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KI in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Smarter Arbeitsschutz
KI in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

KI in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Foto: © metamorworks - stock.adobe.com
KI in Arbeitssicher­heit und Gesund­heitss­chutz: Sie glauben, kün­stliche Intel­li­genz sei eine der wichtig­sten Tech­nolo­gien der Zukun­ft? Das ist nur halb richtig, denn diese Zukun­ft hat längst begonnen. Die Chan­cen wie Risiken beim Ein­satz von kün­stlich­er Intel­li­genz in einem Unternehmen betr­e­f­fen auch den Arbeitsschutz.

Durch die kosten­lose Freiga­be eines neuen „intel­li­gen­ten“ Chat-Sys­tems im Novem­ber 2022 hat – nicht zum ersten Mal – der Hype um kün­stliche Intel­li­genz (KI) einen neuen Höhep­unkt erre­icht. Viele wollen von den neuen Werkzeu­gen wie Chat­G­PT, DALL‑E & Co prof­i­tieren und lassen sich Texte, Bilder oder Videos gener­ieren. Doch diese gen­er­a­tive KI stellt nur einen kleinen Auss­chnitt heutiger KI-Anwen­dun­gen dar.

Oft ist uns kaum bewusst, wie tief KI längst unsere Arbeitswelt und unser Pri­vatleben durch­dringt. KI fil­tert Spam aus unseren Mails und dirigiert uns beim Online-Shop­pen. Autos und Haushalts­geräte, Buch­hal­tung und PSA – alles wird intel­li­gent und der Leis­tungskat­a­log von KI wird jeden Tag beein­druck­ender. KI entschlüs­selt antike Texte, KI find­et ein neues Antibi­otikum, KI erken­nt Depres­sion am Klang ein­er Stimme – diese Liste kön­nte noch seit­en­lang weitergehen.

KI kann alles besser – oder nicht?

Ob Qual­ität­sprü­fung oder Logis­tik, beim Schach oder beim Auswerten von Rönt­gen­bildern – wo man hin­schaut, schnei­det KI bess­er ab als wir. Das begeis­tert und frus­tri­ert zugle­ich. Sehen, Hören, Sprechen, Lesen … all das kann KI schon richtig gut (nachah­men). Am Denken wird noch gear­beit­et. Fühlen wird allen­falls simuliert und ist mit men­schlichen Emo­tio­nen oder tat­säch­lich­er Empathie nicht vergleichbar.

Während die einen KI zum Hoff­nungsträger für Wach­s­tum und Wohl­stand stil­isieren, war­nen andere davor, immer tiefer in die Abhängigkeit von inter­na­tionalen Tech-Gigan­ten zu rutschen. Bei­de Seit­en haben gute Argu­mente, aber die Zukun­ft vorauszusagen ist angesichts der dynamis­chen Entwick­lung bei KI-Anwen­dun­gen unmöglich. Zumin­d­est für uns Men­schen, doch auch dies kann KI bess­er und hat bei Wet­ter­vorher­sagen, Stauprog­nosen oder Aktien­analy­sen längst die Führung übernommen.

Glaubt man den Wer­bev­er­sprechen, soll unser Leben durch KI ein­fach­er und beque­mer wer­den. Intel­li­gente Kühlschränke und Back­öfen man­a­gen unsere Ernährung und um das Steuern von Licht, Heizung oder Rasen­sprenger muss sich nie­mand mehr küm­mern. Doch KI steuert nicht nur „Smart Homes“, son­dern Maschi­nen, Anla­gen und ganze Pro­duk­tions­ket­ten. Ziel ist die Null-Fehler-Pro­duk­tion. Denn Algo­rith­men wer­den wed­er krank noch müde, KI streikt nicht und kommt ohne Urlaub aus. Stets arbeit­et sie zuver­läs­sig und fehler­frei. Oder doch nicht? Ras­sis­tis­che Sprüche „intel­li­gen­ter“ Chat-Bots, diskri­m­inierende Bewer­ber­auswahl durch eine „intel­li­gente“ Soft­ware oder tödliche Unfälle mit autonomen Fahrzeu­gen zeigen, dass dies nicht die ganze Wahrheit sein kann.

