Der Bau neuer Gebäude für die Lagerung von Gefahrstoffen ist teuer und häufig gar nicht möglich. Auch das Anmieten von zusätzlichen Räumen ist in den meisten Fällen keine gute Lösung, da Gefahrstoffe in vielen Betrieben Arbeitsmittel des täglichen Bedarfs sind und deshalb in der Nähe der Arbeitsplätze gelagert werden sollten. Eine bessere Lösung ist deshalb die bauliche Veränderung vorhandener Räume durch eine Raumauskleidung. Dabei werden Böden und Wände so verändert, dass daraus ein Gefahrstofflager entsteht, das allen Anforderungen und Vorschriften gerecht wird. Der Raum wird dabei sozusagen zu einer vollflächigen Auffangwanne umgerüstet.
Wenn ein ganzer Raum zum Gefahrstofflager wird
Bei einer Raumauskleidung müssen verschiedene Faktoren beachtet werden. Einer davon ist die Zusammensetzung des zu lagernden Gefahrstoffs. Denn Gefahrstoffe unterschiedlicher Lagerklassen dürfen mitunter nicht im selben Raum gelagert werden. In manchen Fällen müssen die Räume zusätzlich mit technischen Ausstattungen versehen werden. Bei der Lagerung von entzündbaren Stoffen muss zum Beispiel eine technische Lüftung vorhanden sein, um eine explosionsfähige Atmosphäre zu vermeiden. Sofern noch nicht vorhanden, sollte der Raum mit einer Brandschutztür ausgestattet sein. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die Raumstatik. Je nach Raumgröße und der verfügbaren Grundfläche in Abhängigkeit zum benötigten Auffangvolumen muss die Raumauskleidung an den Wänden aufgekantet werden, um das Zielvolumen zu erreichen. Wichtig: Eine Raumauskleidung kommt nur dann infrage, wenn auch der Boden des Raumes dem Gewicht der Gebinde gewachsen ist!
Das Betriebsgelände optimal nutzen
Es existieren aber auch noch andere Möglichkeiten, um zusätzliche Lagerkapazitäten für Unternehmen zu schaffen: Bestimmte Gefahrstoffcontainerarten müssen nicht die sonst nötigen Sicherheitsabstände zu Gebäuden einhalten und eignen sich daher, um vorhandenen Platz auch auf dem Außengelände von Betrieben optimal zu nutzen. Ein Beispiel dafür sind begehbare F90 Brandschutzcontainer. Sie weisen durch ihre spezielle Bauart eine geprüfte Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten auf und jeder Brandschutzcontainer bildet seinen eigenen Brandabschnitt. Die notwendige Ausstattung der Brandschutzcontainer ergibt sich aus der Lagermenge, den zu lagernden Gefahrstoffen und danach, ob aktiv oder passiv gelagert werden soll.
Es gibt immer eine Lösung
Die gesetzlichen Vorgaben zur Lagerung von Gefahrstoffen sind zwar komplex, doch die Möglichkeiten zur Gefahrstofflagerung sind vielfältig. Unternehmen, die wachsen, sind deshalb gut beraten, sich mit Gefahrstofflagerexpertinnen oder ‑experten auszutauschen. Sie kennen die aktuelle Rechtslage und die Bandbreite an Gefahrstofflagerlösungen. So können sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und auch bei starkem Wachstum rechtlich sicher, umweltschonend und gut beschützt mit den Stoffen arbeiten.
Autor:
Paul Fricke
Geschäftsführer Protectoplus GmbH