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New Work und die Chancen

Führung und Präventionskultur
New Work und die Chancen

New Work und die Chancen
Foto: © Iryna – stock.adobe.com
New Work beschreibt die Trans­for­ma­tion unser­er Arbeitswelt. Neue Arbeits­for­men entste­hen, Unternehmen­skul­turen ändern sich. Daraus entste­hen neue Chan­cen für den Arbeitss­chutz. Gle­ichzeit­ig muss man bei eini­gen The­men wach­sam sein.

New Work ist derzeit im Trend. Manche beze­ich­nen es auch als Arbeit 4.0. Es ist ein Sam­mel­be­griff, der sämtliche neuen Arbeits­for­men umfasst, die in unser­er Über­gangszeit von ein­er Indus­triege­sellschaft zu ein­er Dien­stleis­tungs- und Wis­sens­ge­sellschaft entste­hen. Das Ziel der Bemühun­gen ist es, ein glück­licheres Arbeit­sleben führen zu können.

Dabei geht es vie­len nicht nur ums Geld­ver­di­enen. Die Sinnhaftigkeit der Auf­gabe, sich selb­st zu ver­wirk­lichen und zufrieden zu sein, wer­den wichtiger. Vor dem Hin­ter­grund des Fachkräfte­man­gels ist es für alle Unternehmen wichtig, sich mit diesen The­men zu beschäftigen.

Arbeitss­chutz und Führung – wie hängt das zusammen?

Arbeitszeit

In New-Work-Konzepten zur Arbeit­szeit ver­schwim­men die Gren­zen zwis­chen Arbeit­szeit und Freizeit. Aus Work-Life-Bal­ance, in der bei­des streng getren­nt war, wird Work-Life-Blend­ing, in dem bei­des miteinan­der ver­schmilzt. Das macht Men­schen flex­i­bler und eigen­ständi­ger, weil sie in gewis­sen Rah­men selb­st entschei­den kön­nen, wann sie arbeit­en. Selb­st in der Pro­duk­tion gibt es Schicht­pla­nungs-Apps, mit denen Teams Arbeit­sein­sätze selb­st­ständig pla­nen und auf per­sön­liche Belange Rück­sicht nehmen kön­nen. Einige Fir­men exper­i­men­tieren mit ein­er 4‑Tage-Woche.

Neben den Vorteilen, die die Flex­i­bil­isierung der Arbeit­szeit ermöglichen, gibt es auch Risiken. Zu lange Arbeit­szeit­en, keine richti­gen Ruhep­ausen, die nicht genü­gend Erhol­ung brin­gen, nicht mehr Abschal­tenkön­nen. Solche Über­forderungssi­t­u­a­tio­nen lassen die Fehler­wahrschein­lichkeit steigen, was wiederum zu Unfällen führen kann.

Kon­flik­te zwis­chen Führungskräften und Sifas

Arbeitsort

Remote Work bzw. Home­of­fice sind in aller Munde und wer­den rege genutzt. Worka­tion beze­ich­net eine Zeit, in der man für einige Wochen an einem attrak­tiv­en (Urlaubs-)Ort tagsüber online arbeit­et und mit dem Feier­abend qua­si im Urlaub ist. Mitar­beit­er sind sel­tener im Büro und tre­f­fen sich häu­figer virtuell, Schreibtis­che bleiben leer. Damit ändern sich auch die Anforderun­gen an Büros.

An den Tagen, an denen man ins Büro geht, wer­den Aus­tausch und Miteinan­der wichtiger. Es entste­hen Open-Space-Büros, Desk­shar­ing und gle­ichzeit­ig auch Rück­zugsmöglichkeit­en für konzen­tri­ertes Arbeit­en. Bewährte Arbeitss­chutz­maß­nah­men in Büros greifen nicht, wenn die Mitar­bei­t­en­den woan­ders arbeit­en. Auf Aspek­te wie soziale Iso­la­tion durch zu viel virtuelle Arbeit, Ausstat­tung der Home­of­fice-Arbeit­splätze und Gestal­tung der neuen Büroumge­bung ist aus Arbeitss­chutz-Sicht beson­ders zu achten.

Mit Kom­mu­nika­tion zu mehr Sicherheit

Digitalisierung

Mod­erne Tech­nik ist wichtig, um den Wan­del zu unter­stützen. Ohne Lap­tops und Fir­men­handys funk­tion­iert Home­of­fice nicht. Durch weit­ere Dig­i­tal­isierung und Ver­net­zung verän­dern sich Arbeit­sauf­gaben. Kün­stliche Intel­li­genz erset­zt repet­i­tive und unkreative Jobs, die wenig erfül­lend waren. Es entste­hen neue Möglichkeit­en zum Ler­nen, die zum Beispiel Unter­weisun­gen attrak­tiv­er und wirkungsvoller machen kön­nen. Hier­bei ist es wichtig, dass die Ler­numge­bun­gen men­schen­gerecht gestal­tet werden.