Neben aller Begeis­terung ist daher auch viel Verun­sicherung zu spüren. Nicht zulet­zt geschürt durch einen offe­nen Brief führen­der KI-Forsch­er, die im März 2023 einen sofor­ti­gen Stopp beim Entwick­eln weit­er­er kün­stlich­er Intel­li­gen­zsys­teme fordern. Ist da etwas außer Kon­trolle ger­at­en? Bis­lang wur­den die Dystopi­en, in denen nicht mehr kon­trol­lier­bare Com­put­er und intel­li­gente Robot­er die Men­schheit bedro­hen, als Sci­encefic­tion abge­tan. Nun wer­den die Stim­men nach Reg­ulierung und Gren­zen für KI immer lauter und nicht nur die EU arbeit­et an einem Recht­srah­men für eine ver­trauenswürdi­ge und ethis­che Nutzung von kün­stlich­er Intelligenz.

Fakt ist: KI ist da, und sie wird nicht mehr ver­schwinden. Wir soll­ten ler­nen, damit zu leben und – wo es sin­nvoll ist – die neuen Werkzeuge aktiv zu nutzen. Auch wer dies für sich per­sön­lich ablehnt, wird akzep­tieren müssen, dass KI die Arbeitswelt viel­er Branchen kräftig umwälzen wird. Aus Sicht des Arbeitss­chützers ergeben sich – wie bei jed­er neuen Tech­nolo­gie – zwei Perspektiven:

  1. Wie lassen sich KI-Werkzeuge für den betrieblichen Arbeitss­chutz gezielt nutzen und was muss dabei beachtet werden?
  2. Wie wirken sich KI-Anwen­dun­gen auf Sicher­heit, Gesund­heit und Wohlbefind­en am Arbeit­splatz aus, inwiefern kön­nte es zu akuten Gefährdun­gen oder Belas­tun­gen kommen?

Berufsgenossenschaften nutzen KI

Die DGUV geht davon aus, dass der Ein­satz kün­stlich­er Intel­li­genz „die Sicher­heit und Gesund­heit bei der Arbeit erhöhen“ kann. Einige Beruf­sgenossen­schaften nutzen kün­stliche Intel­li­genz bere­its aktiv, hier zwei Beispiele:

  • Unfall­prog­nosen: Die BG BAU hat im Juni diesen Jahres ein KI-Pro­jekt ges­tartet, das die Arbeitss­chutz-Auf­sicht unter­stützen soll. Eine KI analysiert den Datenbe­stand aus Unternehmen­sprü­fun­gen sowie die Sta­tis­tiken aus dem seit vie­len Jahren erfassten Arbeit­sun­fallgeschehen und leit­et daraus ab, in welchen Unternehmen das Risiko für Arbeit­sun­fälle beson­ders hoch ist.
  • Regresser­folge ein­schätzen: Die BG ETEM set­zt auf KI für die Automa­tisierung ihres Regress­melde­v­er­fahrens. Bei mehr als 500 Arbeit­sun­fällen pro Tag wertet KI die vor­liegen­den Dat­en aus und ent­lastet dadurch das Per­son­al in den Bezirksver­wal­tun­gen. Die KI erken­nt zum Beispiel Muster für erfol­gver­sprechende Regressver­fahren oder solche mit – aus Sicht der BG – gerin­geren Chan­cen. Span­nend kön­nte es wer­den, wenn Anwälte der Ver­sicherten eben­falls KI-Werkzeuge nutzen – was im Übri­gen zeigt, wie wertvoll unsere Dat­en sind, ob für eine BG oder für Google, Ama­zon, Face­book & Co.

Typ­isch für diese KI-Anwen­dun­gen ist, dass es um große Men­gen an Dat­en geht. Je mehr einzelne Infor­ma­tion­sein­heit­en erfasst, ver­ar­beit­et und in ein­er Gesamtschau betra­chtet und aus­gew­ertet wer­den müssen, desto eher zeigt sich die Über­legen­heit kün­stlich intel­li­gen­ter Sys­teme. Daher lassen sich KI-Anwen­dun­gen, die „im Großen“ ihren Nutzen haben, nicht ohne Weit­eres auf ein Unternehmen herun­ter­skalieren. Je nach Fragestel­lung ist die in einem einzel­nen Betrieb erzeugte Daten­menge zu klein, um aus­sagekräftige Auswer­tun­gen zu generieren.

