vorteil dieser Lösung ist die Tat­sache, dass das Sicher­heit­strain­ing ort­sun­ab­hängig ist. So kön­nen sich mehrere Per­so­n­en gle­ichzeit­ig im gle­ichen virtuellen Raum aufhal­ten und inter­agieren, egal wo sie sich ger­ade befind­en, die entsprechende Hard­ware vorausgesetzt.

Im Laufe eines VR-Arbeitss­chutz­train­ings müssen die Proban­den dann immer wieder Entschei­dun­gen tre­f­fen und Aktio­nen aus­lösen, im Falle eines Bran­des beispiel­sweise den richti­gen Fluchtweg ein­schla­gen, oder Arbeits­gerät wie einen Gabel­sta­pler so ein­set­zen, dass Gefährdun­gen von vorn­here­in ver­mieden wer­den. Natür­lich kön­nen sie sich auch falsch entschei­den, was dann wiederum entsprechende Kon­se­quen­zen nach sich zieht. Diese kön­nen von einem Tex­thin­weis, weshalb diese Entschei­dung falsch war, bis hin zur fast „real­is­tis­chen“ Darstel­lung beispiel­sweise eines Sturzes in der VR reichen. Ein falsches Ver­hal­ten während des Train­ings im virtuellen Raum gefährdet in jedem Fall wed­er den Trainieren­den selb­st noch andere, den­noch ist der Lern­ef­fekt durch virtuelle „Unfälle“ hoch.

Dienstreisen entfallen

Zunächst mögen die Kosten für Hard­ware und die Entwick­lung eines virtuellen Train­ingsraums hoch erscheinen, aber mit zunehmender Teil­nehmerzahl kann das VR-Train­ing sog­ar gün­stiger als Arbeitss­chutz­train­ings per E‑Learning sein. Durch das ort­sun­ab­hängige Train­ing ent­fall­en zudem kost­spielige und die Umwelt belas­tende Dienstreisen.

Virtuelle Anwen­dun­gen im Arbeitss­chutz sind also immer dann beson­ders geeignet, wenn ein reales Train­ing zu teuer oder zu gefährlich ist, oder wenn z. B. Ver­hal­tensrichtlin­ien in einem Unfall­szenario gar nicht geübt wer­den kön­nen. Außer­dem kann mit­tels VR beson­ders trock­en­er Lern­stoff gut ver­mit­telt wer­den, weil die inno­v­a­tive Tech­nolo­gie zum Trainieren motiviert und die Inhalte länger „hän­gen“ bleiben.

Unter­suchun­gen haben zudem ergeben, dass man beim Train­ing unter der VR-Brille viel fokussiert­er lernt, weil man durch VR-Brille und Kopfhör­er vol­lkom­men von der Außen­welt abgeschnit­ten ist. Dadurch wer­den mit­tels VR Lern­in­halte bis zu vier Mal schneller ver­mit­telt als beim Face-to-Face-Train­ing.

Auch Wartung und Reparieren schulen

VR-Anwen­dun­gen kön­nen natür­lich nicht nur zum Train­ing im Arbeitss­chutz angewen­det wer­den. Im virtuellen Raum kann man beispiel­sweise auch Wartungs- oder Reparat­u­rar­beit­en an Maschi­nen und Anla­gen trainieren oder Mitar­beit­er in der Bedi­enung von Anla­gen schulen.

Neben der rein virtuellen Real­ität gibt es noch die Aug­ment­ed und Mixed Real­i­ty. Diese Ver­fahren kom­binieren reale Kam­er­abilder von Smart­phone oder Tablet mit im Com­put­er gener­ierten Bildern. So kön­nen dem Nutzer dann zusät­zliche Infor­ma­tio­nen angezeigt wer­den, ähn­lich wie bei der HoloLens von Microsoft.


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Dirk Heidermann
Dirk Hei­der­mann; Foto: © TEMA

Autor
Dirk Hei­der­mann
Direc­tor VR/AR/3D
TEMA Tech­nolo­gie Mar­ket­ing AG

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