Eine aktive Beteiligung am Lernprozess hat den höchsten und nachhaltigsten Lernerfolg. Bei der TEMA Technologie Marketing AG in Aachen setzt man für Kunden auf diesen Umstand, indem man Arbeitsschutztrainings in den virtuellen Raum verlegt. Die virtuelle Realität (VR) liefert Informationen annähernd so, wie man sie in der Realität wahrnimmt, verarbeitet und umsetzt. Mit VR können Mitarbeitende für Gefährdungsquellen sensibilisiert werden und dann in realen Gefahren- oder Risiko-Szenarien adäquat reagieren.
Je realitätsnäher das Arbeitsschutztraining, desto besser der Lernprozess
Arbeitsschutz ist ein komplexes Thema und viele Mitarbeitende sind sich der Risiken bei Arbeiten in großer Höhe oder mit gefährlichen Stoffen nicht bewusst. Noch viel weniger wissen sie, wie sie sich und andere vor diesen Risiken schützen können und sich in Gefahrensituationen richtig verhalten sollen. Daher müssen Mitarbeitende entsprechend geschult und kontinuierlich unterwiesen werden. Und auch hier gilt: Je realitätsnäher das Training, desto besser der Lernprozess. Dabei soll natürlich niemand real gefährdet werden. In der virtuellen Realität können Gefahrensituationen im dreidimensionalen virtuellen Raum sehr realistisch simuliert werden. Beschäftigte können in dieser im Computer erzeugten Umgebung den Umgang mit Anlagen, Maschinen und Arbeitsmitteln und das richtige Verhalten in Gefahrensituationen üben. Dazu benötigt man nicht mehr als eine VR-Brille und eine entsprechende Anwendung.
Das hat gleich mehrere Vorteile: In der Virtual Reality (VR) erlebt der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin die vertraute Arbeitsumgebung seines realen Arbeitsplatzes und kann sich dort in gewissen Grenzen „frei“ bewegen. So kann er später im realen Berufsalltag das Erlernte besser anwenden und potenzielle Gefahren schneller erkennen. Die Entwickler bei TEMA nutzen CAD-Daten oder auch Fotos der Räume und Anlagen, um diese in der Virtual Reality nachzubauen, zu modellieren. Zusätzliche Protagonisten in den Trainingsszenarien wie etwa Arbeitskollegen werden als 3D-Modelle eingekauft, Bewegungsabläufe der virtuellen „Darsteller“ werden im Motion Capture Verfahren mit einem speziellen Anzug realisiert. Es können auch real gefilmte 360 Grad-Aufnahmen in die Szenarien integriert werden.
Ortsunabhängigkeit als Vorteil
Das Training mit der VR-Brille ist besonders bei jungen, technikaffinen Mitarbeitenden beliebt und wird in der Regel gerne und häufig genutzt. „Unternehmen, die eine innovative Technologie wie Virtual Reality für das Sicherheitstraining ihres Personals nutzen, positionieren sich zudem als moderne, fortschrittliche Arbeitgeber und werden damit attraktiver für Fachkräfte“, so Angelika Backes, Director Healthcare bei der TEMA AG.
Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist die Tatsache, dass das Sicherheitstraining ortsunabhängig ist. So können sich mehrere Personen gleichzeitig im gleichen virtuellen Raum aufhalten und interagieren, egal wo sie sich gerade befinden, die entsprechende Hardware vorausgesetzt.
Im Laufe eines VR-Arbeitsschutztrainings müssen die Probanden dann immer wieder Entscheidungen treffen und Aktionen auslösen, im Falle eines Brandes beispielsweise den richtigen Fluchtweg einschlagen, oder Arbeitsgerät wie einen Gabelstapler so einsetzen, dass Gefährdungen von vornherein vermieden werden. Natürlich können sie sich auch falsch entscheiden, was dann wiederum entsprechende Konsequenzen nach sich zieht. Diese können von einem Texthinweis, weshalb diese Entscheidung falsch war, bis hin zur fast „realistischen“ Darstellung beispielsweise eines Sturzes in der VR reichen. Ein falsches Verhalten während des Trainings im virtuellen Raum gefährdet in jedem Fall weder den Trainierenden selbst noch andere, dennoch ist der Lerneffekt durch virtuelle „Unfälle“ hoch.
Dienstreisen entfallen
Zunächst mögen die Kosten für Hardware und die Entwicklung eines virtuellen Trainingsraums hoch erscheinen, aber mit zunehmender Teilnehmerzahl kann das VR-Training sogar günstiger als Arbeitsschutztrainings per E‑Learning sein. Durch das ortsunabhängige Training entfallen zudem kostspielige und die Umwelt belastende Dienstreisen.
Virtuelle Anwendungen im Arbeitsschutz sind also immer dann besonders geeignet, wenn ein reales Training zu teuer oder zu gefährlich ist, oder wenn z. B. Verhaltensrichtlinien in einem Unfallszenario gar nicht geübt werden können. Außerdem kann mittels VR besonders trockener Lernstoff gut vermittelt werden, weil die innovative Technologie zum Trainieren motiviert und die Inhalte länger „hängen“ bleiben.
Untersuchungen haben zudem ergeben, dass man beim Training unter der VR-Brille viel fokussierter lernt, weil man durch VR-Brille und Kopfhörer vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten ist. Dadurch werden mittels VR Lerninhalte bis zu vier Mal schneller vermittelt als beim Face-to-Face-Training.
Auch Wartung und Reparieren schulen
VR-Anwendungen können natürlich nicht nur zum Training im Arbeitsschutz angewendet werden. Im virtuellen Raum kann man beispielsweise auch Wartungs- oder Reparaturarbeiten an Maschinen und Anlagen trainieren oder Mitarbeiter in der Bedienung von Anlagen schulen.
Neben der rein virtuellen Realität gibt es noch die Augmented und Mixed Reality. Diese Verfahren kombinieren reale Kamerabilder von Smartphone oder Tablet mit im Computer generierten Bildern. So können dem Nutzer dann zusätzliche Informationen angezeigt werden, ähnlich wie bei der HoloLens von Microsoft.
Lesen Sie zum Thema Einsatzmöglichkeiten von VR:
Autor:
Dirk Heidermann
Director VR/AR/3D
TEMA Technologie Marketing AG