KI für Arbeitsschützer

Doch wie kann auch der Arbeitss­chutz vor Ort von KI prof­i­tieren? Dafür wer­den unter­schiedliche Ansätze diskutiert:

Erken­nen von Risiken: Eine KI kön­nte die Präven­tion unter­stützen, indem sie poten­zielle Gefahren­quellen vorher­sagt. Wer­den möglichst viele Ein­flussfak­toren miteinan­der verknüpft wie

  • Arbeitss­chutz­dat­en zu Unfällen, Störun­gen, Fehlzeit­en usw.,
  • weit­ere betrieb­sin­terne Dat­en, etwa aus der Sen­sorik smarter Gebäude, Maschi­nen, Anla­gen, Prozesse usw.

sowie

  • externe Para­me­ter, etwa zum lokalen Wetter,

kön­nte eine KI the­o­retisch neue Zusam­men­hänge für Unfall­fak­toren find­en. Schon heute berech­nen Algo­rith­men in smarten Fab­riken, wann wo welch­es Teil gewartet, repari­ert oder erset­zt wer­den muss. Diese „Pre­dic­tive Main­te­nance“ fokussiert derzeit auf das Ver­mei­den von Maschi­nen-Still­stän­den, kön­nte jedoch auf Ver­let­zungs- und Gesund­heit­srisiken aus­geweit­et werden.

KI in der Instandhaltung

Beispiel Stör­fall oder eine andere unfall­trächtige Sit­u­a­tion außer­halb des Rou­tine­be­triebs: Angenom­men, über Sen­soren „weiß“ das KI-Sys­tem“, wo eine Ober­fläche heiß oder eine Lär­m­gren­ze erre­icht wurde, welch­er Behäl­ter leckt und welch­er Mitar­beit­er oder Sta­pler sich wo befind­et usw. Indem eine solche KI immer mehr Para­me­ter kom­biniert, wird sie immer effek­tiv­er poten­ziell gefährliche Sit­u­a­tio­nen vorauss­chauen. Sie kann dann rechtzeit­ig war­nen oder auch aktiv eine Mas­chine abschal­ten, ein Ven­til absper­ren, die Sprin­kler­an­lage starten oder was auch immer notwendig ist.

Noch einen Schritt weit­er gedacht, kön­nte eine KI überdies kon­trol­lieren, ob der mit der Störungs­be­he­bung beauf­tragte Mitar­beit­er dafür qual­i­fiziert ist, ob er geeignete PSA trägt, wann er zulet­zt unter­wiesen wurde oder ob die elek­trische Ver­sorgung per Lock­out-Tagout freigeschal­tet wurde. Denn all diese Para­me­ter liegen entwed­er längst dig­i­tal vor oder lassen sich durch immer „unsicht­barere“ Sen­soren, kom­biniert mit Muster‑, Sprach- und Gesicht­serken­nung, schnell gewinnen.

Im opti­malen Fall hat der ver­ant­wortliche Vorge­set­zte – unter­stützt durch die Sifa – sämtliche Risiko­fak­toren im Blick beziehung­weise im Kopf. Doch je mehr Para­me­ter zu beacht­en sind und je höher der Druck zu schnellen Entschei­dun­gen wird – Maschi­nen­still­stände wer­den oft teuer –, desto mehr wird eine KI, der Stress und Hek­tik fremd sind, ihre Stärken ausspielen.

Solche unternehmensweit­en KI-Sys­teme sind jedoch keine Selb­stläufer, sie müssen zunächst – über Sen­soren, Schnittstellen usw. – Zugang zu den benötigten Dat­en erhal­ten. Die Dat­en müssen zudem zuver­läs­sig und möglichst voll­ständig sein. Solange beispiel­sweise Arbeit­sun­fälle, Beina­he­un­fälle, kri­tis­che Sit­u­a­tio­nen usw. nicht kon­se­quent und sys­tem­a­tisch doku­men­tiert wer­den, fehlen der KI entschei­dende Voraus­set­zun­gen für ein Analysieren von Unfall­risiken. Auch der erforder­liche Daten­schutz kann das Poten­zial ein­er KI ein­schränken (Mehr zu Daten­qual­ität, Daten­schutz und anderen Gren­zen und Tück­en beim Ein­satz von KI lesen Sie im Fol­ge­beitrag in Sicher­heitsin­ge­nieur 11–2023).

