Eine interdisziplinäre Ad-hoc-Arbeitsgruppe hat im März 2022 das Diskussionspapier „Asbest im Bauschutt, in Recyclingmaterial und in Altablagerungen“ veröffentlicht, das sich grundlegend mit Nachweismöglichkeiten und der Bewertung von Asbestprodukten im Baubestand befasst. Dieses dient als Diskussionsbeitrag für die weitere vertiefte Beratung des im April 2020 von der Umweltministerkonferenz veröffentlichten Berichtes zum Erfahrungsaustausch des Ausschusses für Abfalltechnik (ATA) der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) „Umgang mit Bau und Abbruchabfällen mit geringen Asbestgehalten“ sowie der darauf angestoßenen Überarbeitung der LAGA-Mitteilung M 23.
Erkundung und Bewertung von Asbest
Das Diskussionspapier basiert auf der Erkenntnis, dass die Verbreitung von bauchemischen Asbestprodukten im Baubestand viel größer ist als jahrzehntelang angenommen. Dies kann dazu führen, dass im Handwerk tätige Personen zunehmend Asbest ausgesetzt sind. Eine zunehmende Exposition kann sich auch daraus ergeben, dass erkannte asbesthaltige Produkte nicht sachgerecht ausgebaut werden. Zudem ist laut Arbeitsgruppe bekannt, dass Asbestanteile über natürliche Zuschlagstoffe ungezielt in bauchemische und bautechnische Produkte gelangen. Die Arbeitsgruppe ist der Auffassung, dass diese Aspekte bei der Bewertung von mineralischen Abfällen berücksichtigt werden müssen. Um dem zu begegnen, zielt das Diskussionspapier der Arbeitsgruppe auf geltende rechtliche Grundlagen ab und erweitert diese um die Thematik der neuen Asbestfunde in bauchemischen und bautechnischen Produkten.
Grundlegend werden folgende Aspekte im Diskussionspapier zu Asbestprodukten im Baubestand beleuchtet
- Reach-Verordnung
- Unterscheidung geogener Asbest und technische Asbestprodukte
- Rückbaukonzept – Deklarationszertifikat Abfall
- Einstufungsschema Abfall
- Hot-Spot-Beprobung Abfall nach LAGA PN 98 (LAGA-Mitteilung 32)
- Fachkunde für die Probennahme nach LAGA PN 98 (LAGA-Mitteilung 32)
- Asbesthaltige Altablagerungen