Gesund führen – mehr als unfallfrei

Agiles Arbeiten

Unternehmen müssen möglichst schnell und flex­i­bel auf uner­wartete Ereignisse und neue Anforderun­gen reagieren. Das Konzept des agilen Arbeit­ens opti­miert die Art und Weise, wie Teams zusam­me­nar­beit­en und gemein­sam Mehrw­ert schaf­fen bzw. Prozesse opti­mieren. Es bein­hal­tet stetiges Ler­nen und proak­tives Han­deln. Das kommt auch dem Arbeitss­chutz zu Gute, voraus­ge­set­zt dieser wird bei der Opti­mierung mit berück­sichtigt. Vor­sicht ist geboten, dass das schnelle, agile Arbeit­en nicht zu Zeit­druck und Über­forderung führt.

Führung und Präven­tion­skul­tur: Auswirkun­gen ver­schieden­er Führungsstile

Agiles Mindset

Um agil arbeit­en zu kön­nen, braucht es Mitar­bei­t­ende, die flex­i­bel sind, anpas­sungs­fähig und ihr Denken auf kon­tinuier­liche Verbesserung aus­gerichtet haben. Sie müssen offen sein für Verän­derun­gen, neue Ideen und bisweilen Kri­tik. Men­schen mit ein­er agilen Denkweise han­deln proak­tiv und koop­er­a­tiv. Das fördert auch den Arbeitsschutz.

Die Sichtweise „Das haben wir schon immer so gemacht, deshalb muss das so bleiben“, wird abgelöst durch „Was kön­nen wir bess­er machen?“. Men­schen sind offen­er, neue Lösun­gen zu finden.

Führung und Präventionskultur

Zusammenarbeit

Die besten Lösun­gen entste­hen in gemis­cht­en Teams, die für einzelne Pro­jek­te zusam­me­nar­beit­en. Beschäftigte aus ver­schiede­nen Abteilun­gen und Hier­ar­chien wer­den in die Lösungs­find­ung ein­be­zo­gen. Damit das gut funk­tion­iert, ist eine gute Kom­mu­nika­tion unabdingbar.

Je bess­er Mitar­bei­t­ende in die Reduzierung von Risiken im Arbeit­sprozess einge­bun­den sind, desto bessere Lösun­gen entste­hen und desto bess­er wer­den die Ergeb­nisse angenom­men. Je selb­stver­ständlich­er diese Beteili­gung wird, desto mehr Verbesserungsvorschläge von den Mitar­bei­t­en­den kann man erwarten. Sie wis­sen dann, dass der Ein­satz gese­hen wird und sich lohnt.

Führung vor Ort bei Begehungen

Führung 4.0

Auch die Rolle der Führungskräfte ändert sich. Hier­ar­chien wer­den flach­er. Führungskräfte fokussieren sich auf Verän­derung, Förderung der Zusam­me­nar­beit, Trans­parenz und darauf, die Mitar­bei­t­en­den zu Eigen­ver­ant­wor­tung zu befähi­gen. Zusam­me­nar­beit find­et auf Augen­höhe statt. Empathie und Ver­trauen sind wichtiger als Kontrolle.

Dies trägt zu ein­er pos­i­tiv­en Fehlerkul­tur sowie zu psy­chol­o­gis­ch­er Sicher­heit bei, die es zwin­gend braucht, wenn man seine Präven­tion­skul­tur verbessern will. Beschäftigte wer­den mehr ein­be­zo­gen. Wenn das Ein­beziehen den Arbeitss­chutz ein­schließt, prof­i­tiert der Arbeitss­chutz besonders.

Arbeitss­chutz macht attraktiv

Fazit

New Work birgt sowohl Risiken als auch Chan­cen. Wenn wir es schaf­fen, bei all diesen Verän­derun­gen den Arbeitss­chutz von Anfang an mit zu berück­sichti­gen, stellt dieser Trend eine große Chance dar. Wenn der Wan­del schlecht begleit­et wird und nur aktion­is­tis­che Verän­derun­gen ohne Verbesserun­gen bewirkt, haben wir nichts gewonnen.

Wenn er gut gestal­tet wird, entwick­eln sich Unternehmen­skul­turen weit­er und Mitar­bei­t­ende übernehmen mehr Eigen­ver­ant­wor­tung. In diesem Zuge ist es auch möglich, die Präven­tion­skul­tur auf die näch­ste Ebene zu heben. Das passiert nicht automa­tisch, aber man kann den Fahrtwind nutzen.


Autorin: Clara Röder
Röder EHS Consulting
www.ehsconsult.de
 
Foto: © Bar­bara Klein
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