Sim­u­la­tion von Gefahren­si­t­u­a­tio­nen: Wenn eine KI in der Lage ist, poten­zielle Gefahren­si­t­u­a­tio­nen vorauss­chauend zu erken­nen, dann lässt sich dies auch nutzen, um das sicher­heits­gerechte Han­deln in ein­er solchen Sit­u­a­tion auszutesten und zu trainieren. Längst simulieren Maschi­nen­bauer die Leis­tungs­fähigkeit von Maschi­nen und Anla­gen in Daten­mod­ellen, soge­nan­nten dig­i­tal­en Zwill­in­gen. In ähn­lich­er Weise simulieren Architek­ten im BIM (Build­ing Infor­ma­tion Mod­el­ing) den kom­plet­ten Leben­szyk­lus von Gebäu­den von der Pla­nung bis zum Abriss, vom Bau­grund bis zu den Brand­meldern. Mas­chine oder Maschi­nen­halle, vor dem tat­säch­lichen Bauen wird alles dig­i­tal geplant und – zunehmend KI-unter­stützt – ausgetestet.

Maschi­nen, Baustellen, Brand­schutz? Spätestens jet­zt wird jed­er Arbeitss­chützer hell­hörig. Denn es wer­den jede Menge Dat­en erzeugt, die für seine Arbeit hochrel­e­vant sind. Eine KI kön­nte solche Dat­en nutzen, um Risikosi­t­u­a­tio­nen zu simulieren, etwa einen Stör­fall. Der kün­ftige Maschi­nenbe­di­ener kön­nte seine Hand­lung­sop­tio­nen austesten und – gefahr­los – das Ver­hal­ten im Not­fall einüben. Eine Betrieb­s­feuer­wehr kön­nte mith­il­fe von 3D-Brillen das Vorge­hen bei der Brand­bekämp­fung an ein­er heiklen Stelle üben, bevor das Gebäude über­haupt gebaut ist. Solche virtuellen Train­ingsszenar­ien sind längst Real­ität und KI-ges­teuert wer­den sie leis­tungs­fähiger und realitätsnäher.

Zugangskon­trolle: Nicht nur Handys kön­nen Per­so­n­en unter­schei­den, auch Schuss­waf­fen wer­den bere­its mit Gesicht­serken­nung aus­ges­tat­tet. In gle­ich­er Weise kön­nte eine KI das Ver­wen­den von bes­timmten Werkzeu­gen oder gefährlichen Sub­stanzen wie etwa Sprengstof­fen über den Zugang zu Sicher­heitss­chränken oder Gefahren­zo­nen steuern, überwachen und protokollieren.

Autonome Fahrzeuge und inner­be­triebliche Verkehrs­flüsse: Ob echte selb­st­fahrende Sys­teme für den Indi­vid­u­alverkehr jemals Real­ität wer­den, darf bezweifelt wer­den. In begren­zten Arealen oder auf fes­ten Routen wer­den solche Sys­teme jedoch bere­its erfol­gre­ich einge­set­zt, vom kleinen Trans­portro­bot­er bis zu selb­st­fahren­den Flugzeugschlep­pern. Das kann Beschäftigte ent­las­ten oder ganz über­flüs­sig machen, Unfälle auf­grund men­schlich­er Fak­toren wie Müdigkeit oder Alko­hol dürfte es nicht mehr geben.

Auswirkun­gen der Dig­i­tal­isierung in der Arbeitswelt

Reha-Man­age­ment: Ob Früherken­nung (Hautkrebs, Alzheimer) oder per­son­al­isierte Ther­a­pie, es gibt immer mehr Beispiele, wo eine KI selb­st Fachärzten über­legen ist. Wird eine KI mit genü­gend großen Daten­men­gen trainiert, kön­nte sie indi­vidu­ell prog­nos­tizieren, welche Maß­nah­men nach einem Arbeit­sun­fall zum opti­malen Heilungser­folg führen.

Inklu­sion: Assis­ten­zsys­teme für Men­schen mit Ein­schränkun­gen wer­den durch KI immer leis­tungs­fähiger. Das Pro­jekt KI.ASSIST hat drei Jahre lang KI-Tech­nolo­gien für die beru­fliche Teil­habe von Men­schen mit Behin­derun­gen unter­sucht. Der Abschluss­bericht sieht große Chan­cen, schwer­be­hin­derte Men­schen indi­vidu­ell an Lern- und Arbeit­sorten zu begleit­en und ihre Inklu­sion im Beruf­sleben zu fördern. Auch Betriebe, die bis­lang wenig Optio­nen zur Inklu­sion sahen, kön­nten zum Umdenken gebracht werden.
Tipp: Das Por­tal rehadat.de zeigt jede Menge Beispiele für gelun­gene Inklusion.

