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Burnout in der Pflege

AOK-Analyse
Ausgebranntes Pflegepersonal

Ausgebranntes Pflegepersonal
© Dan Race - stock.adobe.com

Eine aktuelle Auswer­tung der Arbeit­sun­fähigkeits­dat­en von 682.000 AOK-Ver­sicherten in Pflege­berufen ergibt, dass Erkrankun­gen in Zusam­men­hang mit Burnout in der Pflege fast dop­pelt so häu­fig vorkom­men wie in allen anderen Beruf­s­grup­pen. Diese Belas­tung zeigt sich nicht erst durch die Coro­na-Pan­demie, son­dern seit Jahren zeigen Analy­sen des Wis­senschaftlichen Insti­tuts der AOK (WIdO), dass psy­chis­che und psy­cho­so­ma­tis­che Erkrankun­gen beim Pflegeper­son­al zunehmen. Burnout in der Pflege ist nicht geschlechtsab­hängig. Aber: Mit zunehmen­dem Alter steigt das Risiko von Pflegekräften, an Burnout zu erkranken, wen­ngle­ich es bei den unter 30-Jähri­gen schon ver­gle­ich­sweise hohe Krankheits­fälle gibt. 

Burnout in der Pflege vorbeugen

Die Zahlen ver­mit­teln den drin­gen­den Hand­lungs­be­darf, denn ohne die Pflegekräfte kol­la­biert das Gesund­heitssys­tem. Die AOK fordert deshalb, die Arbeits­be­din­gun­gen nach­haltig zu verbessern. Zudem sei es notwendig, die Rolle der Pflege­berufe und deren Attrak­tiv­ität zu steigern. Für Pflegeein­rich­tun­gen und Kranken­häuser wird es zunehmend schwierig, aus­re­ichend Pflegeper­son­al zu find­en – und das bei zunehmen­dem Pflegebe­darf. Auf­grund höher­er Lebenser­wartung gibt es beispiel­sweise immer mehr demen­zkranke und mul­ti­mor­bide Men­schen, die viel Zuwen­dung brauchen und deren Pflege viel Fach­wis­sen, aber auch Zeit erfordert. Aber schon heute sind viele Stellen unbe­set­zt. Infolgedessen man­gelt es an Zeit und gle­ichzeit­ig erhöht sich die Arbeits­dichte. Das ist ein immenser Belas­tungsaspekt: Die Pfle­gen­den kön­nen sich nicht aus­re­ichend inten­siv um ihre Pati­entin­nen und Patien­ten küm­mern, weswe­gen sie häu­fig mit einem unguten Gefühl in ihren Feier­abend gehen. Zudem sind die Arbeit­spläne wenig belast­bar und immer häu­figer wer­den Beschäftigte außer­halb des reg­ulären Dien­sts als Vertre­tung aus ihrer Freizeit an den Arbeit­splatz beordert. Diese Mehrbe­las­tun­gen führen laut AOK jedoch dazu, dass Pfle­gende dem Druck nicht mehr stand hal­ten kön­nen, krank wer­den und aus­fall­en. So poten­ziert sich das Risiko für Burnout in der Pflege. 

Zahlen belegen: Das Erkrankungsrisiko steigt

Laut Ergeb­nis­sen des WIdO-Fehlzeit­en-Reports stieg die Anzahl der Fehlt­age auf­grund psy­chis­ch­er Erkrankun­gen in der Pflege (ein­schließlich Burnout in der Pflege) im ver­gan­genen Jahr auf durch­schnit­tlich 6,2 Tage je AOK-Mit­glied an und lag damit erneut weit über dem Durch­schnitt aller Berufe (3,4 Tage). Erkrankun­gen im Zusam­men­hang mit der Diag­nose Burnout verur­sacht­en bei Pflegekräften im ver­gan­genen Jahr im Schnitt 28,2 Arbeit­sun­fähigkeit­stage je 100 AOK-Mit­glieder, deut­lich mehr als in anderen Berufen mit 14,2 Tagen (siehe Grafik).

Über alle Krankheit­sarten hin­weg lag nach dem Fehlzeit­en-Report die Anzahl der durch­schnit­tlichen Aus­fall­t­age je AOK-Mit­glied in der Pflege im Jahr 2021 mit 26,2 Tagen um ein Drit­tel höher als bei allen AOK-ver­sicherten Beschäftigten (19,7 Tage) und erre­ichte ein neues Reko­rd­niveau. Selb­st wenn die spez­i­fis­che Alters- und Geschlechtsstruk­tur der Beschäftigten in der Pflege berück­sichtig wird, liegen die durch­schnit­tlichen Aus­fall­t­age immer noch um 27 Prozent höher.

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