Prozess der Marktzulassung
Bis ein Produkt in Europa in den Verkauf gehen kann, muss es allen gängigen Normen entsprechen. Dies garantiert ein einheitliches Schutzniveau zur Unfallverhütung bei der Nutzung von Maschinen. Selbst bei einer Fehlanwendung wird auf diese Weise die Sicherheit gewährleistet. Ist dies gegeben, erhält das Produkt die CE-Kennzeichnung. Dieses Prüfsiegel kann der Hersteller meist selbst vergeben, eine unabhängige Prüfstelle muss hier nicht hinzugezogen werden. Anders sieht es im Fall von Formatkreissägen aus. Da diese in Anhang IV der Maschinenrichtlinie (MRL) 2006 EG gelistet sind und somit zu gefährlichen Maschinen zählen, muss der Hersteller zur Überprüfung der Normenkonformität und damit einhergehend für das CE-Kennzeichen eine zugelassene Prüfstelle mit einer Baumusterprüfung beauftragen. So weit, so gut: Doch wie verhält es sich, wenn es für eine technische Errungenschaft noch keine Norm gibt?
EG-Baumusterprüfung: Tausende Prüfungen und Bedingungen
Vor dieser Herausforderung stand die Altendorf Group mit Hand Guard, ihrem vollkommen neuen Sicherheitssystem für Formatkreissägen. Für Künstliche Intelligenz (KI)- und kamerabasierte Sicherheitsassistenzsysteme gab es bislang keine Norm. Aus diesem Grund musste die Altendorf Group eine EG-Baumusterprüfung bei der Berufsgenossenschaft in Auftrag geben. Neben tausenden Material‑, Gestaltungs- und Funktionsprüfungen wurden für die Zertifizierung durch diese folgende Bedingungen definiert:
- Funktionsfähigkeit bei Handgeschwindigkeiten von bis zu 2m/s (typische Reflex- und Abrutschbewegung)
- Performance Level C (Anforderung, die bisher an Formatkreissägen gestellt wurden)
- Entsprechende Zuverlässigkeit der Handerkennung (orientiert an den Kriterien der Taxonomie für autonome und KI-Systeme).
Das Ziel der Berufsgenossenschaft bestand darin, mit Hand Guard einen hohen Sicherheitsstandard für Formatkreissägen neu zu definieren. Dieser soll künftig für alle anderen Marktbegleiter als Maßstab dienen. Da ein KI- und kamerabasiertes Sicherheitssystem für Formatkreissägen und die damit zusammenhängende Definition eines vollkommen neuen Sicherheitsstandards durchaus komplex ist, musste die Maschine von einem unabhängigen Prüfinstitut untersucht werden.
Sofortige Auslieferung in der EU
Nach intensivster Prüfung ist es so weit: Hand Guard erhält das GS-Siegel. Damit ist für den potenziellen Käufer klar ersichtlich, dass die Sicherheit von einem Prüfinstitut bestätigt wurde. „Als Entwickler von Premium-Formatkreissägen war es uns ein großes Anliegen, weiter zu forschen, um schließlich ein Sicherheitssystem auf den Markt zu bringen, mit dem sich Unfälle nahezu vollständig verhindern lassen. Mit Hand Guard schreiten wir als Pionier voran. Es gibt kein vergleichbares System, das ebenfalls die Bedingungen dieser Zertifizierung erfüllt“, so Peter Schwenk, CEO der Altendorf Group.
Sicherheitsassistenzsystem Hand Guard erhält GS-Siegel
Technischem Fortschritt geht immer eine Vision voraus. „Nie wieder Verletzungen im Holz-Handwerk“ lautete die Vision der Altendorf Group. Als Resultat hat das Mindener Unternehmen Hand Guard entwickelt. Mit dem GS-Siegel definiert das System den Sicherheitsstandard für Formatkreissägen nun am Weltmarkt neu. Allein in Deutschland können mit ihm die bis zu 120 meldepflichtigen Unfälle pro Monat mit Formatkreissägen nahezu vollständig verhindert werden. Auf den sofortigen EU-weiten Auslieferungsstart folgt nach erfolgreicher UL/CSA-Zertifizierung die Auslieferung in Nordamerika – zeitgleich mit dem weltweiten Vermarktungsstart auch.