Doku­men­tieren: KI schreibt Pro­gramm­code und hat Beethovens Unvol­len­dete vol­len­det, da sollte doch ein Gefahrstof­fverze­ich­nis oder der Sifa-Jahres­bericht ein Klacks sein, oder? Das ist richtig gedacht, aber – und hier liegt der Hak­en – ein durch KI erstelltes Doku­ment kann nur so gut sein wie die Dat­en, mit denen die KI gefüt­tert wurde. Und der Aufwand für das Zusam­men­stellen, Struk­turi­eren und KI-gerechte Einpfle­gen aller Dat­en und Para­me­ter sollte nicht unter­schätzt wer­den. Denkbar wäre auch, dass ein intel­li­gen­ter Chat­bot Betrieb­san­weisun­gen gener­iert, die auf den ersten Blick kor­rekt klin­gen. Aber kann auf diese Weise mehr entste­hen als ein Mis­chmasch aus Betrieb­san­weisun­gen, die die KI zuvor ein­ge­le­sen hat? Kein Arbeitss­chützer wird darum herum kom­men, all solche per KI erzeugten Doku­mente kri­tisch zu hin­ter­fra­gen und betrieb­sspez­i­fis­che Para­me­ter per Hand einzupflegen.

Dazu kommt, dass die sprach­lichen Fähigkeit­en ein­er KI zwar auf den ersten Blick beein­druck­en, den­noch der Sprachkom­pe­tenz des Men­schen unter­legen bleiben. Haben Sie sich beim Ein­tip­pen auf dem Smart­phone auch schon gewun­dert, auf welche Ideen die Autover­voll­ständi­gen-Funk­tion kommt? Da soll man im Kon­flikt seinem Geg­n­er „Ravi­o­li bieten“, ein Vorschlag, der „ein­fach Suppe!“ ist.

Über solche Stil­blüten schmun­zeln wir zu Recht, doch es ist alles andere als lustig, wenn in sicher­heit­srel­e­van­ten Doku­menten eine ver­meintlich kom­pe­tente KI daneben­liegt. Jede Ver­wech­slung von Begrif­f­en, jedes falsche Zuord­nen der Auto­maten­sprache kön­nte lebens­ge­fährliche Fol­gen haben. Auch bei Chat­G­PT häufen sich nach dem ersten Hype die Beispiele, welchen kor­rekt klin­gen­den (!) Unsinn KI abliefern kann. Erste Ver­lage aus dem Arbeitss­chutz haben bere­its angekündigt, KI von ihren Pro­duk­ten fernzuhal­ten und verpflicht­en ihre Autoren darauf.

Über­set­zen: In eini­gen Branchen, etwa bei Sub­un­ternehmen auf dem Bau, scheit­ert ein Unter­weisen an Sprach­prob­le­men. Es sollte jedoch min­destens einen Vorar­beit­er beziehungsweise Ansprech­part­ner geben, mit dem Sie sich auf Deutsch ver­ständi­gen kön­nen. Für diesen kann es eine große Hil­fe sein, wenn Sie rel­e­vante Doku­mente und Ver­hal­tensregeln schon mal vor­ab durch KI über­set­zen lassen. Auch hier gilt jedoch, sich der Tück­en und Gren­zen der smarten Tools bewusst zu sein und bei gefahren­rel­e­van­ten Aspek­ten bess­er dop­pelt zu prüfen. Auch wer selb­st im Aus­land­sein­satz ist, kann von Über­set­zungs-KI prof­i­tieren, ob in Däne­mark, Kroa­t­ien oder Japan.

Tipp: Manch­mal lässt sich KI für ein Brain­storm­ing nutzen. Sie suchen ein zün­den­des Mot­to für den geplanten Gesund­heit­stag? Oder einen Slo­gan für eine inner­be­triebliche Arbeitss­chutz-Kam­pagne? Fra­gen Sie eine KI Ihrer Wahl. Sie wer­den viel unbrauch­baren Müll erhal­ten. Aber anhand der gener­ierten Vorschläge stoßen Sie vielle­icht auf eine Idee, die Sie anpassen und nutzen können.

 


Autor: Dr. Fried­helm Kring
Redak­tions­büro BIOnline
www.bionline.de
 
Foto: © privat
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